Kollagen und der Bewegungsapparat – ein Überblick über die Forschungslage

Kollagen von Wellbe© Wellbe Kollagen
Beauty Kollagen mit Wildberry Geschmack.

Mit dem Wort "Kollagen" assoziieren viele Menschen vor allem Schönheit. Es steht sinnbildlich für jugendliche Haut, straffe Konturen und kosmetische Anti-Aging-Versprechen. Jedoch greift dieser Fokus deutlich zu kurz. Kollagen ist weit mehr als nur eine Hautkomponente – faktisch handelt es sich um ein zentrales Strukturprotein unseres Körpers. Insbesondere im Bewegungsapparat spielt es eine stille, aber entscheidende Rolle, nämlich in Gelenken, Sehnen, Bändern und Knochen.

Um verstehen zu können, wie Mobilität erhalten bleiben kann, muss man zwingend Kollagen einbeziehen. Aus diesem Grund rückt die Wissenschaft diesen verborgenen Baustoff zunehmend ins Zentrum ihrer Forschung.

Kollagen – das unsichtbare Fundament unseres Körpers

Das häufigste Eiweiß im menschlichen Organismus ist Kollagen. Durch das Bilden faseriger Netzwerke verleiht es dem Gewebe Stabilität und Elastizität. Im Bewegungsapparat finden sich vor allem die Kollagentypen I, II und III: 

  • Typ I ist für die Festigkeit von Knochen, Sehnen und Bändern verantwortlich.
  • Typ II kommt vorwiegend im Knorpelgewebe vor und ist damit essenziell für gesunde Gelenkflächen.
  • Typ III ist strukturell etwas flexibler und unterstützt die Elastizität des Gewebes, etwa in Muskelhüllen und feinen Bandstrukturen.

Allerdings lässt mit zunehmendem Alter die körpereigene Kollagenproduktion nach. Bereits ab dem 25. Lebensjahr sinkt die Syntheseleistung merklich. Der Körper stellt weniger Kollagen her, während gleichzeitig der Abbauprozess zunimmt. Dieser schleichende Rückgang bleibt lange unbemerkt – bis erste Beschwerden spürbar werden. Was in jungen Jahren ohne Anstrengung funktioniert hat, sei es Treppensteigen, sich bücken oder langes Stehen, wird irgendwann zur Belastung. Mit der strukturellen Abnahme von Kollagen ist daher nicht nur das Hautbild betroffen, vielmehr sind die Spuren auch in Gelenken, Sehnen und Bändern wahrnehmbar.

Fehlendes Kollagen: Gelenke unter Druck

Degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates gehören zu den häufigsten Beschwerden im Erwachsenenalter. In der Forschung wird speziell die Arthrose, eine schmerzhafte Abnutzung der Gelenkknorpel, eng mit dem Kollagenhaushalt in Verbindung gebracht.

Studien zeigen, dass bei einem Mangel an Typ-II-Kollagen der Knorpelabbau beschleunigt verlaufen kann. Ohne diese schützende Struktur kommt es zu Reibung, Entzündungen und langfristig zu funktionellen Einschränkungen.

Eine Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen hat sich in den vergangenen Jahren damit beschäftigt, ob und inwiefern bioaktive Kollagenpeptide diesen Prozess verlangsamen oder modulierend begleiten könnten.

Erste klinische Hinweise deuten darauf hin, dass bestimmte Peptidverbindungen, besonders in Kombination mit Hyaluronsäure und Methylsulfonylmethan (MSM), entzündungshemmende und regenerative Effekte aufzeigen.

Dabei handelt es sich jedoch um primäre Ausgangspunkte, die noch nicht abschließend bewertet werden können. Die komplexen Mechanismen hinter Schmerzgeschehen und Strukturveränderungen im Gelenk erfordern differenzierte Forschungsansätze und langfristige Daten.

Lehre in Bewegung – was Studien aktuell untersuchen

Die Forschung zur oralen Einnahme von Kollagen beim Menschen ist ein noch junges, aber dynamisches Feld. Humanstudien der letzten Dekade fokussieren sich zunehmend auf bioaktive Kollagenpeptide und ihre mögliche Wirkung auf Gelenkbeschwerden, Mobilität und Schmerzreduktion. Vor allem im Kontext mit Arthrose liegt das Augenmerk auf Typ-II-Kollagen, das in hydrolysierter Form oder als ungespaltene Variante untersucht wird. Die Ergebnisse zeigen teils signifikante Verbesserungen bei Bewegungsschmerz und Gelenksteifigkeit, allerdings nur unter sehr spezifischen Bedingungen und meist über kurze Beobachtungszeiträume.

In Kombination mit Hyaluronsäure, einem natürlichen Bestandteil der Gelenkflüssigkeit, wurden ebenfalls Synergieeffekte beobachtet. Einige Studien beschreiben eine verbesserte Gleitfähigkeit im Gelenkspalt, was zu einer spürbaren Entlastung führen könne.

Dennoch bleibt die Studienlage heterogen: Unterschiede in Dosierung, Beobachtungsdauer und methodischer Qualität erschweren ein einheitliches Bild. Ein häufig genannter Kritikpunkt ist der Mangel an Langzeitdaten. Zudem bleibt abschließend ungeklärt, wie viel des oral aufgenommenen Kollagens tatsächlich in die relevanten Gewebe eingebaut wird und welche Rolle dabei Placeboeffekte spielen.

Praxisblick: Einschätzung von Dr. Dado Tosic, Arzt für ästhetische Medizin

Im Praxisalltag zeigt sich ein differenziertes Bild. Dr. Dado Tosic, Facharzt für ästhetische Medizin, berichtet: "Viele Menschen greifen nicht in erster Linie wegen Falten oder dem Hautbild zu Kollagenpräparaten, sondern wegen Bewegungseinschränkungen oder Gelenkschmerzen."

So sei insbesondere im Bereich Rücken, Knie und Schultern das Interesse groß. Tosic registriert, dass viele Nutzer:innen nach regelmäßiger Anwendung eine spürbar verbesserte Beweglichkeit schildern. Auch der subjektive Schmerz werde häufig als geringer beschrieben.

"Das Besondere an unserem Kollagen? Es wirkt von innen heraus und unterstützt die Regeneration des Körpers", so Tosic weiter. Dabei hebt er hervor, dass Kollagen für ihn kein kosmetisches Add-on sei, sondern ein ernstzunehmender Bestandteil ganzheitlicher Gesundheitsprävention. Die Kombination aus verschiedenen Kollagentypen sowie die Verbindung mit Hyaluronsäure und MSM – wie in der Rejuva-Formel von Wellbe – bilde dabei eine durchdachte Grundlage. Dennoch mahnt der Arzt zur realistischen Erwartungshaltung: "Kollagen ist kein Medikament und ersetzt keine medizinische Therapie. Es kann aber ein Baustein sein – vor allem dann, wenn frühzeitig begonnen wird."

Kollagenpulver von Wellbe© Wellbe Kollagen
Kollagenpulver zum Trinken.

Zwischen Hoffnung und Hype

Die öffentliche Wahrnehmung von Kollagen liegt aktuell zwischen heller Begeisterung und zaghafter Hoffnung in die Wissenschaft. Während die Kosmetikindustrie das Protein als Wundermittel inszeniert, bemüht sich die Forschung um sachliche Einordnung.

Fakt ist: Kollagen erfüllt eine tragende Rolle in vielen Strukturen des Körpers. Der altersbedingte Rückgang kann sich auch in der Beweglichkeit und Belastbarkeit bemerkbar machen. Dennoch ist der derzeitige wissenschaftliche Stand nicht ausreichend, um pauschale Empfehlungen auszusprechen.

Kollagenpräparate sollten nicht als Therapie, sondern als potenzielle präventive Maßnahme verstanden werden. Der Unterschied liegt im Anspruch: Prävention zielt auf Erhaltung, Therapie auf Reparatur. Wer frühzeitig beginnt, kann möglicherweise strukturelle Defizite hinauszögern, wenngleich sich daraus kein garantierter Schutz vor Beschwerden ableiten lässt. Die Forschung braucht Zeit, um die komplexen Zusammenhänge zu entschlüsseln. Bis dahin bleibt der Aufruf, differenzierter zu kommunizieren und sich nicht von kosmetischem Marketingnebel täuschen zu lassen.

Was Kollagen uns über den Körper lehrt

Der menschliche Bewegungsapparat ist ein hochkomplexes System aus Knochen, Knorpeln, Sehnen und Bändern. Kollagen bildet dafür das strukturelle Grundgerüst – ein Fundament, das im Laufe des Lebens an Stabilität verliert. Die Wissenschaft hat begonnen, dieses Thema jenseits ästhetischer Perspektiven ernst zu nehmen.

Erste Studien liefern Hinweise, Praxisbeobachtungen geben Impulse. Doch der Weg zu belastbaren Aussagen ist lang. Wichtig ist, Kollagen nicht ausschließlich mit der Haut in Verbindung zu bringen, sondern es auch als mögliches Element zu ganzheitlichem Wohlbefinden zu betrachten.