Zu zweit allein an der Ostsee

Zu zweit allein an der Ostsee

PETRA-Volontärin Bonnie Stenken und ihr Freund suchten die traute Zweisamkeit und fanden sie in dem kleinen Künstlerort an der Ostsee. Dort scheint die Zeit stehen zu bleiben.

Ahrenshoop Winter© iStockphoto/Thinkstock
Ahrenshoop Winter

Ein Straßenschild steht da. Mit der Aufschrift „Otter können den Weg kreuzen“. Als ich das sehe, wird mir klar: Das Meer kann nicht mehr allzu weit entfernt sein – und mein Herz macht einen Hüpfer. An der Ostsee war ich schon lange nicht mehr, und den Ort Ahrenshoop kenne ich gar nicht. Das Erste, was mir an Ahrenshoop auffällt, sind die vielen bunt leuchtenden Reetdachhäuser. „Nach der Wende haben die Einwohner ihre Farbtöpfe wiedergefunden“, erklärte uns gestern ein Taxifahrer.

Daraufhin stellte ich mir vor, wie man in dem 700-Seelen-Dorf über Nacht alles rot und blau malte. Gefiel mir gut. Nach einer sehr ruhigen ersten Nacht – ich war froh, wenigstens meinen Freund neben mir atmen zu hören – verschlägt es uns direkt ans Wasser. Statt Touristenmassen, die sich wie die Sardinen drängen, sieht man im Winter am Meer nur den weiten Strand. Zufrieden stelle ich mich mit meinen Gummistiefeln (der Badeanzug kommt dann halt im Spa-Bereich zum Einsatz) in die kalte Ostsee und beobachte die unzähligen Möwen auf den Buhnen, wie man die aneinandergereihten Holzpfähle im Wasser nennt. Die frische Seeluft pustet mir um die rote Nase. Ab und zu laufen ein paar Gleichgesinnte an uns vorbei, dick eingepackt wie wir beide.

Um ein bisschen was von der Gegend kennenzulernen, kehren wir dem Strand den Rücken und laufen zum Bodden – ein vom Meer durch Landzungen abgetrenntes Küstengewässer. Hier, so sagt man uns, sei der beste Platz für einen kitschig-schönen Sonnenuntergang. Ich gucke auf die Uhr: Es ist gerade mal zwei Uhr nachmittags. Was macht man also als Paar, wenn zu viel Zeit und Ruhe zur Bedrohung wird? Richtig, man geht erst ins Dorf und dann essen. Im Dorf findet man nur wenige Töpferläden, Einrichtungs- und Kleidungsgeschäfte, allerdings bin ich auch nicht zum Shoppen hierhergekommen.

Die unzähligen Restaurants bieten uns von der Fjord-Forelle bis zum Räucheraal-Rührei alles, was die Ostsee bereithält. Und wie es immer so ist: Uns gelüstet es mehr nach Schnitzel mit Pommes. Schlecht fühlen müssen wir uns deswegen nicht, schließlich steht gleich noch ein Wellness-Besuch an. Schneller, als man gucken kann, müssen wir wieder zurück. Am Hamburger Hauptbahnhof wühlen wir uns durch die Menschenmassen. Oje, so ein entschleunigendes Wochenende kann auch ganz schön sein, denke ich. Und plötzlich fehlt mir der salzige Geruch des Meeres und das Rauschen der Stille.

Anreise: Mit der Bahn nach Ribnitz-Damgarten-West, dann am besten ein Taxi nehmen. Manche Hotels bieten auch einen Bus-Shuttle an.

Unterkunft: Im Vier-Sterne-Romantikhotel Namenlos (das gleichnamige Restaurant ist nur wenige Gehminuten entfernt) wohnt man mit Meeresblick; die Fischerwiege liegt mitten im Grünen und lädt zu Waldspaziergängen ein (DZ ab 120 Euro). Die Gästehäuser Bergfalke und Dünenhaus gehören ebenfalls zu dem Familienunternehmen und kosten 75 Euro pro Nacht. In allen Preisen ist ein Frühstücksbuffet sowie die Sauna- und Schwimmbadnutzung enthalten www.hotel-namenlos.de

Tipp: Vom Café Buhne 12 hat man einen beeindruckenden Blick überdie Ostsee. Im blauen, hundert Jahre alten Reetdachhaus Kunstkatenfinden regelmäßig Lesungen, Konzerte und Kunstausstellungen statt.

Nordermühle © PR
Wohnen in der Nordermühle:

Ferienwohnungen Nordermühle, Insel Pellworm (Nordsee) geschmackvolle Ferienwohnungen in der alten Windmühle, mit toller Aussicht auf Leuchtturm und Halligen. Einer der schönsten Plätze im Wattenmeer, ideal für ein paar romantische Tage zu zweit. Drum herum gibt’s nicht viel außer Deich, Fischkutter und Wasser – aber wenn man verliebt ist, braucht man das eh nicht. Wer hier keinen Heiratsantrag macht, muss ein ausgesprochener Ehemuffel sein. Zum Beispiel Wohnung „Halligblick“ für 128 Euro pro Nacht mit traumhaft schöner Aussicht. www.nordermuehle-pellworm.de

Hotel Budersand © PR
Hotel Budersand:

Hotel Budersand, Hörnum, Sylt (Nordsee) erst wenige Jahre alt, aber schon eine Legende: atemberaubender Ausblick über die Hörnumer Spitze, cool designter Wellness-Bereich, Golf (wer’s mag), gut sortierte Bibliothek. Kein Wunder, denn Elke Heidenreich ist eine gute Freundin der Besitzerin, die sich ihren Traum mit dem Hotel erfüllte. Und ja, dieser Luxus hat seinen Preis: 729 Euro kostet z. B. das dreitägige „Auftanken und Wohlfühlen“-Package mit Übernachtung im Doppelzimmer, Wellness- Anwendungen, Personal Training sowie Langschläfer-Frühstück und Feinschmecker-Dinner. www.budersand.de

© Fair Job Hotels
Strandhotel Dünenmeer:

Strandhotel Dünenmeer, Fischland (Ostsee) In dem Vier-Sterne-Hotel mit großzügiger Spa-Anlage kann man es sich so richtig gut gehen lassen. Die Zimmer sind lichtdurchflutet, egal, ob Sommer oder Winter. Darüber hinaus hat man einen herrlichen Ausblick auf das Meer mit eigenem Strandzugang. Wer als Paar Ruhe sucht, findet sie hier. Für alle Romantiker: Das Hotel bietet Candlelight-Schwimmen mit Livemusik an. Doppelzimmer „Meerblick“ mit Halbpension ab 115 Euro pro Tag. www.duenenmeer.com

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