Das liegt vor allem daran, da der Bedarf an Pflegepersonal bereits seit Längerem überdurchschnittlich hoch ist. Weiterhin kann eine Pflegefachfrau in verschiedenen Bereichen der Pflege tätig werden und verantwortungsvolle Aufgaben für die verschiedensten Pflegebedürftigen übernehmen. Neben dem grundlegenden Aspekt, Pflege am Menschen zu betreiben, wird das Berufsbild der Pflegefachfrau von einem sozialen, fürsorglichen und mitfühlenden Gedanken angeführt.
Einsatzbereiche der Pflegefachfrau - Perspektiven im Überblick
Der Beruf der Pflegefachfrau bietet einer Vielzahl an Möglichkeiten der Beschäftigung an den verschiedensten Tätigkeitsorten. Im Rahmen der Ausbildung kann man sich in drei Berufen spezialisieren: Gesundheits- und Krankenpflegerin, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin und Altenpflegerin. Die folgenden Informationen bieten einen Überblick zu den Perspektiven nach einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung.
Art der Beschäftigung
Als Pflegefachfrau arbeitet man nach der Ausbildung in der Regel in einem Anstellungsverhältnis. Hier stehen beispielsweise Krankenhäuser und Kliniken als potenzielle Arbeitgeber zur Verfügung. Entscheidet man sich für die Arbeit in der Klinik, so ist man nach Abschluss der Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin tätig. In dieser Tätigkeit ist man für die Pflege und Betreuung von Erwachsenen zuständig. Entscheidet man sich für die Pflege von Kindern und Jugendlichen, so arbeitet man als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Auch in diesem Beruf bieten sich vor allem Krankenhäuser als potenzielle Arbeitgeber. Als dritte Möglichkeit bietet sich die Arbeit in Seniorenheimen an, wo man als Altenpflegerin tätig ist. Alternativ bietet sich die Option einer Tätigkeit als selbständige Unternehmerin in der Pflege, also mit einem eigenen Pflegeunternehmen anderen Menschen pflegerisch unter die Arme zu greifen. Letztgenannte Option erfordert neben der klassischen Ausbildung zur Pflegefachfrau zusätzlich unternehmerische Kenntnisse. Dazu gehört insbesondere die Betriebswirtschaftslehre. Betriebswirtschaftliches Wissen lässt sich in einem separaten Studium aneignen. Darüber hinaus ist es möglich, eine offizielle Anerkennung der Ausbildung für eine spätere Tätigkeit als Pflegefachfrau in der EU zu erhalten. In diesem Fall werden die Anforderungen um den Bedarf erweiterter Sprachkenntnisse ergänzt. Angehende Pflegefachfrauen sollten sich außerdem bewusst sein, dass ein Pflegeberuf üblicherweise mit einem Schichtdienst einhergeht.
Ort der Beschäftigung
Als Pflegefachfrau ist es möglich, in unterschiedlichen Einrichtungen tätig zu sein und auf diese Weise die Vielfalt des pflegerischen Alltags kennenzulernen.
Typische Einsatzorte sind:
· Krankenhaus
· Klinik
· Pflegeheim
· Seniorenheim
· Facharztpraxis
· Gesundheitszentrum
· Hospiz
· ambulanter Pflegedienst
· Kurzzeitpflege
· Wohnheim für Menschen mit Behinderung
Diese Liste lässt sich um weitere Beschäftigungsorte erweitern, denn eine Pflegefachfrau ist überall dort gefragt, wo Menschen auf die pflegerische Unterstützung durch einen anderen Menschen angewiesen sind. Ausbildung zur Pflegefachfrau - Rahmenbedingungen und Voraussetzungen
Grundlegendes
Da der Beruf der Pflegefachfrau ausgesprochen vielschichtig ist, hat das von der Bundesregierung verabschiedete Pflegereformgesetz die Ausbildung zur Pflegefachfrau neugestaltet. Der theoretische Teil der Ausbildung findet an einer Berufsfachschule statt und dauert grundsätzlich 3 Jahre. Praktische Expertise erlangt man in einer Pflegeeinrichtung. Für die Abnahme der finalen Prüfungen zur Pflegefachfrau ist ein Prüfungsgremium der Pflegeschule zuständig.
Voraussetzungen für Ausbildungszugang
Im Hinblick auf den Bildungsabschluss ist ein Realschulabschluss erforderlich. Alternativ kann ein Zugang zur Ausbildung einer Pflegefachfrau auch mit einem Hauptschulabschluss gewährt werden. In diesem Fall muss zusätzlich eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich der Pflege vorliegen. Dies kann beispielsweise eine Ausbildung als Pflegehelferin sein.
In aller Regel wird von Bewerberinnen zusätzlich ein ärztlich ausgestelltes Attest zur gesundheitlichen Eignung abgefordert. Da eine Pflegefachfrau Verantwortung für andere Menschen übernimmt, ist meist auch ein Führungszeugnis der Polizei vonnöten. Ein Vorpraktikum kann den Eintritt in eine solche Ausbildung ebenfalls erleichtern. Weitere Vorteile ergeben sich für Bewerberinnen aus guten Noten in den Fächern Biologie, Mathematik, Deutsch, Ethik und Chemie. Es besteht die Annahme, dass eine Affinität zum Pflegeberuf vorliegen kann, wenn in diesen Fächern gute Noten vorgewiesen werden. Neben dem ethisch einwandfreien Umgang mit dem Menschen spielen bei einer Pflegefachfrau auch Tätigkeiten wie das Abrechnen von Pflegeleistungen und das Erkennen komplexer gesundheitlicher Zusammenhänge eine große Rolle.
Abgesehen von diesen sogenannten "harten Faktoren" sind auch die "weichen Faktoren" - soziale Fähigkeiten der Bewerberin - elementar. Sie gelten als wesentlicher Aspekt der menschlichen Eignung für dieses Berufsbild. Eine Pflegefachfrau übernimmt für die zu pflegende Person eine große Verantwortung und sollte daher stets ein verlässlicher Ansprechpartner sein. Des Weiteren bedarf es eines großen Einfühlungsvermögens, da es für die Pflegeperson selbst oft nicht leicht ist, mit dem allgemeinen Umstand einer Pflege umzugehen. Ein freundlicher Umgang der Pflegefachfrau mit der Pflegeperson sollte daher selbstverständlich sein.
Darüber hinaus benötigten Pflegefachfrauen Kommunikationstalent, Geduld und ein gutes Durchsetzungsvermögen. Innere Ruhe, Resilienz und ein kühler Kopf in Konfliktsituationen sind in diesem Berufsbild ebenfalls unerlässlich. Außerdem sollten die Fähigkeit, eine Notsituation schnell zu erkennen, und Organisationsgeschick zur Koordination administrativer Tätigkeiten gegeben sein.
Tätigkeitsfeld der Pflegefachfrau - Einblick in den Berufsalltag
Das konkrete Tätigkeitsfeld hängt immer vom jeweiligen Einsatzgebiet der Pflegefachfrau ab. Die Arbeit ist insgesamt sehr vielseitig, was Vor- und Nachteile des Pflegeberufs mit sich bringt. Grundsätzlich lassen sich jedoch einige pflegerische Tätigkeiten für alle Spezialisierungen zusammenfassen.
Arbeit am Menschen
In erster Linie unterstützt eine Pflegefachfrau pflegebedürftige Personen, ihren Alltag - (sofern möglich) weitestgehend selbstständig - zu bewältigen. Typische Tätigkeiten hierbei sind die Versorgung der betroffenen Person bei der Nahrungsaufnahme sowie beim An- und Auskleiden. Ebenso können die Medikamentengabe und eine Notfallversorgung von der Pflegefachfrau übernommen werden.
Viele pflegebedürftige Menschen sind nicht in der Lage, Körperhygiene in Eigenregie zu betreiben. Eine Pflegefachfrau kann je nach körperlichem und psychischem Zustand der Pflegeperson zur Körperhygiene anleiten oder diese vollständig übernehmen. Wenn der Bedarf an Pflegepersonal größere Dimensionen annimmt, vermischen sich nicht selten auch die Aufgaben einer Pflegefachfrau mit denen einer klassischen Haushaltshilfe. Die Übernahme von Tätigkeiten im Haushalt der betroffenen Person ist dann ebenfalls denkbar. Hierzu können Einkäufe und das Zubereiten von Mahlzeiten gehören. Eine Pflegefachfrau kümmert sich des Weiteren um die Strukturierung des Alltags der zu pflegenden Person. Das Zusammenstellen von Angeboten zur Beschäftigung von Pflegepersonen ist ebenso Teil ihrer Kernaufgaben.
Verwaltungstätigkeiten
Neben der Arbeit am Menschen setzen sich Pflegefachfrauen mit einer Reihe von Verwaltungsaufgaben auseinander. Aus administrativer Sicht geht es dabei insbesondere um die Organisation erforderlicher Betreuungsmaßnahmen für die Pflegeperson. So sind unter anderem Gespräche mit Ärzten und Sitzungen mit Therapeuten zu organisieren. Auch die Abstimmung mit den Angehörigen von Pflegepersonen ist ein wichtiger Teil dieses Tätigkeitsfelds. Darüber hinaus übernehmen Pflegefachfrauen die Abrechnung von Kosten für Heimgesellschaften und setzen sich bei Bedarf mit den Krankenkassen auseinander, wenn es um die Übernahme von Leistungen in der Behandlungspflege geht. Die lückenlose Dokumentation ist ein wichtiger Aspekt - umso mehr, wenn mehrere pflegebedürftige Personen betreut werden.
Karriereaussichten einer Pflegefachfrau – Jobs, Möglichkeiten und Chancen
Spezialisierung durch Weiterbildungen
Das Berufsbild der Pflegefachfrau bietet vielfältige Möglichkeiten, so sind beispielsweise viele Gesundheits- und Krankenpflege Stellenangebote in Kliniken offen und zu besetzen.
zu einer Weiterbildung bzw. Spezialisierung in einem bestimmten Fachbereich. Eine solche Weiterbildung lässt sich durch einen Lehrgang realisieren. Hierbei kann es sich unter anderem um eine Fortbildung im Bereich der Palliativpflege - der Begleitung schwer kranker Menschen an ihrem Lebensende - handeln. Auch eine Weiterbildung zur professionellen Sterbebegleitung oder eine Spezialisierung auf die Schmerztherapie sind möglich.
Aufstiegschancen
In nichtleitender Position ist ein Karriereaufstieg als Fachwirtin oder Betriebswirtin im Gesundheitswesen möglich. Des Weiteren können sich Pflegefachfrauen für eine leitende Tätigkeit als staatlich anerkannte Stationsleiterin oder Pflegedienstleiterin qualifizieren.
Aufbaustudium
Als Pflegefachfrau kann man außerdem im Anschluss an die klassische Berufsausbildung ein Studium zum Bachelor of Science oder Bachelor of Arts in den Fachbereichen Pflege, Rettungswesen, Gesundheitsmanagement bzw. Medizinpädagogik anstreben. Hierfür ist ein Bildungsabschluss mit Zugangsberechtigung für Hochschulen obligatorisch.
Doch das bestandene Abitur reicht nicht immer aus, um den Studienplatz auch wirklich zu ergattern. Gerade in medizinischen Studiengängen ist die Konkurrenz oft groß und die Hochschulen können nicht alle Bewerber aufnehmen. Wer abgewiesen wird, sollte nicht direkt verzweifeln. Nachrückverfahren, Losverfahren oder Wartesemester führen manchmal dennoch ans Ziel. Doch auch die Studienplatzklage bietet sich in vielen Fällen an, denn immer wieder schreiben Universitäten weniger Studienplätze aus als eigentlich verfügbar wären. Eine Klage liefert natürlich keine Garantie auf Erfolg, ist aber auch nicht immer aussichtslos. Das hängt zum Beispiel auch vom Fach ab. Damit alle Fristen und Formalitäten eingehalten werden, ist hier eine anwaltliche Beratung sinnvoll. Auch, weil das Hochschulrecht Ländersache ist, sodass die Regelungen je nach Standort der Universität stark variieren können.
