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Die Folgen der Pandemie bei vernachlässigten Kindern

Die Folgen der Pandemie bei vernachlässigten Kindern

Wie so oft in der letzten Zeit wacht die siebenjährige Janine* weinend auf. Die ständige Angst, Familie und Freunde zu verlieren, belastet ihr Leben seit dem Ausbruch der Pandemie zusätzlich. Die zuvor schon angespannte Lage im Elternhaus hat sich für das kleine Mädchen noch einmal verschärft. 

© SOS-Kinderdorf e.V. / Sebastian Pfütze

Ihrer Mutter zu erzählen, welche Sorgen ihr auf dem Herz liegen, traute sich Janine lange nicht. Albträume, Bauchschmerzen und eine tiefe Traurigkeit begleiten das Mädchen seit dem Beginn der Pandemie täglich. Ihr Leben war schon vor der Pandemie nicht leicht. Sie ist es gewohnt, alleine aufzustehen und zu frühstücken, denn meistens schafft es ihre arbeitslose und alleinerziehende Mutter nicht rechtzeitig aus dem Bett. Ihr gelingt es nicht, Janine und ihrem Bruder die Liebe und Fürsorge zu geben, die Kinder brauchen.

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Als Janine eingeschult wurde, fiel den Lehrern auf, dass sie vernachlässigt wird. Die Siebenjährige kam oft mit unpassender Kleidung in die Schule, wirkte ungepflegt und hatte eine Leseschwäche. Die Lehrer schickten sie in die soziale Gruppe des SOS-Kinderdorfs. Hier werden Kinder, die durch Benachteiligung einen erhöhten Förderbedarf haben, außerhalb der Schule in Kleingruppen gezielt gefördert. Die Pädagogen erhalten dabei auch Einblicke in die Familien, um nach Bedarf weitere Unterstützung zu organisieren und den Kindern andere Impulse, Gespräche und Lebenshilfen zu geben. Doch bevor die Pädagogen Janine wirklich helfen konnten, kam die Pandemie.

Hilfe für belastete Familien

Dass Janines Geschichte Alltag von vielen Kindern in Deutschland ist, belegen die aktuellen Zahlen. 2020 haben die Jugendämter in Deutschland einen Höchststand an Kindeswohlgefährdungen gemeldet: Bei fast 60.600 Kindern und Jugendlichen ist eine Gefährdung des Wohls festgestellt worden. Die Pandemie hinterlässt aber auch bei Kindern, die weniger gefährdet sind, tiefe Spuren. So ergab die COPSY-Studie, dass im zweiten Lockdown fast jedes dritte Kind unter psychischen Auffälligkeiten litt.

SOS-Kinderdorf unterstützt Familien durch vielfältige Angebote zur Hilfe zur Selbsthilfe. So werden Familien durch therapeutische Angebote, Beratung und Betreuung in ihrer Selbstständigkeit gestärkt und es werden gemeinsam Wege aus der Krise gefunden. Im Fall von Janine bemerkte die SOS-Pädagogin die große Angst vor dem Virus. Janine gestand ihr unter Tränen: „Mein Herz ist so schwer, dass ich mich nicht mehr wehren kann.“ Zusammen mit der Mutter organisierten sie einen Therapieplatz für das Mädchen. Auch weitere Hilfen mobilisierte SOS-Kinderdorf: Die Mutter wird nun im Alltag, beim Haushalt und bei Erziehungsfragen durch SOS-Kinderdorf unterstützt. Nur langfristige Hilfe kann ihnen eine bessere Zukunft schenken. Helfen auch Sie mit einer Spende – damit die Pandemie nicht die Zukunft unserer Kinder zerstört.

Helfen Sie jetzt!

 

*Namen, Abbildungen und biografische Details wurden zum Schutz der realen Personen geändert.

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