Künstliche Befruchtung für Ihr Wunschkind

Künstliche Befruchtung für Ihr Wunschkind

Die Gründe, warum ein Paar kinderlos bleibt, können vielfältig sein. Doch mit der heutigen Medizin, können sich diese Paare trotzdem ihren unerfüllten Kinderwunsch erfüllen. Die Lösung ist eine künstliche Befruchtung. Wir erklären die verschiedenen Verfahren und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

künstliche Befruchtung© gpointstudio/iStock
künstliche Befruchtung

Früher oder später entscheiden sich viele Paare dafür, das erste Kind zu bekommen. Das man nicht zwangsläufig direkt nach dem Absetzen der Pille oder dem Weglassen des Kondoms schwanger wird, ist nachvollziehbar. Aber manchmal klappt es leider auch nach mehreren Monaten oder sogar Jahren nicht mit einer Schwangerschaft. Die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch kann sowohl psychischer als auch physischer Natur sein. Bei vielen Frauen erhöht sich der seelische Druck mit jedem Monat, in der sie wieder nicht schwanger geworden sind und so kommt es schnell zu einer seelischen und körperlichen Blockade. Doch leider gibt es auch biologische Ursachen, die eine Schwangerschaft unmöglich machen. Wenn Sie und Ihr Partner schon länger erfolglos versuchen, schwanger zu werden, sollten Sie sich beide eingehend untersuchen lassen, um eine mögliche Unfruchtbarkeit zu klären. Bitte lassen Sie vorerst Ihre Schilddrüse und sogleich auch die Ihres Mannes eingehend von einem Arzt überprüfen. Meistens ist nämlich dieses kleine Organ die Hauptursache für unerfüllte Kinderwünsche. Sollte bei einer Untersuchung festgestellt werden, dass eine natürliche Empfängis ausgeschlossen ist, ist eine künstliche Befruchtung eine Möglichkeit, wie Sie sich Ihren Traum nach einem Kind trotzdem erfüllen können.

Die intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Dieses Verfahren gilt als das erfolgsversprechendste Verfahren der künstlichen Befruchtung. Zu Beginn wird durch Hormonpräparate Ihre natürliche Hormonausschüttung und somit der Eisprung unterdrückt. Weiterhin startet nach abgeschlossener Hormonbehandlung zwei Wochen später die Hormonsimulation der Eierstöcke. Diese beginnt zwischen dem dritten und fünften Tag Ihres Zyklus. Dieser Vorgang wird von vielen Ärzten in Kinderwunschzentren vorgeschlagen, da sich dadurch die Chance auf eine erfolgreiche künstliche Befruchtung stark erhöht. Sind nun die Eizellen genügend herangereift und vielversprechend, so beenden Sie Ihre Hormoneinnahme und der Eisprung wird anschließend ausgelöst.

Im nächsten Schritt werden Sie nach Ablauf von 36 Stunden unter eine kurzweilige leichte Narkose gelegt. Hierbei werden Ihre Eizellen aus den Eierstöcken entnommen. Im Normalfall dürfen Sie anschließend nach ca. 3 Stunden zurück nach Hause. Ihre behandelnden Ärzte befruchten am selbigen Tag die entnommenen Eizellen durch das IVF Verfahren. Natürlich sind für diese Methode vorerst Spermien nötig. Diese werden im reproduktionsmedizinischen Kompetenzzentrum von einem Samenspender im gesonderten Raum ejakuliert. Nun wird eine Ihrer Samenzellen ausgewählt und mit dem speziell im Labor aufbereiteten Spermium befruchtet, (auch Insemination genannt). Hiernach erfolgt die Samenübertragung mit der Hilfe eines Mikroskops, sodass die Samenzellen in die jeweilige Eizelle injiziert werden. Verläuft alles gut, dann würde im weiteren Prozess Ihre gesondert aufbereitete Eizelle in den Brutschrank gelangen. Nach einer Zeitspanne von zwei bis fünf Tagen hat sich die befruchtete Eizelle weiterentwickelt. Jetzt erfolgt die schmerzfreie Übertragung der Embryonen mit Hilfe eines sehr schmalen Katheters in die Gebärmutter. Nun heißt es abwarten und hoffen, dass der Arzt Ihnen bestätigen kann, dass die künstliche Befruchtung erfolgreich war und sie schwanger geworden sind.

Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft: Wenn Sie sich als Paar für eine künstliche Befruchtung entscheiden, sollten Sie sich damit auseinandersetzen, dass es mit einem erhöhten Risiko zu einer Mehrlingsschwangerschaft kommen kann. Dadurch, dass immer mehrere befruchtete Eizellen eingesetzt werden, um die Möglichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen, kommt es bei einer künstlichen Befruchtung häufiger zu Zwillings- oder auch Mehrlingsgeburten als bei einer natürlichen Empfängnis.

In-vitro-Fertilisation (IVF)

Bei der In-vitro-Fertilisation ist das Prozedere nahezu identisch. Der große Unterschied ist, dass im Gegensatz zur ICSI hier Eizelle und Spermien gemeinsam in ein Reagenzglas kommen und so bereits vor dem Einsetzen in die Gebärmutter zusammengeführt werden. Dieses Verfahren ist laut Medizinern nicht ganz so erfolgsversprechend wie die oben beschriebene Intracytoplasmatische Spermieninjektion.

Intratubarer Gametentransfer (GIFT)

Dieser ist ein medizinisches Verfahren der Vervielfältigung, das als eine Verbindung aus Samenübertragung und der IVF gesehen werden kann. Durch einen Katheter werden beim GIFT sowohl Eizellen als auch Samenzellen gleichzeitig in den Eileiter eingegeben. Bei dieser Methode kommt es allerdings sehr häufig zu sogenannten Eileiter-Schwangerschaften — ein Grund, warum der intratubare Gametentransfer heute kaum noch in Kinderwunschzentren angewendet wird.

Wer trägt die Kosten einer künstlichen Befruchtung?

Im Normalfall übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Hälfte der anfallenden Kosten der künstlichen Befruchtung, und zwar für höchstens drei ICSI- oder IVF-Verfahren. Sie müssen sich bereits im Vorfeld für eines der beiden Verfahren entscheiden. Laut §27a SGB V haben Sie einen gesetzlichen Anspruch darauf, dass Ihre gesetzliche Krankenkasse daran mitwirkt, dass Sie überhaupt schwanger werden können. Wichtig ist, dass Sie Ihrer Krankenkasse einen schriftlichen Überblick über die Behandlung und deren Kosten vorlegen. Dieser Behandlungsplan sollte unbedingt schon vor dem Beginn des Eingriffs eingereicht werden. Informieren Sie sich bitte noch über Ihre weiteren Voraussetzungen für die IVF oder die ICSI bei der für Sie zuständigen Krankenkasse. Eine der grundlegenden Voraussetzungen ist, dass sie einen Ehepartner haben. Es werden folglich immer nur von ihm und Ihnen die Samen- und Eizellen eingesetzt. Sind Sie weder verheiratet, noch privat versichert, so müssen Sie für Ihren Wunscheingriff leider die gesamten Kosten tragen. Bei privat Versicherten ist die Krankenversicherung lediglich dazu verpflichtet, Kosten zu übernehmen, oder sich daran zu beteiligen, wenn eindeutig eine körperliche Ursache festgestellt werden konnte. Bei dieser Versicherungsart haben sie deutlich mehr Behandlungsspielraum, selbstverständlich sollte dennoch stets die Gesundheit des Nachkommens die oberste Priorität darstellen. Sollten Sie sich außerhalb Deutschlands, aber dennoch in Europa behandeln lassen, so können nur Unkosten erstattet werden deren Leistungen in unserem Land erstattet werden. Desweiteren wird eine Fertilisation von Krankenkassen immer als eine Therapie eines Paares betrachtet. Somit deckt Ihre Krankenkasse die Ihnen entstehenden Kosten, die Kosten von Ihrem Ehemann werden von seiner Krankenversicherung erstattet. Bitte beachten Sie das logischerweise die Finanzen für fremde Spendersamen hierzulande von keiner Krankenkassenform gezahlt werden. Weiterhin ist eine Eizellenspende in Deutschland untersagt, somit wird finanziellem Missbrauch und der Leihmutterschaft vorgebeugt.

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