Enthüllt: 6 Wahrheiten über Sex in Deutschen Schlafzimmern

6 Wahrheiten über Sex in Deutschen Schlafzimmern

Deutsche Zurückhaltung? Das war einmal. Heute zeigen wir uns wild und kreativ. Wir verraten euch die Wahrheit über das Sexleben in Deutschland.

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Wie neueste Studien ergeben, sind die Deutschen Topathleten auf dem Gebiet diverser Bettsportarten: Von kleinen Abenteuern bis hin zur leidenschaftlichen Schmusenummer. Auch Sexual- und Paartherapeutin Ann-Marlene Henning weiß, was hinter den Türen deutscher Schlafzimmer tatsächlich stattfindet und gab exklusive Tipps. Schluss mit dem Sexmuffel-Image, hier sind ein paar Fakten, die euch sicherlich überraschen werden...

1. Deutsche Frauen sind im Bett dominant

Offen gesagt sind wir Deutschen nicht gerade bekannt für brodelnde Leidenschaft. Pünktlichkeit, die Liebe zu Bier und das Polieren der Gartenzwerge sind da schon eher unser Metier. Doch dass in den heimischen Schlafkammern die Hausfrauen zu wilden Raubkätzchen transformieren und Geschäftsmänner mit Peitsche und Handschellen ihre erotischen Dominanzfantasien ausleben, das hätte uns wohl niemand zugetraut. Aber tatsächlich: Deutschland ist eine Erotik-Nation. Eine Umfrage des Dating-Portals C-Date zum Thema „Dominanz im Bett!“ hat nämlich gezeigt, dass knapp 30% der deutschen Sex-Spezis vor ihrem Lover ungeniert auspacken und erklären, wie er sie im Bett doch bitte um den Verstand bringen solle. Im Ländervergleich liegen wir mit dieser Quote sogar auf dem zweiten Platz. Unglaublich aber wahr, nicht nur die italienischen Casanovas, sondern auch die romantischen Franzosen haben wir damit aus dem Rennen geworfen. Die Sieger der Studie: Die Österreicher, mit stolzen 35%. Und denen hätte man das jawohl auch nicht zugetraut.

2. Bloß keine Scham!

„Da geht aber definitiv noch mehr“, weiß Buchautorin Ann-Marlene Henning. „Das größte Problem der Deutschen ist die Scham davor, dem Partner ehrlich zu sagen, was man sich wirklich im Bett von ihm wünscht. Auch in meinen Therapiesitzungen dreht sich alles ums Reden. Ich stelle lediglich die richtigen Fragen, die die Klienten dann auch mal rot werden lassen. Der Prozess setzt sich dann von ganz allein in Gang.“ Also Schluss mir Scham, hier der Tipp der Expertin: „Fangen Sie klein an, indem Sie im Alltag Dinge ansprechen. Verschieben Sie das Gespräch ins Schlafzimmer. Erzählen Sie von einem Artikel, den Sie in einem Magazin gelesen haben. Oder von den Erlebnissen einer Freundin, von einer Sendung im Fernsehen über fehlende Lust usw. Nutzen Sie jede natürliche Gelegenheit. Das bringt den Stein dann schnell ins Rollen.“

Die beliebtesten Stellungen

Hat man sich dann ausgesprochen und ist bereit für einen Probelauf, geht es gleich im Doggystyle bzw. Analsex zur Sache. Das wünscht sich zumindest der Großteil der von Sex-Toy-Vertreiber Amorelie befragten Frauen. Die Männer lehren lieber alte Schule und treiben es am liebsten in der Missionarsstellung. Bei dem Thema Sexspielzeug sind sich die Geschlechter dann wieder einig: Sie sind absolut gern gesehen. „Fast jeder Mann steht drauf, wenn sich die Frau selbst befriedigt“, weiß Henning. Bei der heißen Solonummer kann also auch gerne ein kleines Toy miteingebunden werden. Männer, freut euch, denn vier von fünf Befragten Frauen der Amorelie-Studien geben zu, bereits mit mindestens einem Sex-Toy für heimische Lusterlebnisse ausgestattet zu sein. Ob damit alleine oder gemeinsam gespielt wird, das ist ja jedem selbst überlassen.

Sexy Spiele und erotische Fetische

Auch beim Thema Sexpraktiken lassen wir uns nichts vormachen. Mit gesalzenen 96% hat laut Amorelie fast jeder der Studienteilnehmer schon einmal Oralverkehr praktiziert. Ein bisschen mehr Spannung gefällig? Aber gerne doch. Wie wäre es zum Beispiel mit heißen Fesselspielchen oder kleinen Sexabenteuern an öffentlichen Orten? Für die Hälfte der Befragten ist das bereits der erste Punkt auf ihrer Sexy-Hobby-Liste. Und da schon so viele daran gefallen gefunden haben, sagen wir ja zur freien und schamlosen Wunschäußerung. Auch Ann-Marlene Henning ist für eine offenere Auslebung der Fantasien: „Gerade in lang anhaltenden Beziehungen traut man sich oft nur das im Bett zu äußern, bei dem man glaubt, dass es beim Partner auf Wohlwollen trifft.“ Mut zum Unbekannten! Schlagen wir unserem Partner doch einfach mal das vor, was uns schon seit langem im Kopf rumschwirrt und seitdem wilde Fantasien auslöst. A propos Wünsche und Fantasien: Viele haben ihre erotische Berufung bereits in der Rolle des sexy Schneewittchens oder der luderhaften Sekretärin gefunden. Denn für ein Drittel der Befragten sind Rollenspiele, Kostüme und Dominanz ein sexy Kick in den Schlafgemächern. Vor allem dank der „Shades of Grey“-Reihe, erfreut sich auch das Sado-Maso-Sexgeschäft einer vollkommen neuen Beliebtheit. Ganz dem Klischee à la Christian Grey folgend, bedienen sich ausgerechnet Manager und hochrangige Angestellte auch privat ihrer geliebten Dominanz in Form von SM-Liebespraktiken. Allgemein gilt, je höher der Grad der Ausbildung, desto offener sind Menschen bei der Auslebung ihrer sexuellen Fantasien, so die Ergebnisse der C-Date-Studie. Über besondere Vorlieben kann auch Ann-Marlene Henning einige Geschichten erzählen: „Vorrangig Männer haben Fetische, die sich öfter um bestimmte Körperteile oder Kleidungsstücke drehen. Eine der unkonventionellsten Vorlieben wäre da zum Beispiel das Thema Schweißfüße.“ Wir lernen also, dass Kreativität viele Wege zum ultimativen Erotik-Rausch eröffnet, plus: Tabus brechen ist völlig okay, solange es für beide Seiten in Ordnung ist!

Dreier, Fremdflirts und der Wunsch nach Treue

Back to the roots? Doch nicht im Bett! Wir Deutschen outen uns als äußerst experimentierfreudig. Amorelie gibt an, dass 22 Prozent der Befragten schon einmal in den Genuss eines Liebesabenteuers zu dritt gekommen sind. Ein großes Tabu gibt es da trotzdem noch: Für vier von fünf Befragten sind erotische Abenteuer zwar absolut gern gesehen, doch wie schon Oma zu sagen pflegte: „Gegessen wird zu Hause!“ Fremdgehen ist der Liebeskiller Nummer Eins für die loyalen Deutschen. Die Paartherapeutin kann das nur bestätigen, denn eines der meistbesprochenen Themen ihrer Paar-Sitzungen ist die Untreue. Und auch Singles suchen den Rat der Sexualtherapeutin: „Hier ist das Thema Bindungsängste und die Frage nach dem „Was mache ich falsch?“ auf den Toprängen vertreten.“

Mit Fantasie zum Orgasmus

Immerhin: Über die Hälfte der Befragungsteilnehmer von C-Date gibt an, ihre Sexausbeute absolut befriedigend zu finden. Doch das gilt nicht für alle: 9% der Amorelie-Frauen hatten beim Geschlechtsverkehr noch nie einen Orgasmus. Aber Ladies, bitte nicht den Kopf hängen lassen, denn was nicht ist, kann ja noch werden. Die Sexualtherapeutin weiß wie: „Das, was einem gefällt, ist ein angelernter Prozess und auch tolle Gefühle sind lernbar. Auch denjenigen, die keine Lust empfinden rate ich: Do it! Übung macht den Meister. Und wenn der Meister erstmal auf den Geschmack gekommen ist, gibt es kein Halten mehr.“ Um sich vorher richtig aufzuheizen, geben ein Viertel der Befragten an, dass sie dank pornographischer Liebesfilmchen zum idealen Grad der Lust gelangen. „Und das ist ganz wichtig! Fantasie und Kopfkino spielen bei der Erregung eine entscheidende Rolle. Drehen Sie sich Ihre eigenen, kleinen Filmchen im Kopf und fühlen Sie sich grenzenlos frei. Es ist erwiesen, dass erzwungener Sex bei den meisten Menschen auf Platz 1 der beliebtesten und heißesten Sexfantasien ist. Das muss nicht bedeuten, dass wir uns das im wahren Leben auch wünschen, aber im Kopf gibt es eben keine Tabus und man muss sich für nichts schämen“, erklärt Henning. Ein letztes Wort von Ann-Marlene Henning: Was möchten Sie uns Frauen noch ans Herz legen? „Gewichten Sie Sex anders und schenken Sie dem Thema mehr Aufmerksamkeit. Schon kleine Anreize wie an ihm riechen, ihn anders anfassen oder beim Sex das Becken anders bewegen, kann im Bett Träume wahr werden lassen.“ So, nun sind die Mythen über die deutschen Sexmuffel aus der Welt geschafft. Schluss mit der alten Nachrede, jetzt können wir sagen: Die typisch deutsche Leidenschaft!

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