

Angelika Bauer, ist Brauerin und Mälzerin bei der Brauerei Augustiner: „Ich hab’s gern traditionell“
„Wenn sogar die Biergärten auf dem Oktoberfest keinen freien Platz mehr bieten, wandere ich in den Hirschgarten. Im größten Biergarten Europas sitzt man schön unter Kastanienbäumen, gleich daneben liegt ein Hirschgehege und ein kleines Karussell. Und dazu gibt es typische bayerische Gerichte wie Brezn, Obatzda und Steckerlfisch von der Fischer-Vroni. Wer mag, kann seine eigene Brotzeit mitbringen, das ist in allen Münchner Biergärten erlaubt. Nur die Getränke müssen gekauft werden.“
KÖNIGLICHER HIRSCHGARTEN, Hirschgarten 1, 80639 München, Tel. 089/17 99 91 19, www.hirschgarten.de
Nathalie Fumelli, Grafikdesignerin, gewann 2009 und 2010 den Wettbewerb "Wiesnplakat": „Haselnuss-Eis und Hawaii-Feeling“

„Ich liebe es, mir auf der Leopoldstraße in der Gelateria Gino ein Haselnuss-Eis zu kaufen, in Richtung Siegestor zu laufen und im Englischen Garten zu spazieren. Oft laufe ich zum Eisbach, sehe mir am Haus der Kunst eine Ausstellung an und dann den Wellenreitern zu, die mitten in München auf der eiskalten Welle surfen, als seien sie am Strand von Hawaii. Das ist für mich der Inbegriff von Schwabing. Und eines Tages – so hoffe ich zumindest – werde ich auch mal hier wohnen.“
GELATERIA GINO, Leopoldstraße 52 a, 80802 München,
EISBACH, Prinzregentenstraße 1, 80538 München, unter der Eisbachbrücke gleich rechts neben dem HAUS DER KUNST (gleiche Adresse)

Karen van Ginkel, Gesellschafterin des Souvenirladens "Servus Heimat": „Mein Muss: Brotzeit am Wiener Platz“
„In diesem Viertel bin ich zur Schule gegangen, ich arbeite und lebe hier. Mein Lieblingsplatz in Haidhausen ist der Wiener Platz. Es gibt schöne Shop-Lokale wie das Livingroom, meist esse ich ein leckeres Panini und schaue mir danach die Möbel und Accessoires an. Ein paar Meter weiter sitze ich dann in den Maximiliansanlagen am Ostufer der Isar auf einer Bank, blinzle in die Sonne und lese. Und abends gehe ich in den Biergarten im Hofbräukeller.“
LIVINGROOM, Wiener Platz 2, 81667 München, Tel. 089/44 14 19 91, www.livingroom.la
MAXIMILIANSANLAGEN, Max-Planck-Straße, 81675 München
HOFBRÄUKELLER, Innere Wiener Straße 19, 81667 München, Tel. 089/459 92 50, www.hofbraeukeller.de

Nana Koschnick, ist Volontärin im Münchner Stadtmuseum: „Unbedingt Suppe löffeln auf dem Viktualienmarkt“
„In meiner Mittagspause schlendere ich gern durch die Innenstadt und lande oft in einem ganz kleinen Laden, der Buntpapier heißt. In dem Shop stapeln sich Brief- und Geschenkpapier, Schachteln, Fotoalben, aber auch Schmuck und viele wunderbare Dinge, die man eigentlich nicht braucht – aber unbedingt haben muss, weil sie so bezaubernd sind. Auf dem Rückweg denke ich immer, wie schön es ist, dass ich in der Innenstadt arbeite. Auf dem Viktualienmarkt esse ich oft in der Münchner Suppenküche und schaue dem Treiben auf dem Markt zu. Danach geht's wieder an meinen Schreibtisch im Stadtmuseum, wo man im Moment natürlich die Oktoberfestausstellung anschauen muss.“
BUNTPAPIER, Rumfordstraße 5, 80469 München, Tel. 089/260 42 72
MÜNCHNER SUPPENKÜCHE, Am Viktualienmarkt, 80331 München, Tel. 089/260 95 99, www.muenchner-suppenkueche.com
MÜNCHNER STADTMUSEUM, St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München, Tel. 089/23 32 23 70, www.stadtmuseum-online.de
Veronika Huber, organisiert historische Wiesn-Führungen: „Der letzte Abend ist ein Erlebnis“
„Am letzten Wiesn-Abend treffe ich mich immer mit meinen Freunden bei der Fischer-Vroni. Kurz bevor die Lichter ausgehen, gehen dann Bedienungen und Küchenpersonal auf die Bühne. Die Band spielt „Angel“ von Robbie Williams und Tausende Bierzeltbesucher knipsen ihre Feuerzeuge an. Es mag komisch klingen, aber alte und neue Freunde liegen sich in den Armen, und selbst gestandene Männer haben Tränen in den Augen. Das ist ein besonderes Erlebnis – schön und traurig zugleich.“
FISCHER-VRONI, Theresienwiese, 80336 München, www.fischer-vroni.de. Gleich am Wiesn-Haupteingang, leicht zu erkennen an der Fachwerkfassade

Michaela Schaffer, arbeitet neben dem Studium im Security-Bereich auf dem Oktoberfest: „Über den Dächern der Stadt“
„Meine Eltern haben im Alten Peter geheiratet, und als Kind bin ich oft auf den Kirchturm gestiegen. Das erste Mal muss ich so vier Jahre alt gewesen sein. Ich erinnere mich noch, dass ich angefangen habe, die Stufen zu zählen, aber dann aufhörte, weil es zu viele waren. Inzwischen weiß ich, dass es 306 sind. Ich gehe meistens morgens, da ist noch nicht so viel los, außerdem mag ich das warme Licht in der Früh. Wenn man oben ankommt, hat man einen tollen Blick. Bei klarer Sicht oder Föhn kann man sogar die Alpen sehen.“
ST. PETER, Rindermarkt 1, 80331 München, Tel. 089/260 48 28, www.alterpeter.de
Julia Trentini, Dirndl-Designerin: „Little Italy in der City genießen“
„München wird oft die nördlichste Stadt Italiens genannt. In der Osteria Friulana im Schlachthofviertel fühle ich mich wirklich so – Santo und Alida stammen aus dem Friaul und aus Kalabrien und kochen köstlich. Das Lokal sieht nicht besonders trendig aus, es versprüht eher den Charme der 60er mit leeren Chianti-Flaschen als Deko. Aber mir gefällt's. Wenn ich typisch bayerisch essen möchte, gehe ich zum Augustiner in die Neuhauser Straße. Ich habe eine besondere Verbindung zu dem Lokal, weil dort das erste Fotoshooting für meine Kollektion stattfand. Mein Label war ganz neu, ich hatte nicht viel Geld, aber die Bilder sind super geworden.“
FRIULANA, Osteria & Pizzeria, Zenettistraße 43, 80337 München, Tel. 089/76 67 09, www.friulana.de
AUGUSTINER GROSSGASTSTÄTTEN, Neuhauser Straße 27, 80331 München, Tel. 089/23 18 32 57, www.augustiner-restaurant.com