Umweltfreundliches Make-up: Was steckt dahinter?

Umweltfreundliches Make-up: Was steckt dahinter?

Kosmetik, die unsere Umwelt wenig oder gar nicht belastet, liegt voll im Trend. Allerdings sollte man sehr genau hinsehen. Viele Unternehmen verkaufen immer noch Produkte, die auf den ersten Blick sehr umweltfreundlich erscheinen, es aber gar nicht oder nur teilweise sind. Daher ist es wichtig, auf die Inhaltsstoffe und die Verpackung zu achten. Dieser Artikel erklärt genau, was zu tun ist.

Schöne Frau Beauty© adobestock
Bei Kosmetik- und Beautyprodukte sollten Sie einen genauen auf die Inhaltsstoffe werfen.

Warum Kosmetikprodukte der Umwelt schaden

Zunächst einmal schaden dekorative Kosmetikprodukte unserer Umwelt nicht immer. Am entscheidendsten sind die Inhaltsstoffe und wie das Produkt verpackt ist. Schließlich gefährden schlechte Inhaltsstoffe nicht nur die Natur, sondern sind auch für die Haut bedenklich. Um dies zu vermeiden, greifen viele Menschen mittlerweile lieber zu Naturkosmetik. Aber es gibt einen großen Unterschied in diesem Bereich und nicht jedes Unternehmen, das damit wirbt, kann gute Ergebnisse liefern.

Hierbei den Durchblick zu behalten, ist also gar nicht so einfach. Insbesondere Mikroplastik findet sich in vielen Zutatenlisten wieder. Die Umweltorganisation „Greenpeace“ hat eine großangelegte Online-Umfrage durchgeführt und 664 Produkte getestet. Das überraschende Ergebnis: Drei Viertel der getesteten Produkte wie Lippenstifte oder Puder schnitten sehr schlecht ab. Das ist mehr als die Hälfte. So kam die unangenehme Wahrheit ans Licht, dass wir selbst in unserem Badezimmer von Mikroplastik und anderen Schadstoffen umgeben sind.

Dabei sind die allgemeinen Ergebnisse schon ausschlaggebend genug. Ein Mensch nimmt innerhalb von einer Woche ungefähr 5 Gramm Plastik auf, das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Durch das Verwenden der Kosmetik erhöht sich diese Bilanz sogar nochmal. Plastik verschwindet nach dem Gebrauch nicht einfach, es zerfällt in immer kleinere Teile und bleibt dann Jahrhunderte lang als Mikroplastik bestehen. Aus diesem Grund sind viele motiviert, etwas in ihrem Alltag zu ändern. Entweder aufgrund einer für sie wichtigen gesellschaftlichen Entscheidung oder einfach um das eigene Wohlbefinden zu steigern. Die Gründe gegen traditionelle Kosmetik sind sehr individuell.
Die Bloggerin „joannakyu“ hat 44,6 Tausend Follower auf Instagram und 200 Tausend auf YouTube. Sie teilt mit ihren Abonnenten ihre Gedanken, ihr Leben und auch ihre Rituale. Sie verwendet seit Jahren ausschließlich Naturkosmetik und verrät in ihren Videos immer wieder Tipps und Tricks für eine ausgewogene Hautpflege.

Dadurch ist sie ein Vorbild für ihre Fans, die sich für diesen Lebensstil interessieren. Joanna ist nicht die Einzige, die mit ihrem guten Beispiel beeindruckt. Auch viele andere Promis und Blogger schwören auf natürliche Schönheit. Das bringt auch andere zum Umdenken und Umsteigen auf Naturkosmetik.

Darauf muss geachtet werden

Wer die Entscheidung getroffen hat und auf schädliche Inhaltsstoffe verzichten möchte, sollte sich vorher ausführlich informieren. Nachhaltige Kosmetik muss vor allem unsere Umwelt und Ressourcen schonen. Manche Unternehmen sagen auch über sich selbst, dass sie genau dieses Ziel verfolgen. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Um Ihnen einen klaren Überblick zu geben, haben wir nachfolgend eine kleine Liste zusammengestellt.

Bedenkliche Inhaltsstoffe:

  • Mikroplastik
  • Mineralöl
  • Palmöl
  • chemische UV-Filter
  • hormonaktive Stoffe

Die Schwierigkeit bei diesen Inhaltsstoffen ist oft, dass auf der Verpackung leider nicht klar und eindeutig „Mikroplastik“ steht. Stattdessen werden Fachbegriffe wie „Acrylate Copolymer“ oder „Polyamide“ verwendet. Infolgedessen verstehen viele Käufer nicht sofort, was sich in ihrer Creme oder dem Lippenstift befindet. Vielmehr stellt sich nun die Frage, was eigentlich nachhaltige Kosmetik ausmacht. Deshalb haben wir das Ganze in 10 wichtige Punkte zusammengefasst:

  1. nachhaltige Verpackung
  2. vegane Rohstoffe
  3. Herstellung ohne Palmöl
  4. Nutzung von Ökostrom
  5. Verzicht auf Silikone
  6. regionale Inhaltsstoffe
  7. plastikfreie Herstellung
  8. biologische Inhaltsstoffe
  9. Beachtung des ökologischen Fußabdrucks
  10. Produktion ohne Tierversuche

Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, können Kunden sicher sein, dass sie ein faires und nachhaltiges Produkt erhalten. Für den Verbraucher stellt sich jetzt die Frage, woran man das ohne Aufwand erkennen kann. Neben einer großen Auswahl an Informationsmaterialien von Organisationen wie „Greenpeace“ oder „PETA“ können Sie auch auf die entsprechenden Symbole achten.

Wenn wir sehr reinigungsempfindliche Kleidung zu Hause haben, achten wir auch auf kleine Symbole. Diese zeigen uns, bei wie viel Grad wir die Kleidung waschen und anschließend bügeln können. Bei Naturkosmetik ist das Prinzip unserer Kleidung sehr ähnlich. Es gibt verschiedene Symbole, die uns wichtige Hinweise geben.
„Vegane Blume“ ist beispielsweise angegeben, wenn das Produkt vegane Inhaltsstoffe enthält und nicht an Tieren getestet wurde. „Nature Siegel“ ist auch ein Label, bei dem sehr strengen Auflagen erfüllt werden müssen.

Dabei wird auch auf die Einhaltung einer Produktion ohne Tierversuche geachtet. Außerdem müssen Unternehmen 100 Prozent natürliche Substanzen verwenden, um dieses Siegel zu erhalten. Es reicht nicht aus, nur die Hälfte der Stoffe zu ersetzen. Mindestens 75 Prozent der Produkte müssen mit dem Label „Nature Siegel“ zertifiziert sein, damit die Firma diese Auszeichnung erhält.

Neben den oben genannten Produktsiegeln gibt es noch weitere Symbole. Bei unsachgemäßer Entsorgung gelangen schädliche Stoffe ins Grundwasser und belasten die Umwelt zusätzlich. Um dies zu vermeiden, gibt es Abkürzungen, Symbole und Buchstaben, die für die entsprechenden Rohstoffe stehen.
Auf diese Weise kann der Verbraucher leicht feststellen, um welche Art von Material es sich handelt und wie er es zu entsorgen hat. Dies ist jedoch noch keine Pflicht, sondern Unternehmen können das freiwillig auf der Verpackung angeben. Es lohnt sich dennoch darauf zu achten, denn zu einer umweltfreundlichen Kosmetik gehört auch eine bewusste Entsorgung.

Selbst aktiv werden

Daher können Verbraucher grundsätzlich davon ausgehen, dass zertifizierte Naturkosmetik frei von erdölbasiertem Mikroplastik ist. Es gibt aber auch einige Stoffe, die sehr schwer abbaubar, aber nicht verboten sind. Diese Stoffe sind oft in traditioneller Kosmetik zu finden. Wenn Sie wissen möchten, wie groß Ihr persönlicher ökologischer Fußabdruck ist, können Sie einen kostenlosen Online-Test machen, der auch für Kinder geeignet ist. Damit Sie danach sofort handeln können, haben wir 3 Tipps für den Start in eine nachhaltige und plastikfreie Hautpflegeroutine zusammengestellt.

1. Verpackungsmüll vermeiden

Unsere Badezimmerschränke sind oft mit den unterschiedlichsten Produkten gefüllt. Alles wegzuwerfen und durch nachhaltige Pflegeprodukte zu ersetzen, wäre eine riesige Verschwendung. Daher ist der erste Schritt, Artikel wie Duschgel, Shampoo oder Creme aufzubrauchen. Beim späteren Einkauf können wir uns darauf konzentrieren, Verpackungsmüll zu reduzieren.

Die meisten dieser Verpackungen bestehen aus Kunststoff und werden oft nur einmal verwendet und dann weggeworfen. Dabei kann man leicht ein paar Unterschiede beim Einkaufen machen. Anstelle von Duschgel kann normale Seife gekauft werden. In Unverpacktläden werden sie sogar lose oder nur in etwas Papier eingewickelt verkauft. Wer hingegen lieber badet, kann statt einer Badebombe ein Aromaöl wie Mandelöl oder auch Honig ins Wasser geben. Neben der verbesserten Umweltbilanz ist das Öl auch sehr gut für die Haut.

2. Überprüfen Sie die täglichen Produkte

Wer bewusster einkaufen geht und dadurch Müll vermeidet oder einspart, hat bereits große Erfolge erzielt. Wem das jedoch nicht reicht, der kann an alltägliche Produkte denken. Was ist zum Beispiel mit dem Entfernen von Make-up? Anstatt Einwegpads oder Abschminktücher zu verwenden, können Sie auf wiederverwendbare Reinigungspads aus Baumwolle umsteigen.

Für alle, die auch ihre Reinigungslotion ersetzen möchten, kann dabei auf Olivenöl oder Sonnenblumenöl gesetzt werden. Ein toller Nebeneffekt sind die pflegenden Eigenschaften des Öls. Neben dem Entfernen von Make-up kann auch das Zähneputzen verbessert werden. Anstelle einer normalen Plastikzahnbürste können Verbraucher auf eine Bambuszahnbürste umsteigen.
Es gibt also viele Möglichkeiten, Plastik und Schadstoffe zu vermeiden. Schauen Sie sich also einfach im Bad um und überlegen Sie, wo Verbesserungspotenzial besteht.

3. Do-it-yourself

Wer die Schwachstellen in seinem Badezimmer entdeckt hat und versucht, nachhaltiger einkaufen zu gehen, ist auf einem guten Weg. Wer jedoch nicht alles neu kaufen möchte, kann vieles ganz einfach selbst herstellen.

Die Abschminkpads können selbst genäht werden, die Seife kann aus ätherischen Ölen und Kernseife hergestellt werden und die Körpercreme kann mit wertvollen Ölen und Sheabutter selbst zusammen gemischt werden. Das spart nicht nur Ressourcen und Verpackungsmüll, sondern auch bares Geld. Eine ausgewogene Hautpflege muss nicht immer teuer sein. Es gibt unzählige Berichte und Anleitungen im Internet, die den Einstieg erleichtern.

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