
Die ältesten bekannten Kleidungsstücke aus Hanf entstanden bereits vor rund 3.000 Jahren im alten China. Seile aus Hanf existierten nachweislich sogar schon vor knapp 5.000 Jahren. Verwendet wurde dabei schon immer die heute als Nutzhanf bekannte Art aus der Cannabis sativa-Familie. Mit einem hohen Anteil von Cannabidiol (CBD) in weiblichen Pflanzen fand dieser Hanf auch im medizinischen Bereich als Mittel gegen Entzündungen, Krämpfe oder Übelkeit sehr früh Verwendung. Mit seinen vielfältigen Möglichkeiten konnte sich die Pflanze später schnell in der ganzen Welt verbreiten. Dabei half auch ihre relativ anspruchslose Natur: Hanf wächst in allen gemäßigten oder tropischen Zonen sehr gut.
Allerorts waren die Menschen schnell von seinen außergewöhnlichen Fasereigenschaften begeistert. Die langen Hanffasern sind überdurchschnittlich widerstandsfähig und reißfest – eine Hanf-Qualität, die sich durch aufgenommene Feuchtigkeit sogar noch erhöht. In Kleidungsstücken ist Hanf außerdem sehr hautfreundlich. Dazukommen gute klimatische Eigenschaften: Hanf nimmt Feuchtigkeit durch Schwitzen so gut wie schnell auf und gibt sie anschließend ebenso schnell an die Umgebungsluft ab. Zuletzt hat er eine hohe antimikrobielle Wirkung und bleibt dadurch auch nach längerem Tragen oder körperlicher Anstrengung noch geruchsneutral. Trotzdem geriet Hanf als Textilfaser und in vielen anderen Bereichen in der Neuzeit weitgehend in Vergessenheit.
Faire Mode und die Wiedergeburt der Hanffaser
Lange Zeit war es dann ziemlich still um den Hanf und die Hanffaser. Neben der Konkurrenz durch andere Fasern lag das auch an vielen Kampagnen gegen die Hanfpflanze. Denn der Grad zwischen wertvoller Nutzpflanze und vielerorts geächtetem Rauschmittel ist beim Hanf ein sehr schmaler. Besonders die weiblichen Hanfpflanzen enthalten zwei Tetrahydrocannbinol-Säuren – THC -, die sich unter bestimmter Weiterverarbeitung zur Cannabis-Droge verbinden. Mit dem ökologischen Bewusstseinswandel und der zunehmenden Nutzung nachwachsender Bio Rohstoffe bekam der Hanf dann aber noch einmal eine zweite Chance und feiert seitdem ein großes Comeback in vielen Branchen – besonders bei Bekleidung für Indoor oder Outdoor als nachhaltige Outdoor Kleidung für jedes Wetter.
Hier können Hanffasern noch viel mehr als gewöhnliche Baumwollfasern oder auch Schurwolle. Wäre eine künstliche Funktionsfaser mit den Eigenschaften des Hanfs jüngst erfunden worden, hätte man sie sicher als Hightech angepriesen. Wegen dieser Güte des Hanfs setzt einer von Deutschlands führenden Fairtrade Modeherstellern schon lange auf den Hanf und seine wertvollen Fasern: Hess Natur. Denn Hess Natur verwendet Bio-Hightech ganz gezielt, um faire, ökologische Bekleidung auf ein neues Niveau zu heben. So entsteht beispielsweise auch die nachhaltige Outdoorkleidung für Damen mit solcher Hightech aus der Natur. Das Potenzial des Hanfs reicht sogar noch weiter – mit einer positiven Öko-Bilanz noch lange nach dem Kauf im Laden oder Onlineshop.
Viele Kleidungsstücke werden meist nur ein paar Stunden getragen und landen dann im Wäschekorb. Irgendwann später kommen sie in die Waschmaschine und häufig danach noch in den Trockner. Das kostet jede Menge Energie – Strom und Wasser. Eine große Zahl von Kleidungsstücken – besonders die mit Kunstfasern – brauchen die Wäsche jetzt auch dringend, weil sie schon nach kurzem Gebrauch schlechten Geruch verbreiten. Bei Naturfasern ist das ganz anders. Baumwolle, aber noch viel mehr Schurwolle und Hanf sind aus ihrer Struktur heraus geruchsneutral und nehmen bei gewöhnlichem Tragen allenfalls leichten Geruch an. Deswegen müssen sie aber nicht gleich gewaschen werden. In den meisten Fällen genügt es, sie kurz an der Luft aufzuhängen, durchzulüften und sie können danach bedenkenlos wieder angezogen werden, weil sie komplett frisch riechen. Das schont den Geldbeutel und wertvolle Ressourcen. Hess Natur setzt sich dafür ein Mode Ressourcen schonend zu verarbeiten – und Bekleidung zu erschaffen, die wie mit Hanf auch noch lange Jahre später Ressourcen schont.
Hanf in Zeiten des Klimawandels
Mit einer Abkehr von künstlichen Textilfasern hat die Bekleidungsbranche bereits eine erste Antwort gefunden, um sich Schritt für Schritt von erdölbasierten Materialien wie Acryl oder Polyester zu lösen, deren Herstellung einen großen, klimaschädlichen Fußabdruck hinterlässt. Baumwolle oder Schurwolle waren die ersten Alternativen, die sich in letzter Zeit bei vielen Kleidungsstücken als Ersatz etabliert haben. Beide Woll-Arten sind natürlichen Ursprungs und nachwachsend, ihre Verarbeitung und Verarbeitung kann mittlerweile ebenfalls ressourcenschonend erfolgen. Aber: Der Anbau von Baumwolle oder die Tierhaltung für Schurwolle verbrauchen unvermindert hohe Ressourcen – in erster Linie Wasser.
Die Süßwasserreserven des Planeten waren schon immer knapp. Doch der natürliche Wasserkreislauf der Erde konnte sie über Jahrmillionen immer wieder gut erneuern. Durch zunehmende Eingriffe der Menschen in die Natur, steigenden Süßwasserverbrauch und zuletzt tiefgreifende klimatische Veränderungen im globalen ökologischen Gleichgewicht wird dieser Kreislauf gravierend gestört. Die lebenswichtige Ressource Wasser schwindet. In immer mehr Regionen versiegt sie langsam und parallel steigende Temperaturen verschärfen die Problematik.
Damit werden in Zukunft immer mehr Gebiete unbrauchbar für den Anbau von Nahrungsmitteln oder auch Baumwolle und für eine Tierwirtschaft zu unwirtlich. Für die meisten der bekannten Nutzpflanzen stehen die Chancen in diesem Klima schlecht. Oder es wäre schlicht unwirtschaftlich und ökologisch unverantwortlich, den Anbau weiterhin zu betreiben. Die Hanfpflanze jedoch findet dann immer noch perfekte Wachstumsbedingungen vor. In einem heißen, trockenen Klima gerät sie sogar noch kräftiger und produziert starke Fasern, die sich gut für haltbare und robuste Stoffe eignen. Wo der Hanf noch niedrige Temperaturen und mehr Feuchtigkeit findet, werden die Fasern weicher und eignen sich dann zusätzlich für eine feinere Verarbeitung.
Außerdem wächst Hanf schnell. Seine Kulturen haben dadurch das ideale Potenzial, mit dem sicher weiterwachsenden Bedarf an robusten Fasern für die unterschiedlichsten Bereiche Schritt zu halten. Düngemittel sind dazu nicht erforderlich – ebenso wenig Schädlingsbekämpfung, weil die Hanfpflanze von Natur aus hier sehr resistent ist. Unter diesen Kriterien fällt der direkte Vergleich mit Baumwolle deutlich zugunsten des Hanfes als zukunftsträchtigere Nutzpflanze aus: Hanf kann viel leichter und ressourcenschonender angebaut werden, erreicht deutlich schneller die Erntereife und produziert auf der gleichen Fläche erheblich mehr Fasern.
Ein Blick auf eine Kleidungsetikett zeigt uns heute noch oft einen beliebigen Baumwollanteil. In der Zukunft wird hier mit Sicherheit immer häufiger ein Hanfanteil stehen, denn dem Hanf gehört zweifellos die Zukunft in der Textilindustrie.