Es stinkt gewaltig: Wenn mangelnde Raumluftqualität zur echten Bedrohung wird

Es stinkt gewaltig: Wenn mangelnde Raumluftqualität zur echten Bedrohung wird

Die Raumluft im Innenraum ist deutlich verschmutzter als im Außenbereich. Ursächlich dafür ist eine angereicherte Mischung aus CO₂, Luftfeuchtigkeit, Feinstaub und zahlreichen Bakterien. Für besonders empfindliche Nasen kann die mangelnde Raumluftqualität zum echten Problem werden, denn sie leiden unter verstopfter Nase, häufigerem Niesen oder bekommen schlimmstenfalls einen Juckreiz. Dabei ist es gar nicht so schwer, die Raumluftqualität zu steigern.
 

Darum stinkt es uns im Innenraum häufig gewaltig

Herrlich erfrischende und klare Luft beim Besuch am Meer oder Streifen durch Wiesen und Wälder. Durchatmen und sich voller Energie fühlen, denn der Sauerstoff strömt ungehindert in Atemwege und Co.

Zurück in den eigenen vier Wänden ist davon plötzlich nichts mehr spüren, oder vielmehr zu atmen. Statt typischem Sommerduft mit Urlaubsflair gibt es plötzlich stickige Luft und eine verstopfte Nase. Ursächlich dafür ist die fehlende Raumluftqualität, denn Feinstaub, Luftfeuchtigkeit, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid sowie andere Stoffe schwängern die Luft und machen sie oft ungenießbar.

Die mangelnde Lufthygiene wird durch freigesetzte Stoffe wie beispielsweise Aceton, Ethanol oder Formaldehyd zusätzlich gepusht. Was viele nicht wissen: Auch in ihren Möbeln, Reinigungsmitteln und anderen Gegenständen des täglichen Bedarfs sind sogenannte VOCs (Volatile Organic Compounds), organische Verbindungen, enthalten, welche die Raumluft beschweren. Eine Studie der EPA (Umweltschutzbehörde der USA) zeigt eindeutig, dass die Luftqualität in Innenräumen im Gegensatz zum Außenbereich deutlich leidet, oft mit einem Faktor 1.000 verschlechtert ist.

Das macht schlechte Raumluft mit unserer Gesundheit

Untersuchungen zeigen, dass sich Menschen 90 % ihrer Lebenszeit in Innenräumen aufhalten und ca. 9 kg Luft dabei ein- und ausatmen. Wie wichtig gesunde Innenraumluft ist, wird in Studien immer klarer. Die österreichische beispielsweise befasst sich schon seit Längerem mit den Auswirkungen schlechter Luft und gibt ihren Bürgern wertvolle Tipps, wie sie die Luftqualität im Innenraum deutlich steigern können.

Eine schlechte Raumluft beinhaltet einen geringeren Sauerstoffanteil, was unsere Körper müde und abgeschlagen macht. Eine zu hohe CO₂-Konzentration in der Luft macht sich im stickigen Geruch und häufig auch in Kopfschmerzen bemerkbar.
Schlechte Raumluft sorgt zudem für eine Schwächung des Immunsystems. Können sich in der Luft ungehindert Bakterien, Viren, Schimmelsporen, Hausstaubmilben und andere Stoffe tummeln, hat die Nase mit den Schleimhäuten viel zu tun. Eine Mammutaufgabe, die meist nicht ohne Schädigungen leistbar ist. Schlechte Luftqualität führt deshalb häufig zu Infekten der Nasennebenhöhlen oder bringt Beschwerden wie trockene Atemwege und Rachen mit sich.

Tipps für verbesserte Raumluftqualität

Eine gute Raumluftqualität lässt sich nicht etwa an ihrem süßlichen Geruch wie bei einem guten Bodyspray oder Parfüm erkennen. Stattdessen zeichnet sich echte Luftqualität durch Klarheit und fehlendem Geruch aus. Wer ungestört tief ein- und ausatmen kann, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit eine gute CO₂-Konzentration und darf sich freuen. Gute Luft ist gar nicht so schwer erreichbar, wie vielleicht gedacht.

1. Weniger ist mehr: Verzicht auf chemische Schadstoffe

Viele Reinigungsmittel oder Möbel enthalten chemische Schadstoffe, die in der Raumluft ausdünsten. Ohne ausreichende Lüftung reichern sie sich in der Luft an und bilden dort den typischen schweren Geruch. Der Wechsel auf biologisch abbaubare Reinigungsmittel hilft, die Qualität der Raumluft vergleichsweise leicht und nachhaltig zu verbessern.

2. Regelmäßige Reinigung verbessert Raumluftqualität

Eine regelmäßige Reinigung der vier Wände ist unerlässlich, wenn die Luft frei von Hausstaubmilben und Co. bleiben soll. Staub wischen mindestens einmal die Woche und der Wechsel von Bettwäsche und anderen Bezügen ist ein Muss. Je weniger Staub sich auf den Oberflächen befindet, desto geringer die Verwirbelungen, wenn Fenster und Türen geöffnet werden. Der Staubsauger hilft beim Reinigen, sollte jedoch einen HEPA-Filter haben. Damit lassen sich kleinste Partikel optimal aus der Umgebungsluft filtern.

3. Ein ausgewogenes Feuchtigkeitsniveau ist essenziell

Bei der Raumluftqualität spielt die Luftfeuchtigkeit eine wesentliche Rolle. Ihr Wert sollte idealerweise zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Ist die Luftfeuchte auf mehr als 60 % gestiegen, begünstigt dies Schimmelbildung enorm. Deshalb am besten immer auf ausreichende Belüftung vor allem in Räumen mit hoher Luftfeuchte und fehlendem Fenster achten.
Zu trockene Raumluft hingegen ist ebenso schädlich für die Gesundheit. Dadurch können laut Studien Erkältungen begünstigt werden sowie Augenbeschwerden oder Hautreizungen auftreten.

4. Zimmerpflanzen als natürlichen Filter integrieren

Es ist kein Geheimnis, dass Pflanzen die Luftqualität verbessern. Deshalb werden sie nicht nur in Großstädten immer häufiger eingesetzt, sondern finden auch in Innenräumen zur Luftverbesserung Anwendung. Durch die Fotosynthese setzen Zimmerpflanzen Sauerstoff frei, der sich in der Luft anreichert und zur besseren Qualität beiträgt. Aber Vorsicht, denn zu viel Gießen kann genau das Gegenteil bewirken. Ist die Erde zu feucht, bietet sie idealen Nährboden für Schimmelsporen. Gelangen sie in die Luft, ist das besonders nachteilig für die Gesundheit und kann zu Hautreizungen oder Beschwerden in den Atemwegen der Zeichen führen.

Tipp: Pflanzen können in spezielles Granulat umgesetzt werden, um das Feuchteproblem über klassische Blumenerde verhindern. Für die bessere Flüssigkeitsdosierung helfen auch Gießvorrichtungen, die in den Blumentopf gesteckt werden und nur nach und nach Wasser abgeben.

Auch das Raumklima muss stimmen

Häufig wird die Luftqualität mit dem Raumklima verwechselt. Doch es gibt deutliche Unterschiede, wenngleich beide das körperliche Wohlbefinden stark beeinflussen können. Während die Raumluftqualität auf messbare Fakten zurückgreift, ist das Raumklima eine subjektive Wahrnehmung.

Wer sich im Innenraum unwohl fühlt, tut das häufig aufgrund eines bestimmten Geruchs, einer Beleuchtungssituation oder der Temperatur. Die Raumluftqualität spielt eine wesentliche Rolle, denn je höher sie ist, desto wohler fühlen wir uns häufig. Wir haben das Gefühl, frei durchatmen zu können und nicht unter einer verstopften Nase zu leiden.

Wer seine vier Wände zu einem Kleinod des Wohlbehagens machen möchte, sollte sich deshalb genau überlegen, mit welchen Einrichtungsgegenständen er sich wohlfühlt. Geht es um Neuanschaffungen, sind vor allem Möbel ohne chemische Inhaltsstoffe (beispielsweise durch einen Schutzlack) empfehlenswert. Durch die geschickte Wahl der Einrichtung lässt sich nicht nur das Raumklima, sondern auch die Luftqualität nachhaltig beeinflussen.

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