

Wie oft haben wir uns die Partnerschaft unserer Eltern als Vorbild für unsere spätere genommen? Doch da heutzutage jede dritte Ehe in Deutschland geschieden wird (stand 2013) ist dies paradox. Eine gescheiterte Ehe der Eltern bedeutet früher oder später sich dafür entscheiden zu müssen, bei wem man leben möchte - im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, bei wem man nicht leben möchte. Dadurch, dass man einen Elternteil "verstoßen" hat, beginnen die Verlustängste. Besonders dann sind Bedürfnisse, wie die Geborgenheit und Sicherheit besonders groß und nur schwer von einer Seite zu übermitteln.
Aber auch allein Konflikte und Probleme im Haus, können zu der Bindungsangst führen.
"Ich bin sehr gerne Single, denn ich genieße meine Freiheiten!"
Die Betroffenen flüchten sich oft in Schutzbehauptungen, warum gerade sie nicht in festen Händen sind. "Ich habe gar keine Zeit für eine Beziehung!" "Den Mann für mich gibt es noch gar nicht." sind bekannte Aussagen. Vielen fällt es auch schwer, die Nähe zum Partner zu suchen oder zuzulassen. Die Frau geht erheblich auf Distanz, um vor Enttäuschungen, die schon einmal erlebt worden sind, verschont zu bleiben. Es wird sich nicht getraut die gemeinsame Zukunft zu planen, da die Angst besteht, die Pläne werden eine große Belastung für die Beziehung.
Allerdings muss man nicht mit der Bindungsangst leben, denn man kann einige Dinge dagegen tun.
"Sprechen ist eine Gedankenkundgebung."(E.H. Bellermann)
Hier sind einige Fragen, die Sie sich selbst einmal stellen können um zu erkennen, ob Sie Bindungsängste haben : Reden Sie ungern über ihre Gefühle? Suchen Sie ungern Nähe? Planen Sie Ihre Zukunft ohne ihren Partner? Wollen Sie möglichst viel Zeit alleine verbringen? Behalten Sie Ihre Geheimnisse für sich? Denken Sie oft an Trennung? Wollen Sie ihr Single-Leben zurück? Können Sie ihrem Partner nur schlecht vertrauen?


Wenn sich all diese Dinge bestätigt haben, dann haben wir einige Tipps für Sie zusammengefasst um die Angst zu bekämpfen.
EINS Der erste Schritt sollte sein, sich die Beziehungsangst wirklich bewusst zu machen und nachzuforschen, wo diese ihre Ursprünge hat. Kindheit oder frühere Enttäuschungen können einer der Gründe sein.
ZWEI Wichtig ist, dass man mit seiner Angst offen auf die Menschen zugeht. Sie sollten sich nicht vor ihrem Partner verstecken, sondern sich die Bindungsangst eingestehen. Umso leichter wird es ihrem Gegenüber fallen, auf Sie einzugehen.
DREI Lernen Sie ihrem Parnter zu vertrauen. Dies bedarf einer längeren Zeit, allerdings baut eine gute Beziehung auf Vertrauen auf und es ist wichtig, diesen Grundstein zu setzen.
VIER Nehmen Sie die Sicherheit und Geborgenheit, die ihr Partner Ihnen entgegen bringt, an und probieren Sie sich auf die Partnerschaft einzulassen.
FÜNF Schauen Sie nach Ratgebern. Es gibt einige Bücher, die sich mit diesem Thema beschäftigen und Ihnen helfen können.
SECHS Suchen Sie sich professionelle Hilfe. Schämen Sie sich nicht dafür! Es gibt einige Selbsthilfegruppen die diese Thematik behandeln oder überlegen Sie sich eine Psychotherapie.
SIEBEN Und denken Sie daran, Sie sind nicht allein!