
Weihnachten rückt immer näher und viele beginnen schon jetzt mit ihren Vorbereitungen für das Fest. Neben Lichterketten aufhängen und Plätzchen backen, muss natürlich auch der perfekte Weihnachtsbaum ausgewählt werden. Doch immer mehr Menschen entscheiden sich gegen den klassischen "echten" Baum und wechseln zur künstlichen Variante, die zum Verwechseln ähnlich aussieht. Schließlich kostet ein Weihnachtsbaum Jahr für Jahr eine Menge Geld und in einen Plastikbaum muss nur einmal investiert werden. Zudem erspart man sich die lästige Schlepperei. Doch ist die Alternative aus Plastik wirklich sinnvoll? Wir verraten, wann ein künstlicher Weihnachtsbaum eine gute Option ist – und wann eher nicht.
Im Video: So kommt der Christbaum im Auto sicher heim
Künstlicher Weihnachtsbaum: Das spricht dafür
Künstliche Weihnachtsbäume 🛒 sehen mittlerweile täuschend echt aus und können zumindest rein optisch mit einer echten Tanne mithalten. Ein großer Vorteil ist auch, dass der Kunstbaum mehrere Male aufgestellt werden kann – laut vielen Herstellern etwa acht bis zehn Jahre. Rechnet man mit einem üblichen Kaufpreis von etwa 200 Euro für eine gut verarbeitete 2-Meter-Tanne, lohnt sich die Investition allemal, denn so kommt man auf einen jährlichen Preis von 20 bis 25 Euro. Das ist günstiger als eine echte Tanne, die je nach Größe und Qualität gerne mal 30 bis 50 Euro kosten kann.
Zudem verliert ein künstlicher Baum keine Nadeln und trocknet nicht aus. Das macht ihn besonders einfach in der Handhabung und sorgt dafür, dass er bis zum Ende der Festtage in einwandfreiem Zustand bleibt. Auch für Allergiker ist ein künstlicher Baum von Vorteil: Kein Niesen, kein Jucken – einfach unbeschwert feiern. Außerdem erspart man sich so die lästige Schlepperei vom Geschäft in die Wohnung.
Nachteile: Das spricht gegen einen künstlichen Weihnachtsbaum
Ein echter Weihnachtsbaum verbreitet durch seinen natürlichen Duft eine besondere Atmosphäre im Raum, die viele Menschen mit Weihnachten verbinden. Ein künstlicher Baum dagegen versprüht keinen Duft.
Natürlich sollte man die Ökobilanz einer künstlichen Tanne nicht außer Acht lassen. Unechte Weihnachtsbäume werden aus Plastik hergestellt und enthalten PVC oder Polyethylen, die biologisch nicht abbaubar sind. Irgendwann wird jeder Plastikbaum mal weggeschmissen und belastet somit die Umwelt. Damit sich ein Plastikbaum ökologisch gesehen lohnt, müsste man ihn nach Berechnungen des Ellipsos-Instituts in Montreal (Kanada) mindestens 17 Jahre lang verwenden.
Und: Weil die meisten Plastikbäume aus Asien kommen, fällt die CO₂-Bilanz schlecht aus. Für Herstellung, Transport und Entsorgung rechnen die Wissenschaftler mit 48 Kilogramm CO₂ pro Baum – im Vergleich zu 3,1 Kilogramm bei einer echten Tanne.
Übrigens: Menschen, die früh weihnachtlich dekorieren, sind glücklicher.
Also doch lieber ein Naturbaum?
Jein. Jedes Jahr werden rund 30 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland gekauft, wovon 90 Prozent aus deutschem Anbau kommen. Das klingt zwar vielversprechend, doch die meistverkaufte Tanne, die Nordmanntanne, ist eigentlich im Kaukasus heimisch. Sie wird hierzulande in großen Monokulturen angebaut. Diese Plantagen benötigen jede Menge Wasser und Dünger. Laut einer Untersuchung des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) seien rund zwei Drittel der Bäume aus diesen Plantagen zudem mit Pestiziden belastet. Die Giftstoffe gelangen in Böden und Gewässer und beeinträchtigen die Artenvielfalt.
Fazit: Künstlicher Weihnachtsbaum ja oder nein?
Zwar hat ein Plastikbaum viele praktische Vorteile, doch wenn du ihn nicht mindestens 17 Jahre lang benutzen wirst, ist er zumindest aus ökologischen Gründen keine gute Alternative. Lege dir am besten einen Naturbaum zu, der aus der Region kommt. Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) empfiehlt, zu regionalen Fichten, Kiefern oder Tannen zu greifen und sich bei regionalen Forstbetrieben bzw. beim Frostamt zu erkunden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Bäume selbst zu schlagen – ein Erlebnis für die ganze Familie.
Eine weitere Alternative sind Biobäume, die ohne Pestizide auskommen. Du erkennst sie den verschiedenen Siegeln: Naturland, Bioland, Demeter, FSC oder das Bio-Siegel der Europäischen Union. Tannen mit Wurzelballen sind dagegen keine sinnvolle Idee, da sie meistens nicht länger als ein Fest überleben und der Transport durch das zusätzliche Gewicht mehr CO₂ verursacht.
Verwendete Quellen: oekotest.de, nabu.de, quarks.de
