
Sex ist eine der schönsten Nebensachen der Welt. Dennoch können beim Sex auch Krankheiten übertragen werden. Wer häufig seine Sex-Partner wechselt, selten eine Kondom benutzt und zu wenig mit dem Partner über den jeweiligen Gesundheitszustand redet, ist besonders gefährdet, sich zu infizieren.
Wie kann man sich schützen? Um das Risiko, sich eine STD einzufangen, zu vermindern, sollte man konsequent Kondome beim Sex benutzen und auf eine richtige Anwendung der Kondome achten. Verwenden Sie den Überzieher auch bei Oral- oder Analverkehr.
Sexuell übertragbare Krankheiten werden immer häufiger unter dem englischen Begriff "sexually transmitted diseases" und dem Kürzel STD zusammengefasst. Aber was steckt wirklich dahinter und welches sind die häufigsten übertragbaren Krankheiten?
Was sind sexuell übertragbare Krankheiten (STDs)?
Erkrankungen, die beim Sex übertragen werden, bezeichnet man als „sexually transmitted diseases" oder auch STDs. Diese STDs sind meist sehr ansteckend und können ernstzunehmende Folgen für die Gesundheit mit sich bringen. Verursacht werden sie zum Beispiel von Bakterien, Viren oder Pilzen. Die Erreger können bei genitalem, oralem und analem Geschlechtsverkehr übertragen werden. Bei manchen Krankheiten genügt aber auch schon das bloße Küssen oder das Berühren der Geschlechtsteile.

Die Symptome hängen vom jeweiligen Erreger ab. Vor allem kommt es bei sexually transmitted diseases (STD) zu Erkrankungen des Genitalbereichs.
Welches sind die häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten?
Chlamydien
Chlamydien sind kugelförmige Bakterien. Sie können nur in Wirtszellen überleben. Die Infektion mit Chlamydien erfolgt meistens über ungeschützten Geschlechtsverkehr.
Die Symptome: Bei Männern und Frauen zeigt sich ein andauernder, dünnflüssiger und gelblicher Ausfluss, der manchmal mit Schmerzen beim Wasserlassen einhergeht. Die Erreger können bei Frauen eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut und der Eileiter auslösen. Die Symptome zeigen sich meist ein bis drei Wochen nach der Infektion.
Die Behandlung: Chlamydien lassen sich gut mit Antibiotika behandelt. Allerdings ist es unbedingt nötig, den Sex-Partner mitzubehandeln. Zwei bis vier Wochen nach der Behandlung führt der Arzt testweise einen Kontrollabstrich durch. So wird ausgeschlossen, dass weitere Erreger vorhanden sind.
Pilzerkrankungen der Genitalien
Erreger für Pilzerkrankungen der Genitalien sind meist Hefepilze. Diese Pilze sind vor allem bei Frauen in geringer Zahl in der normal-gesunden Keimflora vorhanden. Symptome zeigen sich erst bei einer Vermehrung. Dazu kommt es etwa durch übertriebene Hygiene (z.B. Scheidenspülungen), Geschlechtsverkehr oder aber auch beim Schwimmbadbesuch.
Die Symptome: Frauen leiden meist unter einer Schwellung und entzündlichen Rötung der Schamlippen und der Scheide. Auch Schmerzen während des Sex und weiß-bröckeliger Ausfluss ("Flour") bleiben nicht aus. Am unangenehmsten ist aber der Juckreiz, der mit dem Pilz einher kommt. Männer haben mit einer Entzündung der Eichel und der Vorhaut zu kämpfen.
Die Behandlung: Lokal können genitale Pilzinfektionen etwa mit speziellen Pilzmitteln wie Creme, Gel, Salbe oder Vaginaltablette behandelt werden. Am Ende der Behandlung sollten weiterhin Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien verwendet werden. Warum? So wird das natürlich-saure Milieu der Scheide wieder hergestellt. Wenn die lokale Behandlung nicht anschlägt, kann der Pilz mit einem innerlichen Pilzmittel behandelt werden.
Hepatitis B

Hepatitis ist eine Infektionskrankheit der Leber. Die verantwortlichen B- und C-Viren werden durch Körperflüssigkeiten übertragen. Hepatitis B-Viren werden besonders häufig durch Geschlechtsverkehr übertragen.
Die Symptome: Meist ohne Symptome. In manchen Fällen kommt es zu ungewöhnlich starker Müdigkeit, Appetitlosigkeit und zu Oberbauchbeschwerden. Manchmal entwickelt sich auch eine Gelbsucht.
Die Behandlung: Eine akute Infektion mit Hepatitis B verläuft meist ohne Symptome und heilt nach zwei bis vier Wochen aus. Allerdings kann es in besonderen Fällen dazu kommen, dass das Gehirn geschädigt wird. Medikamente können den Verlauf lindern. In schweren Fällen hilft nur eine Lebertransplantation.
Tripper (Gonorrhoe)
Tripper ist eine sexuell übertragbare Krankheit (STD), die durch Bakterien verursacht wird. Sie gilt als besonders ansteckend.
Die Symptome: Gelb-weißer Ausfluss aus Gebärmutterhals oder Penis sowie brennende Schmerzen beim Wasserlassen. Unbehandelt kann Tripper chronisch werden. Das kann sogar Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Dadurch, dass Tripper bei manchen völlig ohne Kennzeichen und Symptome verläuft und deshalb nicht bemerkt wird, werden die Bakterien meist ohne Wissen weitergegeben.
Die Behandlung: Mit Antibiotika lässt sich Tripper gut behandeln. Vorausgesetzt der Partner lässt sich mitbehandeln und es wird eine erneute Ansteckung verhindert. In den letzten Jahren werden jedoch immer mehr Gonokokken-Stämme gefunden, die resistent gegen bestimmte Antibiotika sind.

Herpes genitalis
Herpes kennen wir – aber Herpes im Genitalbereich? Damit ist nicht zu scherzen. Ausgelöst wird Herpes genitalis in der Regel durch Herpes Simplex Viren (HSV) des Typ II.
Die Symptome: Herpesläsionen finden sich an den inneren und äußeren Geschlechtsorganen oder im Bereich des Afters. Die Typ II-Viren können auch zu unangenehmen Symptomen auf der Haut oder in der Mundhöhle führen.
Die Behandlung: Herpes genitalis kann nicht geheilt werden. Die Viren überdauern in den Nervenknoten. Ist die Immunabwehr jedoch stark ausgeprägt, werden die Kennzeichen und Symptome meistens unterdrückt. Die schmerzhaften Bläschen können lediglich durch die rechtzeitige Behandlung mit antiviralen Mitteln bekämpft werden können, so dass sie schneller abheilen.
HIV/AIDS

HIV oder auch AIDS zählt zu den gefährlichsten sexuell übertragbaren Erkrankungen (STDs) und wird durch das HI-Virus (Humanes Immunschwäche-Virus) ausgelöst. Das Virus befindet sich in Körperflüssigkeiten. In hoher Konzentration in Blut und Sperma. Der Erreger gelangt schon durch kleine (genitale) Verletzungen in den Organismus. AIDS wird jedoch meistens durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Die Viren übertragen sich aber auch etwa durch nicht sterile Injektions- oder Tätowiernadeln.
Die Symptome: Die Symptome variieren von Patient zu Patient und hängen vom Stadium der Erkrankung ab. Zu den ersten Symptomen gehören etwa grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten sowie Ausschlag.
Die Behandlung: HIV (AIDS) ist nicht heilbar. Heute verbessern jedoch neue Medikamente die Lebensqualität der Patienten. Wenn es zu einem Kontakt mit Virushaltigen Körperflüssigkeiten gekommen ist, kann sofort mit einer Postexpositionsprophylaxe begonnen werden. Diese Therapie kann jedoch nur 72 Stunden nach Kontakt vorgenommen werden.
Feigwarzen
Der Ursprung von Feigwarzen sind Humane Papilloma-Viren (HPV). Das Virus spielt eine Rolle bei der Entstehung von Krebs an den Geschlechtsorganen.
Die Symptome: In rosenkohlähnlicher Form bilden sie sich am Penis-Schaft, an den Schamlippen oder rund um den Analbereich. Feigwarzen können sich aber auch in der Mundhöhle oder im Rachenraum entwickeln.
Die Behandlung: Lokale Behandlung durch Cremes und Tinkturen. Behandelt werden Feigwarzen aber auch mit Laser-Therapien.
Syphilis
Syphilis ist eine Bakterieninfektion vom Typ Treponema pallidum. Nach einer Infektion verteilen sich die Erreger mit dem Blut im ganzen Körper.
Die Symptome: Die Symptome von Syphilis zeigen sich nicht nur an den Geschlechtsorganen, sondern können fast den ganzen Körper erfassen. Ungefähr drei Wochen nach der Infektion entwickeln sich kleine, schmerzlose, braunrote Geschwülste im Geschlechts- oder Mundbereich, die "Harter Schancker" genannt werden. Sie sind hoch infektiös. Gleichzeitig kommt es zu einer Entzündung und Schwellung der Lymphknoten. Nach etwa sieben bis zehn Wochen nach der Infektion kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Appetitverlust und Gewichtsabnahme. Ein Zeichen dafür, dass sich der Erreger im ganzen Körper ausgebreitet hat.
Die Behandlung: Syphilis wird mit dem Antibiotika Penicillin behandelt.