Neue Wohnung, neue Stadt: Mit diesen 5 Tipps schnell Anschluss finden

Neue Wohnung, neue Stadt: Mit diesen 5 Tipps schnell Anschluss finden

Für den Traumjob wechseln viele Menschen gern den Wohnort – doch der Umzug in die neue Stadt zieht leider meist den Verlust des sozialen Umfeldes nach sich. Wie lässt sich wieder Anschluss finden, wenn man niemanden am Ort kennt? Mit diesen 5 Tipps gelingt es schneller.

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Tipp 1: Mit einer Einweihungsfeier neue potenzielle Freunde kennenlernen

Nach einem Umzug überwältigen jeden Neuankömmling das Chaos in der Wohnung und die behördlichen Angelegenheiten, die es zu regeln gilt. Doch es gibt dennoch gute Gründe, zeitnah eine Einweihungsparty zu organisieren. Vor allem die Tatsache, dass sich auf diese Weise rasch ein großer Bekanntenkreis aufbauen lässt. Diese Tipps helfen, von den Vorbereitungen nicht erschlagen zu werden:
  • Papierlose Einladungen versenden: Die Nachrichten bekommen sowohl die Umzugshelfer als auch ausgewählte neue Kollegen vor Ort. Nachbarn kann man entweder persönlich einladen, was einen guten Grund für das erste Kennenlernen ergibt, oder einen Aushang im Treppenhaus machen. Der enthält neben der Entschuldigung, dass es eventuell laut werden könnte, auch die Aufforderung, doch einfach an der Party teilzunehmen, falls die Musik den Schlaf beeinträchtigt.
  • Nicht vorab vollständig einrichten: Wenn noch unausgepackte Umzugskartons in der Ecke stehen und die Wände noch nicht gestrichen sind, erwarten die Gäste auch kein perfektes Ambiente. Der provisorische Charme verzeiht dann auch Schäden, falls bei der Feier ein Glas zu Bruch gehen oder ein Rotweinfleck an der Tapete landen sollte.
  • Häppchen kaufen statt kochen: Sich in der Küche noch gar nicht richtig eingerichtet zu haben, bietet die beste Ausrede dafür, simple Häppchen beim Caterer oder im Feinkostladen zu kaufen. So hat der Gastgeber genügend Ruhe und Zeit, die Eingeladenen kennenzulernen und einen netten Eindruck zu hinterlassen.

Tipp 2: Gemeinsam ins Stadion gehen

ichts verbindet die Einwohner einer Region stärker als die Liebe zum einheimischen Fußballverein. Soziale Ungleichheiten und Altersunterschiede werden beim Stadionbesuch zweitrangig. Wer also ein Quäntchen Interesse für Fußball aufbringen kann, sollte herausfinden, welche Kollegen zum Spiel gehen und sich ihnen anschließen. Das hat zwei Vorteile:
  • a) Euphorie verbindet: Ein Forschungsprojekt der Uni Münster befragte Fußballfans nach ihren Gründen für den Stadionbesuch. Dabei offenbarte sich: Für 90 Prozent der Besucher ist die Atmosphäre im Publikum der entscheidende Grund für einen Kartenkauf und liegt weit vor dem Interesse, die eigene Mannschaft siegen zu sehen. Psychologen wissen darüber hinaus, dass ein gemeinsames Erleben von extremen Gefühlen den Zusammenhalt stärkt. Es besteht also die Chance, nach einem siegreichen Spiel gleich einen besseren Draht zu den neuen Kollegen zu haben.
  • b) Fußballkarten als Geschenk: Wenn man weiß, welcher Kollege gern ins Stadion geht, bekommt man gleich ein gutes Tauschmittel in die Hand. Falls der betreffende Fußballfreund im Job einmal einspringt und freundlicherweise eine Schicht übernimmt, die man selbst aus Termingründen spontan nicht wahrnehmen kann, kann man ihn im Ausgleich zu Fußball, Bier und Würstchen einladen.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mit den Kollegen oder anderen Fußballfreunden zusammen ein kleines Tippspiel zu veranstalten. Jeder gibt einen kleinen Betrag in den Topf und wer am besten tippt, bekommt zum Ende der Saison den „Pott“. Alternativ können die Kollegen auch als Tippgemeinschaft bei einem Wettanbieter auf die Spiele des Vereins tippen. Vor einem solchen Schritt ist es jedoch wichtig, sich die einzelnen Anbieter genau anzuschauen. Hier bestehen mitunter große Unterschiede in Bezug auf Boni, Quoten und Zahlungsbedingungen.
Tipp: Bei wachsender Leidenschaft für den Verein bringt auch der Beitritt im Fanclub die Möglichkeit zu mehr sozialem Anschluss

Tipp 3: Hobbys aktiv leben

Malen, Musik, Tiere – jeder Mensch besitzt Herzensthemen, die ihn besonders interessieren. Ein neuer Wohnort kann Anstoß dazu geben, die betreffenden Hobbys einmal aktiv und öffentlich auszuleben. Dafür eignen sich zum Beispiel:
  1. Tiere
    Jeder Hundehalter weiß, dass es nicht lange dauert, bis man alle Gleichgesinnten auf der eigenen Hausstrecke persönlich kennt – zumindest beim Namen des dazugehörigen Hundes. Doch wer intensiveren Anschluss sucht, sollte darüber nachdenken, mit seinem Hund im Hundesport aktiv zu werden. Hier eignet sich zum Beispiel Agility für quirlige und energiegeladene Rassen, während Fährtensport die konzentrierten Spürnasen fordert. Und selbst wenn der Job es momentan nicht erlaubt, einen eigenen Vierbeiner zu halten, sind Tierheime und Tierschutzvereine stets dankbar für jede helfende Hand.
  2. Musik
    Musische Menschen finden leicht Anschluss. Ganz gleich, ob eine regionale Band eine neue Schlagzeugerin sucht, oder man sich einem der örtlichen Chöre anschließt – hier sind die Möglichkeiten je nach Instrument und bevorzugter Musikrichtung breit gefächert.
  3. Kunst
    Malen, Modellieren, Schnitzen – künstlerische Hobbies müssen sich keinesfalls auf die eigenen vier Wände begrenzen. Der erste Schritt nach draußen könnte der Besuch eines Volkshochschulkurses sein, bei dem man eine bislang unbekannte Technik kennenlernt. Hobbykünstler mit Ambitionen sollten dagegen dem örtlichen Kunstverein beitreten, der in regelmäßigen Abständen Ausstellungen für seine aktiven Mitglieder organisiert. Hier können Kreative die Publikumsreaktionen auf die eigene Arbeit genießen und mit vielen kulturell Interessierten ins Gespräch kommen.

Tipp 4: Kein Sport im stillen Kämmerlein

Heimtrainer, Yoga-App, YouTube-Videos zum Wohnzimmer-Krafttraining – viele Errungenschaften des modernen Lebens sollen es uns leicht machen, unsere Fitness in einem stressigen Alltag flexibel von zu Hause aus zu steigern. Sportliche Ambitionen sind zwar immer löblich in punkto Gesundheit, doch das Heimtraining ist nach einem Umzug nicht gerade förderlich für das Sozialleben. Hier sollten Wohnortwechsler eher die lokalen Angebote wahrnehmen:
  • Fitnessstudios: Sich allein auf dem Stepper zu verausgaben oder Gewichte zu stemmen ist natürlich nicht gerade kommunikativ. Dennoch ist die Mitgliedschaft im örtlichen Fitnessstudio gerade für diejenigen geeignet, die unregelmäßige Arbeitszeiten haben oder abends lang im Büro bleiben. Studios mit ausgeweiteten Öffnungszeiten bieten dann spontan die Möglichkeit, sich auszupowern und locken idealerweise noch mit Zusatzangeboten wie Sauna, Solarium und Massage. Nach kurzer Zeit entdeckt man bei der eigenen Trainingsroutine vielleicht häufig dieselben Gesichter und kann locker ins Gespräch kommen.
  • Yoga: Ohne ein Klischee bedienen zu wollen – beim Yoga treffen sich potenziell Menschen mit einer ähnlichen Grundhaltung. Wer sich also dafür interessiert, wo die Stadt meditative Orte zum Relaxen im Freien bietet oder wo es nachhaltig und regional produzierte Lebensmittel gibt, der findet im Yogakurs wahrscheinlich hilfsbereite Ansprechpartner.
  • Sportpartner finden: Hier helfen die digitalen Medien beim sozialen Anschluss in der realen Welt. Denn wer einen Joggingpartner oder einen Trainingspartner für andere Sportarten sucht, wird in den Online-Kleinanzeigen, in den sozialen Medien und auf speziellen Sportpartner-Börsen fündig.

Tipp 5: Online-Gruppen nutzen

Es klingt zwar paradox, doch digitale Medien erleichtern Neu-Einwohnern einer Stadt in vielen Belangen den Anschluss in der Real-Welt. Am effektivsten gelingt das über diese Kanäle:
  • Facebook und Co
    Gerade auf Facebook ermöglichen es Gruppen mit regionalem Charakter, sein neues Umfeld in punkto Politik, Gewerbe und Kultur aus einer Einwohner-Perspektive kennenzulernen. Posts mit einem Wortlaut wie „Ich bin neu in der Stadt. Wer kann mir einen Tipp für einen guten Friseur geben“ werden in der Regel bereitwillig beantwortet. Darüber hinaus bietet das Medium die Möglichkeit, sich mit anderen Einwohnern der Stadt zu vernetzen – womöglich nicht unbedingt, um Freundschaften in der realen Welt zu schließen, aber um darauf aufmerksam zu werden, welche Veranstaltungen die digitalen Freunde im echten Leben besuchen. Dort hat man die Gelegenheit, die Facebook-Kontakte einmal live kennenzulernen und darüber hinaus womöglich auch andere Kontakte zu knüpfen.
  • Nachbarschaftsnetzwerke
    Netzwerke wie nebenan.de oder nachbarschaft.net haben den Vorteil, dass sich die User per Personalausweis und Wohnort registrieren müssen. Hier ist das Risiko von Fake-Profilen und Betrügern daher wesentlich geringer als in anderen Netzwerken. Die Nachbarschaftsnetzwerke eignen sich gut, um sich selten genutzte Geräte auszuleihen, Tier- oder Kinderbetreuungen in der Nähe zu finden oder gar Gemeinschaftsprojekte wie das Anlegen eines Stadtgartens zu organisieren.

Fazit: Anschluss finden ist gar nicht so schwierig

Während man sich in einem neuen Job oft schnell wunderbar einlebt, bleibt der Aufbau eines neuen Freundeskreises häufig auf der Strecke. Der Grund: Bekanntschaften schließen sich nicht automatisch, sondern brauchen thematische Übereinstimmungen zum Anknüpfen. Dafür eignen sich am besten die Interessen, die ohnehin schon bestehen – Sport, kulturelle Interessen und Kulinarisches sollten Wohnortswechsler jedoch nicht in Isolation verfolgen, sondern lieber in Gruppen und an öffentlichen Orten, die Kontakte fördern.

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