
Wer kennt ihn nicht, diesen Moment, wenn wir die Antibabypillen-Packung in die Hand nehmen und feststellen, dass wir eine Pille zu viel übrig haben. Laut einer Studie vergisst jede zweite Frau etwa viermal im Jahr, das Verhütungspräparat einzunehmen. Wenn wir überlegen, dass fast die Hälfte der Deutschen auf diese Weise verhütet, kommen eine Menge vergessener Pillen zusammen. Amerikanische Forscher arbeiten nun an einer neuartigen Kapsel, die anstatt täglich nur noch einmal im Monat eingenommen werden muss.
So funktioniert die Monatspille
Die Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology haben eine ganz neue Medikamentenform entwickelt, welche über mehrere Wochen wirken soll. Auf den ersten Blick handelt es sich dabei um eine kleine handelsübliche Kapsel, die sich nicht groß von anderen unterscheidet. Doch nachdem die Pille geschluckt wurde und sich im Magen befindet, breiten sich sechs Arme aus, sodass die Kapsel die Form eines Seesterns bekommt. Dieser wird so groß, dass er nicht aus dem Magen in den Verdauungstrakt übergehen kann. Auf diese Weise kann das hormonelle Präparat über mehrere Tage und sogar Wochen im Magen bleiben, während die Hormone nur etappenweise freigesetzt werden.
Wann kommt die Monatspille zu uns auf den Markt?
Wer diese neue Form der Antibabypille testen möchte, muss sich leider noch ein wenig gedulden. Die ersten Testversuche wurden bislang nur an Schweinen durchgeführt. Die Ergebnisse konnten sich aber sehen lassen. Die Tiere wurden in zwei Gruppen eingeteilt, die eine Hälfte bekam den Wirkstoff als neue Pillenform und die andere erhielt den Wirkstoff nach und nach. Die Wissenschaftler stellten fest, dass bei der Kapselmethode die Botenstoffe fortlaufend abgegeben wurden und somit ähnlich wirken, wie bei der täglichen Einnahme.
Aktuell wird daran gearbeitet, dass sich die Seesternarme der Kapsel am Ende des Zyklus zurückbilden, damit die Überreste über den Darm ausgeschieden werden können. Bis die Monatspille an Menschen getestet werden kann, könnten allerdings noch drei bis fünf Jahre vergehen.