So stellst du dein Zuhause auf Öko um

So stellst du dein Zuhause auf Öko um

Die Coronakrise hat das Leben weltweit verändert und stellt für alle Menschen auch heute noch eine besondere Herausforderung dar: Veränderungen am Arbeitsplatz oder sogar Verlust der Anstellung, Versorgung der Kinder durch geschlossene Schulen und Kindergärten. Die Auswirkungen betrafen alle Gesellschaftsschichten und Lebensbereiche. In solchen Zeiten sind die Veränderungen und die Sicherung des eigenen Lebens von primärer Bedeutung. Große, übergeordnete Angelegenheiten und Krisen verlieren in der subjektiven Betrachtung schnell an Relevanz. So erging es dem Klimaschutz.

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Alle Anstrengungen aus der Zeit vor Corona durch Fridays for Future und zahlreiche weitere Bewegungen, sowie alle Etappenziele waren plötzlich durch die weltweite Pandemie in den Hintergrund getreten. Eine gute Nachricht gibt es allerdings: Der Tag der Erdüberlastung trat diesmal etwas später als in den Vorjahren ein. Trotzdem leben wir aus ökologischer Sicht leider immer noch den größten Teil des Jahres auf Leihbasis. Wir Menschen verbrauchen Ressourcen rasant schneller, als die Erde diese in einem Jahr erneuern kann.

Wir sind aber keinesfalls machtlos und sollten dem Thema Umweltschutz auch weiterhin die Beachtung schenken die nötig ist, um unseren Kindern eine Zukunft zu sichern. Jeder kann einen kleinen Teil zu einer verbesserten Gesamtsituation beitragen. Ökologisches Bewusstsein beginnt im Kopf und anschließend in den eigenen vier Wänden. Auch so manch kleinere Änderung des eigenen Verhaltens kann etwas bewirken. Was das für Änderungen sein können, haben wir für euch in den folgenden Ideen und Tipps für einen umweltfreundlichen und gesunden Alltag zu Hause zusammengestellt.

Umweltfreundlich einkaufen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, umweltfreundlich einzukaufen. Direktvermarkter, Bauernläden und der Ab-Hof Verkauf bieten gerade auf dem Land Vielfalt an. In Städten gibt es Einzel-Lebensmittelhändler wie Bäckereien, Gemüsegeschäfte und Bioläden, die auch darauf achten, dass dem Verpackungswahnsinn ein Ende gesetzt wird. Unterstützt man mit seinem Einkauf den Händler vor Ort, der nur oder überwiegend lokale Produkte anbietet, verringert man schon deutlich den Umfang des eigenen CO2-Fußabdrucks.

Auf Ökostrom wechseln

Das Vorurteil, dass Ökostrom immer teurer ist als grauer Strom, ist mehrfach widerlegt. Mit nur wenigen Klicks könnt ihr etwas für die Umwelt tun. Informiert euch über die verschiedenen Stromanbieter und wechselt zu Ökostrom. Auch bekannte Energieversorger wie Yello, bieten heute Strom aus nachhaltiger Erzeugung. Der Wechsel des Stromtarifs ist einfach und schnell durchführbar.

Urbaner Gartenbau: Kräuter oder Gemüse selbst anbauen

Ob auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder im Garten, ein kleiner Kräutergarten findet überall Platz. Nicht umsonst hat der urbane Gartenbau auf Balkon oder im Schrebergarten in der letzten Zeit so viele begeisterte Fans gewonnen. Es gibt viele Tipps für alle Hobbygärtner, ob Anfänger oder Fortgeschrittener, in Büchern oder online. Hier eine kleine Inspirationsquelle: Kerbel, Dill, Schnittlauch, Kresse oder auch Petersilie wachsen noch besser im Topf als in der Erde auf dem Feld. Kurkuma, Zitronengras, Koriander und Ingwer wachsen im Innenraum und bringen Abwechselung in die Küche. Saatgut und Erde sind bei vielen Supermärkten erhältlich. Als Topf könnt ihr notfalls Joghurtbecher oder ähnliches verwenden und verringert damit sogar Euren Müll.

Kleidung selbst reparieren

Widmet euch Projekten, die Ihr lange aufgeschoben haben – schaut euch beispielsweise euren Kleiderschrank genauer an. Oft sind hier echte Schätze versteckt, die vielleicht nur ein wenig ausgebessert werden müssen. Durch kleinere Reparaturen wie das Annähen von Knöpfen, Löcher stopfen oder Einfärben kann die Lebensdauer eurer Kleidungsstücke schnell verlängert werden - und das spart auch noch wertvolle Ressourcen. Sollte doch das eine oder andere Kleidungsstück neu angeschafft werden, findet ihr hier Anregungen zum Kauf von nachhaltiger Mode.

Kosmetik selbst machen

Versucht doch mal eure eigene Kosmetik herzustellen und somit etwas Gutes für euch und die Umwelt zu tun. Da Haushaltskosmetik kein Mikroplastik enthält, pflegen sie eure Haut auf natürliche Weise und sparen sogar noch Verpackungsmaterial. Rezepte und Anleitungen zur Herstellung von Lippenstift, Duschgel oder Shampoo können ganz einfach online eingesehen werden. Die Zutaten erhält man meist unproblematisch in Supermärkten, Apotheken oder Drogerien. Wer dafür keine Zeit hat, sollte wieder zu Produkten wie unverpackte Seifen greifen, die mittlerweile auch als Shampoo und als Duschseife zu verwenden sind.

Heimwerken statt Wegwerfen

Die Kaffeemaschine knarrt, der Esstisch wackelt oder du findest die Tapete zu langweilig? Kein Grund für einen Neukauf. Werdet einfach selbst zu Handwerkern, denn mithilfe von Online-Anleitungen kann man problemlos selbstständig kleine Reparaturen, Wartungen und Instandhaltungen durchführen.

Geldsparen bei einer grünen Bank

Sogar mit der Wahl der eigenen Bank kann man einen kleinen Beitrag für Klima- und Umweltschutz leisten. Umweltbanken investieren Kundengelder in nachhaltige Projekte wie ökologischen Landbau, die Energiewende aber auch in Sozial- und Bildungsprojekte. Zudem legen die Grünen Banken ihre Transaktionen immer transparent offen.

Ökologisch putzen

Chemische Reiniger müssen nicht zwingend eingesetzt werden. Essig, Backsoda, Natron, Zitronensäure oder Backpulver sparen Plastikmüll und Geld. Gleichzeitig schützen sie eure Gesundheit und die Umwelt. Zum Beispiel ist Essig wirklich vielseitig. Er entkalkt Wasserkocher und Waschmaschinen, ein Schuss in das Weichspülerfach macht die Wäsche flauschig, mit Wasser gemischt und ein wenig ätherischem Öl wird er zu einem universellen Reiniger.

Richtig Einkaufen und Lebensmittel korrekt lagern

Leider ist die Tatsache, dass Essen immer noch zu viel verschwendet wird, auf relativ niedrige Preise, unbegrenztes Angebot und schlechte Einkaufsplanung zurückzuführen. Letzteres kann mit einer einfachen Einkaufsliste vermieden werden. Gleichzeitig sollte das Verfallsdatum infrage gestellt werden. Dies ist einer der häufigsten Gründe, warum ungeöffnete Lebensmittel verschwendet werden. Unser Tipp: Hochwertige Einkäufe halten vom Wegwerfen ab und führen automatisch zu einer verbesserten Planung. Um eure Vorräte so lange wie möglich zu halten, ist eine richtige Lagerung wichtig. Einweg-Plastikfolie könnt ihr übrigens durch selbstgemachte, wiederverwendbare Bienenwachstücher ersetzen.

Und warum das Ganze?

Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich: "Was kann ich alleine schon ausrichten?" Seit Vorbilder für andere und stellt unter Beweis, dass man auch mit sehr wenigen Ressourcen ein nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Leben führen kann, ohne auf wichtige Dinge verzichten zu müssen. Denn autonom ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht. Forderungen nach politischen Veränderungen sind nur dann glaubwürdig, wenn zumindest Einzelpersonen bereits auf eine Weise leben, die für Umwelt und Gesellschaft notwendig wäre. Und umso mehr Menschen die hier genannten leicht umsetzbaren Veränderungen beherzigen, kann in der Summe etwas großartiges entstehen, nämlich sich immer weiter entwickelndes gesellschaftliches Umdenken.

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