Warum Augenübungen sinnvoll sind
Augenübungen sind ein probates Mittel gegen trockene und vor allem müde Augen. So kann eine sanfte Augenmassage den Tränenfluss anregen, sodass sich die Feuchtigkeit gleichmäßig über die Augenoberfläche verteilt.
Ebenso helfen die Übungen, die äußere Augenmuskulatur zu lockern und zu aktivieren. Diese sechs Muskeln pro Auge steuern die Bewegungen deines Blicks in alle Richtungen. Regelmäßiges Training kann dazu beitragen, dass deine Augenbewegungen dynamischer werden und du sie besser kontrollieren kannst.
Wichtig zu wissen: Ob Augengymnastik gegen Fehlsichtigkeiten wie Kurz- oder Weitsichtigkeit hilft, ist wissenschaftlich nicht belegt. Auch die altersbedingte Weitsichtigkeit (Presbyopie), die durch den natürlichen Elastizitätsverlust der Linse entsteht, lässt sich durch Training nicht aufhalten.
Dennoch lohnt es sich, für deine Augengesundheit ein paar Augenübungen in deinen Alltag zu integrieren – besonders wenn du den Großteil des Tages am Schreibtisch sitzt und auf einen Bildschirm schaust.
Der Grund: Durch das stetige Fokussieren ermüden die Augen schneller. Am Abend fühlen sie sich meist gereizt und trocken an. Beim Blinzeln hast du dann vielleicht das unangenehme Gefühl, deine Lider würden über Schmirgelpapier gleiten.
Zum Glück gibt es einfache Tricks, um Arbeit und Augentraining – ja, auch Sport für die Augen – miteinander zu verbinden.
Was ist bei Trockenheit gut für die Augen?
Müde und trockene Augen können im Alltag ganz schön nerven. Begünstigt wird das "Schmirgelpapier-Gefühl" leider durch viele unserer Arbeits- und Alltagsgewohnheiten.
So ist neben dem stundenlangen Starren auf den Bildschirm trockene Heizungsluft ein echter Wohlfühlkiller für deine Augen. Denn fehlt ihnen die benötigte Befeuchtung, fühlen sie sich schnell gereizt an.
Typische Folgen: Rötungen sowie ein ständiges Brennen und Jucken. Nicht selten können überbelastete Augen sogar schmerzen.
Was dagegen hilft, sind vor allem diese einfachen Augenübungen:
Bewusstes Blinzeln
Merkst du bei der Bildschirmarbeit, dass sich deine Augen gereizt anfühlen, solltest du bewusst blinzeln. Am besten gleich mehrfach hintereinander. Mit jedem Wimpernschlag wird ein Tränenfilm gleichmäßig über die Augenoberfläche verteilt und sorgt für die nötige Befeuchtung. Diese Übung kannst du bequem mehrmals am Tag wiederholen – idealerweise jede halbe Stunde für etwa 10 Sekunden.
Augen zusammenkneifen
Um den Tränenfluss noch stärker zu aktivieren, kannst du deine Augen mehrmals hintereinander zusammenkneifen. Drücke die Lider einfach dreimal für mindestens 15 Sekunden zusammen. Öffnest du anschließend die Augen, stellst du sicherlich fest, dass sie sich deutlich feuchter anfühlen.
Sanfte Augenmassage
Neben dem Zusammenkneifen der Lider hilft auch eine sanfte Massage, die Tränenproduktion anzuregen. Wichtig ist, die Finger vorsichtig auf die geschlossenen Augenlider zu legen und keinen Druck auszuüben. Lass die Fingerspitzen einfach sanft kreisen – erst in die eine Richtung, dann in die andere. Die Massage kannst du so lange durchführen, wie sie sich angenehm anfühlt.
Tipp: Für zusätzliche Entspannung kannst du deinen Augen auch eine kleine Wellnessbehandlung gönnen. Lege zwei gekühlte Gurkenscheiben auf die geschlossenen Lider und lass sie dort 10 bis 15 Minuten ruhen. Die Kühlung wirkt abschwellend und kann bei müden, geschwollenen Augen wohltuend sein.
Augenübungen zur Entspannung der Augenmuskulatur
Neben Übungen gegen trockene Augen gibt es auch solche, die deine Augenmuskulatur bewusst entspannen und trainieren. Ebenso wie Bürogymnastik kannst du sie problemlos in deinen Arbeitsalltag einbauen.
Das Palmieren
Zu den wirkungsvollsten Übungen, um überstrapazierte Augen zu entlasten, gehört das Palmieren. Was kompliziert klingt, meint nichts anderes als eine kurze Wärmebehandlung. Dafür brauchst du nur deine Hände, die du aneinanderreibst, bis sie warm werden. Lege sie anschließend für 20 bis 30 Sekunden auf deine geschlossenen Lider.
Achtung: Kein Licht sollte zu deinen Augen vordringen, sodass sie sich komplett entspannen können. Die Dunkelheit kombiniert mit der Wärme löst Verspannungen und gibt den Augen eine wohlverdiente Pause.
Das Schweifen
Auch den Blick ziellos schweifen zu lassen, kann zu mehr Entspannung der Augenmuskulatur beitragen. Insbesondere dann, wenn du schon eine Weile am Computer arbeitest. Gönn dir am besten einmal in der Stunde eine Pause und schaue bewusst in die Ferne.
Am besten richtest du deinen Blick nicht zum Kollegen am benachbarten Schreibtisch, sondern zum Fenster hinaus. Betrachte die Bäume vor dem Büro oder die Wolken, die am Himmel vorbeiziehen. Du musst nichts Bestimmtes fokussieren, sondern kannst ganz entspannt die sprichwörtlichen "Löcher in die Luft schauen".
Warum das hilft: Bei der Naharbeit am Bildschirm ist die Ziliarmuskulatur, die für die Fokussierung zuständig ist, ständig angespannt. Der Blick in die Ferne lässt sie entspannen.
Das Akkommodieren
Akkommodation – das klingt nach einem komplizierten Begriff. Gemeint ist damit lediglich, dass die Brechkraft der Linse angepasst wird, um Dinge nah und fern zu fokussieren. Bei dieser Übung trainierst du die Nah- und Fernsicht ganz bewusst.
So geht's: Schließe ein Auge oder halte es mit einer Hand zu. Die andere Hand hältst du mit ausgestrecktem Finger vor das offene Auge.
Bewege den Finger wiederholt vor und zurück – also näher zu deinem Gesicht hin und wieder weg. Mit dem Auge folgst du der Bewegung und achtest stets auf einen scharfen Blick. Beginnt deine Hand zu verschwimmen, fokussiere sie bewusst.
Anschließend wiederholst du die Übung mit dem anderen Auge. Ideal sind 10 bis 15 Wiederholungen pro Auge.