
Endlich! Licht und Wärme ziehen uns magisch nach draußen. Egal, ob am Strand oder in der Stadt: Das Leben ruft! Wäre es nicht schön, wir könnten die Energie perfekter Sonnentage bis in den nächsten Winter retten? Schaffen wir! Nur zwölf Schritte trennen uns vom Sommer unseres Lebens...
Wie bekomme ich ein bisschen STARAPPEAL?
Auf drei Dinge kommt es an: gepflegtes Aussehen, eine gesunde Körperhaltung und gute Laune. „Also raus ins Freie, bewegen Sie sich! Und das Wichtigste: Verströmen Sie Herzlichkeit, Enthusiasmus und Anerkennung“, rät Kommunikationsexpertin Doris Märtin. Dann entsteht das, was die Amerikaner „good attitude“ nennen. Diese positive Haltung strahlt von innen nach außen und macht unglaublich anziehend. Vor allem: „Zeigen Sie Gefühle. Das wirkt authentisch – und schafft das gewisse Etwas.“
Wie wickle ich andere lässig um den FINGER?
Was wäre eine Sommerparty ohne Small Talk? Eben. Dos: Thema Urlaub (Einstiegsfrage: „Na, schon im Urlaub gewesen?“). „Lautet die Antwort ja, läuft das Gespräch von selbst, falls nein, schwenkt man zu den Sommerfreuden des vergangenen Wochenendes“, so Small-Talk-Expertin Doris Märtin. Hauptsache, leicht und prickelnd, dann ist alles erlaubt. „Die besten Sommerdrinks, die wunderbar leere Stadt, das Für und Wider von Elektrogrills oder die Balkonbepflanzung“, rät die Talk-Expertin. Und die Don’ts? „Jammern über das Sauwetter oder Sticheleien zwischen Fleischessern und Veganern“, warnt Märtin. Ihr Fazit: „Klagen verbindet zwar, man wirkt dabei aber nicht strahlend, sondern missmutig.“

Genau zwei Dinge machen uns unwiderstehlich, sagt David Wilchfort, Paartherapeut aus München. Zum einen: Mut. Zum anderen: Selbstvertrauen. Keine Sorge, Sie sollen nicht am Gummiseil vom Kran springen: „Mut bedeutet, zu sich zu stehen, dem anderen mit einer gewissen Selbstsicherheit zu begegnen, ohne überheblich zu sein.“ Ein unschlagbarer Mix: „Wenn Sie neugierig und interessiert auf jemanden zugehen, bekommen Sie unbewusst eine Haltung, die anziehend macht.“ Wenn wir uns dann noch trauen, gewohnte Pfade zu verlassen, vielleicht etwas zu sagen, das uns sonst nicht so leicht über die Lippen kommt, bingo!

Die Zauberformel lautet: Großzügigkeit gepaart mit Nachsicht. Es geht nicht um eine brandneue Uhr von Patek Philippe. Ein Beispiel: Sie lassen die Retourkutsche unter den Tisch fallen. Natürlich hatten Sie recht, es war das falsche Gate, und hätten Sie sich nicht gegen ihn und seine Allwissenheit durchgesetzt und nachgefragt, wären Sie nach Thailand und die Koffer nach Marokko geflogen. Aber nein, Sie schauen ihn liebevoll an und sagen: „Komm Schatz, wir beeilen uns“ (Statt: „Siehste, ich wusste es, ich hatte doch recht!“). „Es gibt den schönen Spruch: Would you rather be right or happy? Sie können recht haben oder glücklich sein. Wenn Sie anders reagieren als erwartet, wird ihr Partner nicht nur überrascht sein, er wird das auch sehr anziehend finden“, weiß Paartherapeut David Wilchfort.
Wie sende ich die richtigen FLIRTSIGNALE?
„Wir Frauen sind diejenigen, die die Signale setzen, und ohne geht es nicht!“, stellt die Flirt-Expertin und Bestseller-Autorin Tatjana Strobel klar. „Männer sind da ein bisschen feige.“ Wie also vorgehen? „Als Erstes kommt der Etappenblick. Die Frau fängt an, dem anderen für Sekunden in die Augen zu sehen, als Nächstes lächelt sie dabei kurz, dann beginnt sie, den ganzen Körper in seine Richtung zu drehen, die Handgelenke werden nach außen gedreht, was eine gewisse Offenheit signalisiert.“ Wenn der Fisch anbeißt, müssen wir ihn nur noch an Land ziehen. Im Gespräch sollten wir dann nicht mit Charme geizen. Gerade den Schüchternen unter uns rät die Expertin: „Üben Sie sich im Alltag darin, Komplimente zu machen, und zwar am besten überall – fangen Sie bei der Blumenverkäuferin an und trällern Sie dem netten Müllmann Ihr herzlichstes ,Guten Morgen‘ zu.“ Im Kern sollten wir, na klar, immer authentisch bleiben und nur sagen, was wir wirklich empfinden. Play the game!
Wie VERLIEBE ich mich so, dass es mal hält?
„Am besten, man geht erst mal ganz rational an die Sache ran“, rät Tatjana Strobel, Expertin für Menschenkenntnis und Körpersprache. Ihr Rat: Zettel zücken und 1. aufschreiben, was man sich von einem Mann wünscht, 2. was einen selbst einzigartig, liebens- und begehrenswert macht und 3. Zielgebiete für die Jagd definieren! „Wenn ich eine sportbegeisterte Frau bin, dann ist klar, mein Sommer findet beim Fallschirmspringen oder Kitesurfen statt.“ Stimmt, wenn wir auf Wohnungssuche sind, überlegen wir uns ja auch, ob Alt- oder Neubau und ob der Westbalkon den Kompromiss wert ist. Strobel: „Wenn ich weiß, wonach ich suche, finde ich es.“

Wie speichere ich LUFT, LIEBE und WÄRME für kältere Zeiten?
Sommergefühle im November? „Schon jetzt sollten wir uns eine Art Schatzkiste mit lauter Erinnerungen und guten Gefühlen anschaffen, um später davon zu zehren“, sagt die Psychotherapeutin Isabel Bauer. „Das Foto eines glücklichen Augenblicks, ein Gegenstand auf dem Schreibtisch, die Konzertkarte vom Festival – all das sind Symbole, mit denen positive Gefühle verknüpft sind.“ Und: Gedanken beeinflussen die Gefühle, je mehr gute Gedanken wir abspeichern, desto öfter hellen sie uns die dunklen Momente auf: „In der Psychologie nennen wir das ,Wahrnehmungslenkung‘ – wir richten unsere Aufmerksamkeit auf das Schöne.“ Notieren Sie jeden Tag drei Dinge, die gut gelungen sind. Im Winter kommt dieses Notizbüchlein als Seelentröster auf den Nachttisch.

Im Sommer haben wir von allem eine Portion mehr – Motivation, Lebenslust, Tatendrang. Aber wie packt man seine Vorhaben an, ohne sich zu stressen? Ziele sollten vier Kriterien erfüllen: Sie müssen positiv formuliert, konkret, überprüfbar und erreichbar sein. Beispiel: „Ich möchte bis zum Urlaub drei Kilo leichter sein.“ Kleiner Tipp von Ernährungs- und Sportberater Marcel Seidscheck: der Bikinifigur zuliebe eher kurze Einheiten Krafttraining als Ausdauersport, und dazu viel Eiweiß essen (mindestens 100 g pro Tag). Das lässt die Fettdepots schmelzen und strafft das Bindegewebe.
Wie treffe ich meine FREUNDE, ohne dass es stresst?
„Viele denken, wenn ich klare Ansagen mache, dann bin ich die Spaßbremse“, erklärt Psychologin Isabel Bauer. Dabei erhöht es den Spaßfaktor enorm, wenn man weiß, was man will und das auch kundtut („Ich komme gern für zwei Stündchen mit zum Grillen, aber nicht länger, morgen muss ich früh raus“). Zu einer entspannten Freizeit gehört auch, Nein sagen zu können: „Am wichtigsten ist, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und danach zu handeln.“ Das gilt auch (oder gerade) für etwas schwierige Freunde. Warum nicht mal hart bleiben und auf ein kompliziertes Hin und Her antworten: „Dann lass es uns einfach verschieben“?
Wie stimuliere ich meine GLÜCKSHORMONE?
Ein wichtiger Glücksbote steht bereits auf der Matte, wenn wir die Nase morgens aus dem Fenster halten: Serotonin, das Sonnenhormon, das die Laune hebt. Sobald wir dann in Schwung kommen, uns an der frischen Luft bewegen, kommen die Glückshormone (Endorphine) ins Spiel. Die dritte Zutat für den perfekten Wohlfühlcocktail: der Neurotransmitter Dopamin. Er wird vermehrt beim Sex, aber auch bei einem leckeren Eis in der Sonne ausgeschüttet. Faustregel: Täglich für 30 Minuten unter die Lichtdusche zu gehen macht glücklich. Also, nichts wie raus aus dem Büro!

„Wir selbst treffen die Entscheidung, wie wir die Erlebnisse bewerten, die uns das Leben vorsetzt“, sagt Claudia Bayerl, Expertin für Kreativitätstechniken. Klar können wir dem militanten Radfahrer lauthals hinterherbrüllen. Die Milch verfluchen, die auf dem Herd anbrennt, und das Sommerkleid, das zum Lüften draußen hing und jetzt nach Grillwurst riecht. „Aber das wird an der Situation nichts ändern“, so Bayerl. „Atmen sie einmal tief durch und lächeln Sie.“ Nicht solche Erlebnisse verderben uns den Tag, sondern wir selbst, wenn wir uns heftig ärgern: „Denken Sie sich: Sie sind zur Übung gedacht.“ Und tanzen Sie auf der Gartenparty, auch im Regen.
Wie kann ich den Augenblick GENIESSEN?
Würden wir ja gern – wenn wir nicht ständig wie ein aufgeregter Zitronenfalter zwischen Berufsverkehr, Telefonkonferenz und Kinderballett umherflattern müssten. „Sie wollen Wolkenformationen studieren, statt Datenströme zu verwalten. Aber wenn es dann so weit ist, sind Sie nicht vorbereitet“, sagt die Philosophin Rebekka Reinhard. Anstatt uns im Gras auszustrecken und mit Lust und Muße den Moment zu genießen, machen wir uns Vorwürfe, wie ineffizient wir doch sind. Was tun? Das nächste Mal holen wir uns die Lizenz zum Rasten bei Thomas Hobbes. Denn der hat mal gesagt: Die Muße ist die Mutter der Philosophie. Genießen wir ihn – den Sommer unseres Lebens.