

(Anne Fine: „Mutterglück“)
Sie glauben, Ihre Mutter sei ein Biest? Dann kennen Sie Mrs. Collett noch nicht, die von ihren vier Kindern so enttäuscht ist, dass sie keine Gelegenheit auslässt, sie das spüren zu lassen. Besonders Barbara, die um die 40 und noch immer nicht unter der Haube ist, muss bluten – bis sie endlich rebelliert. Garantiert kein Mütterkitsch!

(Eva Menasse: „Quasi-Kristalle“)
Steht die 40 kurz bevor – oder gar noch Schlimmeres? Dann gehen sie mit Eva Menasses Hauptfigur Xane auf die Reise durch ihr wechselvolles und dann doch wieder ganz gewöhnliches Leben. Was sie über das Altern von Frauen zu sagen hat, trifft so sehr ins Schwarze, dass es weh tut – aber es zeigt auch, dass wir alle im gleichen Boot sitzen und keine diesem Prozess entgehen wird. Machen wir also das Beste daraus!

(Karen Duve: „Dies ist kein Liebeslied“)
Man weiß beim Lesen nicht, ob man nun lachen oder weinen soll über diese ungewöhnliche Liebesgeschichte. Karen Duves trockener Humor sorgt aber meistens dafür, dass man sich fürs Lachen entscheidet. Und am Ende ist man getröstet, denn eines steht fest: Mit einem gebrochenen Herzen ist man niemals allein auf der Welt.

(Doris Knecht: „Besser“)
Antonia Pollak liebt ihre Kinder und ist glücklich verheiratet mit einem wohlhabenden Mann. Eigentlich könnte sie ihr Leben genießen, doch ihre dunkle Vergangenheit lässt sie nicht los: Da gab es harte Drogen und eine tote Frau. Immer mehr zieht es Toni in eine leidenschaftliche Affäre mit einem Kriegsreporter hinein ... und die Beschreibung dieser Liebe ist es auch, die einen beim Lesen völlig gefangen nimmt.

(Leo Tolstoi „Anna Karenina“)
Selbst wenn Sie vermutlich schon wissen, wie es mit Anna ausgeht: Dieser Klassiker lohnt sich immer. Vielleicht sind Sie gerade in einen anderen verliebt, aber Sie ahnen, dass es ein Fehler sein könnte, Ihre funktionierende Beziehung aufs Spiel zu setzen? Stimmt – und niemand versteht es besser als Tolstoi, Ihnen das vor Augen zu führen.

(Nick Hornby: „A long way down“)
Sicher, es ist eine simple Methode, auf die zu schauen, denen es noch schlechter geht als einem selbst. Doch in diesem Fall steckt mehr dahinter: Denn die Schicksale der vier Menschen, die sich auf einem Hochhaus begegnen, um dort Selbstmord zu begehen, scheinen wirklich aussichtslos zu sein – doch am Ende weiß man, dass es zumindest den einen Trost gibt: wahre Freundschaft.

(Paul Auster: „Winterjournal“)
Der amerikanische Bestsellerautor zieht die Bilanz seines Lebens – und teilt mit uns nicht nur erstaunlich intime Erinnerungen, sondern macht auch deutlich, dass es ihm heute mit Mitte 60 weitaus besser geht als in jüngeren Jahren. Und dass er vieles von dem, was er früher getan hat, gar nicht mehr begreifen kann. Ein gutes Mittel gegen nostalgische Anwandlungen – und einfach wunderschön zu lesen.