Mädchen oder Junge: Welches Geschlecht hat mein Baby?

Wird es ein Junge oder ein Mädchen? Diese Frage treibt fast alle werdenden Eltern um. 

Schwangere© Unsplash/Juan Encalada

Viele Mythen ranken sich um die Geschlechtserkennung: Sitzt der Bauch eher hoch, wird es vermutlich ein Mädchen. Ein tiefliegender Bauch verspricht angeblich die Geburt eines Jungen. Haben Sie eher Appetit auf Süßes oder Saures? Ist Ihre Haut strahlend und rein oder neigen Sie eher zu Pickeln in der Schwangerschaft? Ob Junge oder Mädchen – beiden Geschlechtern werden Eigenschaften der werdenden Mutter zugeordnet, die man angeblich mit bloßem Auge erkennen kann. Viele Tests im Internet geben vor, das Geschlecht Ihres Babys anhand solcher und ähnlicher Merkmale erraten zu können. Freunde und Familienmitglieder haben Spaß daran, zu spekulieren, ob Sie ein Junge oder ein Mädchen bekommen. Wirklich Aufschluss über das Geschlecht Ihres Babys geben allerdings nur medizinische Untersuchungen. Welche medizinischen Tests zur Geschlechtserkennung es gibt und ab wann man das Geschlecht bestimmen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Ab wann können Sie das Geschlecht Ihres Babys erkennen? 

Das Geschlecht Ihres Babys wird bereits im Moment der Befruchtung festgelegt, also sobald sich die Eizelle mit dem Spermium verbindet. Dringt ein Spermium mit einem X-Chromosom in die Eizelle ein, trägt der Embryo zwei X-Chromosomen und entwickelt sich später zu einem Mädchen. Befruchtet dagegen ein Spermium mit einem Y-Chromosom die Eizelle, ist das Ergebnis XY und es entwickelt sich ein Junge. Wirklich erkennen kann man das Geschlecht Ihres Babys allerdings erst, wenn die Geschlechtsorgane beim Fötus sichtbar werden und mit Untersuchungen nachgewiesen werden können.

Geschlechtsbestimmung per Ultraschall 

Die häufigste Methode zur Geschlechtsbestimmung Ihres Babys ist der Ultraschall im 2. Schwangerschafts-Trimester. Diese Routineuntersuchung findet meist zwischen der 18. und der 22. Schwangerschaftswoche statt. In diesem Stadium sind die Geschlechtsorgane Ihres Babys bereits so weit entwickelt, dass man Sie optisch erkennen kann. Erfahrene Frauenärzte sind sogar noch früher in der Lage zu erkennen, ob Ihr Baby ein Junge oder ein Mädchen ist. Allerdings darf das Geschlecht offiziell erst ab der Schwangerschaftswoche 12+0 p.c. (nach Konzeptionstermin) bzw. 14+0 p.m. (nach Beginn der letzten Regelblutung) bekanntgegeben werden. Dafür gibt es das Gendiagnostikgesetz (GenDG).

Die Position des Babys kann das Geschlecht verdecken 

Neben der Berufserfahrung Ihres Arztes/Ihrer Ärztin gibt es noch einen weiteren entscheidenden Faktor, der dazu beiträgt, das Geschlecht ihres Babys sicher zu bestimmen: nämlich die Position des Babys im Mutterleib. Mit etwas Glück liegt Ihr Baby zum Zeitpunkt des Ultraschalls günstig und Ihr Arzt/Ihre Ärztin sieht das Geschlecht ohne Probleme. Wenn Sie Pech haben, sind die Geschlechtsorgane jedoch von anderen Körperteilen bedeckt und die Geschlechtsbestimmung fällt an dieser Stelle leider aus.

Weitere Methode zur Geschlechtsbestimmung: Der nicht invasive Pränataltest (NIPT) 

Der sogenannte nicht invasive Pränataltest ist eigentlich ein Bluttest zur Untersuchung auf Trisomien. Sprich er dient dazu, festzustellen, ob Ihr Baby eventuell genetische Veränderungen aufweist. Es gibt Trisomie 13, 18 und 21. Am bekanntesten ist die Trisomie 21, das sogenannte Down-Syndrom. Hinter Trisomie 13 verbirgt sich das sogenannte Pätau-Syndrom, Trisomie 18 ist das sogenannte Edwards-Syndrom.

Neben der Aussage über mögliche Trisomien kann bei diesem Test auch das Geschlecht Ihres Babys festgestellt werden. Im Gegensatz zum Ultraschall kann der nicht invasive Pränataltest schon ab der 10. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Das macht ihn zu einer der frühesten Methoden der Geschlechtserkennung.

Kostenübernahme des Tests 

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für einen NIPT prinzipiell, der Test ist jedoch keine Routineuntersuchung. In folgenden Fällen werden die Kosten übernommen:

  • Aus anderen Untersuchungen hat sich ein Hinweis auf eine Trisomie ergeben.
  • Sie kommen gemeinsam mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt zu der Überzeugung, dass der Test in Ihrer persönlichen Situation notwendig ist. Das ist der Fall, wenn Sie die Möglichkeit einer Trisomie bei Ihrem Baby stark belastet und nur ein Test Ihnen Ruhe verschafft.

Wie wird getestet? 

Beim nicht invasiven Pränataltest wird Blut aus Ihrer Armvene entnommen und in ein Testlabor geschickt. Da für den Test kein Eingriff in die Gebärmutter nötig ist, wird er als „nicht invasiv“ (nicht eingreifend) bezeichnet. Somit besteht beim NIPT auch nicht das Risiko einer Fehlgeburt.

Ob Junge oder Mädchen – es bleibt immer Ihr Kind! 

Für viele Eltern ist der Moment, in dem sie das Geschlecht Ihres Babys erfahren, hochemotional. Vielleicht haben Sie sich heimlich einen Jungen oder ein Mädchen gewünscht, und schon einen Mädchen- oder Jungenvornamen im Sinn. Niemand kann Ihnen Ihren Wunsch ausreden, aber Fakt ist, dass letztlich die Natur über das Geschlecht Ihres Babys entscheidet. Und egal, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird: Es wird immer ihr Kind bleiben und hat Ihre volle Liebe und Aufmerksamkeit verdient.

Wichtige Vorsorge für die Gesundheit Ihres Babys 

Ein Thema, mit dem Sie sich neben der Geschlechtsbestimmung auseinandersetzen sollten, ist die Einlagerung des Nabelschnurblutes und des Nabelschnurgewebes Ihres Kindes. Nabelschnurblut und Nabelschnurgewebe enthalten wertvolle Stammzellen, die für die Behandlung vieler lebensbedrohlicher Krankheiten eingesetzt werden können. Dazu gehören Leukämie und andere schwerwiegenden Erkrankungen des blutbildenden Systems. Die bei der Geburt entnommenen Stammzellen sind besonders hochwertig und könnten Ihrem Kind oder möglicherweise anderen Familienmitgliedern möglicherweise einmal das Leben retten. Anbieter wie Vita 34 erklären auf ihrer Website alle wichtigen Fragen zu diesem Thema.