Woher kommt der Trend: Folklore

Woher kommt der Trend: Folklore

Flowerprints gehören nicht mehr nur in die Sommersaison - auch im Winter wird es mit dem Folklore-Trend blumig. Welche anderen Einflüsse die Designer zu ihren Kreationen inspirieren und wie sie den Look modernisieren, erklären wir Ihnen in unserem großen "Woher kommt..."-Dossier.

In der aktuellen Petra (12/2013, ab 7. November im Handel) zeigen wir Ihnen im Trend-Guide, wie Sie den Look richtig stylen.

Folklore-Designs© Getty Images
Folklore-Designs

Von allen Laufstegen dieser Welt prasseln zahlreiche Eindrücke auf uns ein. Trends werden gesetzt, einige scheinen lauter zu sein, andere nur eine kleine Randbewegung im Großen und Ganzen der Modebranche. Doch einige Trends kehren immer wieder zurück und gerade in dieser Saison heißt das Stichwort bei vielen Designern wieder „Folklore“. Streng genommen beschreibt das Wort Folklore die Gesamtheit aller, auf eine bestimmte Volksgruppe einwirkenden Einflüsse, also Literatur, Traditionen, Sagen, Bräuche, Musik, Kunst usw.

Folklore als Mode-Trend

In Bezug auf die Mode adaptieren Designer meist Elemente von Volkstrachten bestimmter ethnischer Gruppierungen und kombinieren diese mit modernen Einflüssen, Ideen und Eindrücken. So entstehen unterschiedlichste, farbenfrohe Kreationen, die meist mit Stickereien, Ornamenten, Flowerprints, derbem Strick, Rüschen oder Puffärmeln zu echten Eyecatchern im schlichten Alltag und insbesondere an dunkleren Wintertagen werden.

Wovon lassen sich die Designer Inspirieren?

Während sich bei Dolce & Gabbana im Winter 2013 alles um den italienischen Katholizismus dreht, geht es bei Tom Ford hauptsächlich um den Mix verschiedener Kulturen. Vivienne Westwood hingegen wagt den Spagat zwischen dem mittelalterlichen Europa, den Kreuzrittern, die mit ihrer Rückkehr Luxus aus Italien und der arabischen Welt zurück nach England brachten, und der Neuzeit und den damit implizierten Problemen, wie dem Klimawandel. Andere, wie z. B. Matthew Williamson mischen verschiedene Themen und interpretieren sie neu. Williamsons Thema der Saison lautet Nord Pol, was uns natürlich gleich schaudernd an den beißend kalten Winter mit dem immer gleichbleibend tristen grauen Licht denken lässt. Der Designer aber verspricht uns mit seiner Kollektion genau das Gegenteil. Inspiriert von den Lichtern, die selbst die kältesten Tage des Nordens erhellen, schafft er uns einen kleinen Lichtblick. Helle Grün-, Pink-, Orange- und Blau-Töne dominieren die Kollektion. Er machte aus traditionellen nordischen Gewändern moderne Looks. Buntgestreifte Jacken und Mäntel und auch geblümte Brokatstoffe prägen seine Kollektion.
Auf der kommenden Seite bekommen Sie einen Einblick in die "Folklore"-Kreationen der wichtigsten Designer.
In der aktuellen Petra (12/2013, ab 7. November im Handel) zeigen wir Ihnen im Trend-Guide, wie Sie den Look richtig stylen.
Marchesa© Getty Images
Mode-Trends:

Marchesa Fall/Winter 2013/2014

Die Designer Georgina Chapman und Keren Craig fanden ihre Inspiration für die neue Herbst-Winter Kollektion in der Kunst des späten 18. Jahrhunderts. Das Portrait María Teresa de Vallabriga beispielsweise war eine der einflussreichsten Quellen für ihre Kleidungsstücke. Dementsprechend zeigte ihre Kollektion viele antike Goldstickereien, Blumenmuster, Rüschen und Plissee.

Roberto Cavalli© Getty Images
Mode-Trends:

Roberto Cavalli Fall/Winter 2013/2014

Die Stadt Florenz mit all ihrer Kunst, Architektur und Farben gaben Cavalli genügend Inspirations- und Anregungsansätze für seine neue Kollektion. Besonders die Villa Cavalli mit ihren handwerklichen Schätzen bot Anstöße: Wie auch in diesem Haus, verwendeten die Maler der Renaissance bei ihren Kohleskizzen und ihrer Freskenmalerei besonders die Farben Rot und Gelb: Die beiden Farben dominierten auch in der aktuellen Herbst-Winter-Kollektion.

Givenchy© Getty Images
Mode-Trends:

Givenchy Fall/Winter 2013/2014

Riccardo Tisci, der Chefdesigner der Luxusmarke, verband in seiner neuen Kollenktion alles, was er in seiner bisherigen Karriere geschaffen hat. Er recycelte sozusagen seine alte Mode, seine Herangehensweise und seine Trends. Der Folklore-Trend wurde also hier an der eigenen Person, am eigenen Label ausgeübt. Er setzte sich mit seiner alten Identität auseinander und schaffte etwas ganz Neues.

Matthew Williamson© Getty Images
Mode-Trends:

Matthew Williamson Fall/Winter 2013/2014

In der Kollektion stehen das „Nordlicht“, das die düsteren, kalten Wintertage erhellt, und traditionelle, nordische Gewänder im Mittelpunkt. Das Thema Nordpol spiegelt sich hier nicht in kalten Farben wieder, sondern bezieht sich auf die erhellenden Augenblicke in den nordischen Kreisen. Dementsprechend werden viele bunte Farben wie Hellgrün, Orange, Pink und Blau verwendet. Auch Blumenprintblusen oder blumiges Brokat finden sich in seiner Kollektion. Ein Augenmerkt legt der erfolgreiche Designer jedoch auf die traditionellen, nordischen Kostüme, die er in bunt gestreifte Jacken und Mänteln verarbeitete.

Dolce & Gabbana© Getty Images
Mode-Trends:

Dolce & Gabbana Fall/Winter 2013/2014

Die Luxusmarke ließ sich von den religiösen Gewändern und Reliquien der katholischen Kirche inspirieren. Die Farbe rot, die im Katholizismus Macht und Autorität symbolisierte, ist eine Schlüsselfarbe der Herbst/Winter-Kollektion. Auch italienische Mosaike und Fresken sind auf den Kleidungsstücken zu finden.

Antonio Marras© Getty Images
Mode-Trends:

Antonio Marras Fall/Winter 2013/2014

Im Vordergrund seiner Inspiration steht die Ausstellung „Another Time between Decadence and Modern Style“ von Lea Vergine. Die Eindrücke und die Umsetzung der Ausstellung der modernen Frau, lässt der Designer in seine Mode mit einfließen. Antonio Marras spielt in seiner aktuellen Kollektion mit Drucken, zusammengesetzten Stoffen und unterschiedlichen Strukturen. Sein wichtigstes Element: Blumen.

Moschino© Getty Images
Mode-Trends:

Moschino Fall/Winter 2013/2014

Franco Moschino verarbeitet in seiner Kollektion verschiedene kulturelle Einflüsse des vereinigten Königreichs, vor allem aus der Vergangenheit. Der Designer verwendet als Element hauptsächlich königliche Schottenstoffe.

Lena Hoschek Fall/Winter 2013/2014

Die österreichische Designerin ist schon länger Anhängerin des Folklore-Stils. Auch diese Saison stimmen Fransen, Pettycoat-Röcke, traditionell inspirierte Flechtfrisuren und Blumen-Applikationen und auf eine farbenfrohe Herbst/Winter-Saison ein.

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