
Heute sind wir ja bereits so einiges gewöhnt: eine bärtige Frau, namens Conchita Wurst, die den Eurovision Song Contest 2014 gewinnt, Elton John, der seinen Mann David Furnish nach 20 Jahren Partnerschaft heiratet, Ricky Martin und sein Partner Carlos Gonzales Abella, die mithilfe einer Leihmutter Eltern von Zwillingen geworden sind.
Homosexualität und Transsexualität gewinnt in unserer Öffentlichkeit und in der Politik immer mehr an Aufmerksamkeit. Dennoch: Leider ist die Gleichstellung homosexueller Beziehungen in manchen Gebieten der Welt noch heute alles andere als selbstverständlich. Es gibt sogar Länder, in denen Homosexuellen die Todesstrafe droht, wenn sie sich zur gleichgeschlechtlichen Liebe bekennen.

Zum Glück gibt es jedoch immer mehr Menschen, die – vor allem online via Twitter & Co. – versuchen, schwulen und lesbischen Paaren mehr Rechte zu zusprechen. Darunter auch Stars wie Leonardo DiCaprio, Ben Affleck, Lady Gaga oder Ellen De Generes. Das wohl bekannteste Hollywood-Paar Angelina Jolie und Brad Pitt gab sogar bekannt, dass sie erst heiraten würden, wenn die Rechte von Homosexuellen und Transgender weiter ausgebaut werden. Aber auch Menschen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, setzen sich offiziell für die Rechte gleichgeschlechtliche Paare ein. Der "Christopher-Street-Day" beispielweise zieht jährlich tausende Menschen auf die Straße – unter anderem in Deutschland, Österreich und England.
Die ungleiche Situation in den USA
In den USA ist die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft erst in 13 Staaten als rechtlich legal anerkannt worden. In allen anderen Staaten dürfen Schwule und Lesben bisher noch immer nicht heiraten. Erst im Sommer 2013 erklärten die Richter des "Supreme Court den Defense of Marriage Act" (Doma) Homoehen für verfassungswidrig. Das Gesetz wurde 1996 erlassen und verwehrte Homosexuellen die Gleichstellung auf Bundesebene. Dies hatte auch zur Folge, das nur heterosexuellen Paare Vorteile bei Steuern, Erbschaften und Krankenversicherungen zugeteilt wurden.
Gesetz ist nicht gleich Realität
Schauen wir auf den Rest der Welt, stellen wir eines immer wieder fest: Neben einigen erfreulichen Fortschritten, unterscheiden sich Gesetz und Alltag noch immer enorm. Rechtlich gesehen ist Südafrika beispielsweise vorbildlich. Denn als erster Staat überhaupt hat Südafrika die Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung im Jahr 1997 per Verfassung verboten. Allerdings schüren die Menschen dort dennoch einen enormen Hass gegen Schwule und Lesben – und schrecken nicht vor Ermordungen zurück.

Die brisanteste Lage gegen Homosexualität findet 2014 in Russland statt. Präsident Wladimir Putin macht es Homosexuellen nicht gerade leicht. Das 61-jährige Oberhaupt stellt Homosexualität und Pädophilie gleich und erlaubt es, Transgender offiziell in der Öffentlichkeit zu beschimpfen. Die Polizei schreitet nicht ein, wenn es zu körperlichen Auseinandersetzungen, Gewalt und Hetzjagden auf Homosexuelle kommt.
Das Tansgender-Recht in Deutschland ist ausbaufähig
Aber wie sieht es eigentlich in Deutschland aus? Mit einem Ex-homosexuellen FDP-Außenminister könnte man meinen, dass unsere Transgender-Situation politisch als auch gesellschaftlich vorzeigbar sei. Aber tatsächlich ist es gleichgeschlechtlichen Partnern bislang nicht erlaubt, eine traditionelle Ehe einzugehen. Allerdings dürfen Schwule und Lesben seit 2001 eine Lebenspartnerschaft auf dem Standesamt eintragen lassen. Das bedeutet, dass sie mit den gleichen Pflichten wie in einer Zivilehe, aber mit weniger Rechten ausgestattet sind. Zwar sind homosexuelle Partner beim Unterhaltsrecht, Güterrecht und beim Erbrecht mit Ehegatten gleichrangig, allerdings werden sie noch im Einkommenssteuerrecht und dem gemeinschaftlichen Adoptionsrecht benachteiligt. Parteien wie die SPD, Bündnis 90 / Die Grünen, die Linke und die FDP setzen sich schon lange für die Rechte einer homosexuellen Lebenspartnerschaft ein.