
Man könnte meinen, die Schnäppchenjagd liege uns in den Genen, wenn man betrachtet, wie versessen viele von uns auf Angebote lauern, nur um ein paar Produkte günstig abzugreifen. Noch stärker wird der Jagdinstinkt, wenn plötzlich die Traumschuhe wie durch ein Wunder in erschwingliche Preisgefilde geraten – und wir mit pochendem Herzen und schweißnassen Händen die guten Stücke bezahlen und endlich unser Eigen nennen.
Das Glücksgefühl ist großartig und nach kurzer Befriedigung wollen wir noch mehr. Die Händler machen sich diese Euphorie natürlich zunutze und locken uns mit Angeboten in ihre Läden und auf ihre Shopping-Seiten im Internet. Von der ganzen Sache profitieren jedoch beide Seiten: Die Händler erhöhen ihre Umsätze und wir sparen etwas Geld.
Neben den wöchentlichen Prospekten, die immer wieder gute Angebote parat halten, haben sich in den letzten Jahren auch richtige Schnäppchentage etabliert. Für einen Tag oder eine Woche bieten Onlinehändler und auch viele Läden in den Fußgängerzonen der Innenstädte alle möglichen Waren zu reduzierten Preisen an. Wer nicht das ganze Jahr über auf einen dieser Tage warten möchte, um ein Schnäppchen zu ergattern, findet beispielsweise auf Mein-deal.com täglich neue Angebote zu günstigen Preisen.
Schnäppchentage aus den USA erobern ganz Europa
- Black Friday 29. November 2019
- Cyber Monday 02. Dezember 2019
Schon Stunden vor Ladenöffnung campieren die ersten Schnäppchenjäger vor den Toren der gigantischen US-Shopping-Malls. Wahre Horden von Menschen stürmen dann die Einkaufspassagen und versuchen, jedes Angebot an sich zu reißen. Zum Glück geht es da in Deutschland zivilisierter zu und auch online braucht man nicht zu befürchten, von einem Schnäppchen-Berserker niedergetrampelt zu werden.
Der zweite Schnäppchentag folgt dann auch schon dem Wochenende nach dem Black Friday. Der Cyber Monday hat sich aus dem Black Friday heraus entwickelt und wird von den Händlern dazu genutzt, um noch etwas vom Kaufrausch zu profitieren, der durch den Black Friday ausgelöst worden ist. Oft wird der Cyber Monday auf eine Woche ausgedehnt und mit Cyber Week tituliert.
Amazon festigt den Prime Day
Am 15. und 16. Juli 2015 hat der Onlinehändler Amazon das erste Mal den Prime Day veranstaltet. Mit dieser Aktion wollte das Unternehmen sein 20-jähriges Bestehen feiern. Der Schnäppchentag wurde weltweit von Käufern gut aufgenommen, weswegen der Shopping-Riese den Prime Day fest in sein Programm aufgenommen hat. Dieses Jahr bildete keine Ausnahme.
Nach und nach schließen sich auch weitere Händler dem neuen Schnäppchentag an und bieten selbst besondere Rabatte am Prime Day an. Etwa 300 Online-Händler boten Amazon beim Kampf um die Sommer-Schnäppchenjäger dieses Jahr die Stirn, und die Tendenz ist steigend. Gerade der Prime Day vermag es, das Sommerloch im weltweiten Handelswesen zu schließen und neue Umsätze zu generieren.
Nicht jedes Angebot lohnt sich
Ob Black Friday oder Cyber Monday, nicht jedes der beworbenen Angebote ist tatsächlich ein Schnäppchen. Die Händler machen sich an den Tagen bewusst unsere Kauflaune zunutze und locken mit Fake-Angeboten. Das solltet ihr beim Shoppen an den Schnäppchentagen beachten:
- Kaufdruck
Immer mehr Online-Händler setzen uns mithilfe von kurzen Angebotszeiten und Anzeigen der verbleibenden Stückzahlen unter Druck. Das Angebot gilt nur noch wenige Minuten oder es sind nur noch fünf Stück der heiß begehrten Ware erhältlich. Statt abzuwägen und auf Vergleichsportalen die vermeintlichen Schnäppchen zu recherchieren, schlagen wir zu.
Schon Shopping-Sender wie QVC haben mit diesen Methoden ihre Verkaufszahlen gesteigert. Statt dem Druck nachzugeben, sollten wir jedoch einen kühlen Kopf bewahren und in Ruhe die Angebote analysieren.
Wenn der Versand und die Retoure bei dem jeweiligen Händler kostenlos sein sollten, macht es auch nichts aus, das Produkt „blind“ zu bestellen. Bei Lieferung der Ware haben wir dann nämlich noch 14 Tage Zeit, um nach besseren Angeboten zu schauen und gegebenenfalls das Produkt zurückzuschicken.
- Aufgeblasene Angebote
Je höher die Prozentzahl des Preisnachlasses ausfällt, desto eher sind wir gewillt, bei einem bestimmten Angebot zuzuschlagen. Um diese Prozentpunkte so hoch wie möglich anzuzeigen, neigen Händler gerne dazu, den Angebotspreis mit dem UVP statt mit dem tatsächlichen Ladenpreis zu vergleichen.
Die unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller liegt jedoch oft bei weitem über den Preisen, die gewöhnlich für die jeweiligen Produkte verlangt werden. So wird dann plötzlich ein Angebot, bei dem man gerade einmal fünf Prozent sparen kann, zu einem 40-Prozent-Supersonderangebot.
- Vor Betrügern schützen
Nicht nur ehrliche Händler profitieren von den Schnäppchentagen, sondern auch etliche Online-Betrüger. Diese bieten auf Fake-Shops, die zum Teil auch über den Amazon-Marketplace angemeldet sein können, Waren zu unschlagbar günstigen Preisen an. Im Kaufrausch lassen wir gerne mal alle Vorsicht fallen und prüfen die Angebote vor Verkaufsabschluss nicht allzu gründlich, wie wir es gewöhnlich tun. Im schlimmsten Fall erhalten wir nie die bestellte Ware und sind unser Geld los.
Um diesem Schicksal auszuweichen, sollte online nie über Vorkasse bezahlt werden. Stattdessen eignen sich Zahlmethoden wie das Lastschriftverfahren, PayPal oder das Zahlen auf Rechnung.
Mit diesen Tipps steht dem Kaufrausch an den kommenden Schnäppchentagen dann auch nichts mehr im Wege.