
Technics SL-1210
Der Technics-Plattenspieler gilt als das am längsten produzierte Konsumenten-Elektronik-Produkt der Welt. In Japan als perfekter Plattenspieler erdacht, lieferte der Technics die Basis, die New Yorker DJs wie Grandmaster Flash zu einer neuen Kunst- und Musikform weitergedacht haben. Eine einfache Filzauflage ermöglichte das sogenannte Scratching, das als eigene Technik im Musikjargon seinen Platz gefunden hat. Das erklärt, warum das amerikanische Magazin Wired den Plattenspieler vor einigen Jahren zu den "six machines that changed the music-wold" hinzuzählte oder im London Science Museum ein Gerät als festes Ausstellungsstück steht.

Nintendo NES 1
Es war ein eckiger Kasten und funktionierte mit Disketten: das Nintendo Entertainment System 1, die erste Spielekonsole des japanischen Herstellers Nintendo. 1986 kam sie in Europa auf den Markt nachdem Nintendo die Marktchancen in Japan und Amerika getestet hatte. Die NES revolutionierte die Videospielbranche und wurde mit mehr als 60 Millionen verkaufter Geräte weltweit für lange Zeit zur meistverkauften Konsole überhaupt. Mit dem Controller definierte man für die nachfolgenden Geräte-Generationen auch die grundsätzliche Tastenordnung der Gamepads und war Plattform für Spiele wie Super Mario Bros., The Legend of Zelda oder Metroid, die längst Kultstatus erlangt haben und auch heute noch auf moderneren Konsolen gespielt werden.

Moon Rocket XFLR6
Detektiv Tim und sein Hund Struppi werden 1953 von Professor Bienlein im Comic "Reise zum Mond" auf denselben geschickt - noch vor Neil Amstrong und dem Sputnik. Der Zeichner Hergé war mit diesem Comic seiner Zeit voraus. Kein Wunder, dass die Rakete auch als Spielzeug und später als Sammlerstück sehr beliebt war. Rot-Weiß kariert und mit drei Finnen, also den Düsen, war die aus Kunstharz gefertigte Rakete in vielen Kinderzimmern zu finden. Tim und Struppi waren das europäische Pendant zu den amerikanischen Superhelden-Comics der fünziger und sechziger Jahre.

Table Football
Er wurde vermutlich von dem Franzosen Lucien Rosengart erfunden, von der Schweizer Firma Kicker gebaut und von dem Spanier Alejandro Finisterre im Jahr 1937 patentiert. Es ist allerdings nicht ganz geklärt, ob nicht vielleiht schon Harold S. Thornton 1922 in England das, was gemeinhin als Kicker bekannt ist, erfunden und zum Patent gemeldet hat. Fest steht jedenfalls, dass der Tischfußball, Kicker - oder auch Töggelikasten, wie er in der Schweiz genannt wird - aus keiner guten Kneipe oder keinem voll ausgestatteten Hobbykeller der siebziger und achtziger Jahre wegzudenken war.

Leica M3
Das M3-Modell von Leica wurde zwischen 1954 und 966 hergestellt und begründete den bis heute andauernden legendären Ruf der M-Serie. Die Kamera zeichnet sich durch ihre exzellente Verarbeitung, die kompakte Größe, die wechselbare Optik mit Bajonettverschluss und ihre sonstigen Einstelloptionen aus. Hauptmerkmal ist außerdem ihr Messsucher, dem sie das Buchstabenkürzel M im Namen verdankt. Als eine Art ulitmative Kamera im Bereich der analogenFotografie wurde sie vor allem bei Reportern ein treuer Begleiter.

Honda CB 750 Four
Am 25. Oktober 1968 präsentierte der japanische Konzern auf der Motor Show in Tokio die Honda CB 750 Four. Die öffentliche Resonanz war überwältigend - und berechtigt. Es gab kein Ankommen gegen das Motorrad, für dessen Konstruktion die Anweisung galt, schlicht alles in den Schatten zu stellen, was der Markt bis dato hergab. Mit ihrem quer im Rahmen eingebauten Vierzylindermotor brachte es die bis 1978 gebaute Four in nur 4,6 Sekunden auf 100 km/h; die Höchstgeschwindigkeit betrug 200 km/h. 1999 wurde die Honda CB 750 Four zum Motorrad des Jahrhunderts gewählt.

Framus Billy Lorento
Ihren Namen verdankt diese Gitarre einem deutschen Jazz-Musiker: Billy Lorento alias Willy Lorenz Stich aus der Nähe von Köln entwickelte in den 50ern zusammen mit der Firma Framus eine der bis heute begehrtesten E-Gitarren. Die Framus B gab es bis in die 70er für verschieden große Budgets: Vom massivem Mahagoni-Holz-Körper bis zur Low-Budget-Version für den Hobbymusiker. Lorento arbeitete später mit Gibson und Fender zusammen, wurde also selbst sein größter Konkurrent.

Espadrilles
Es gibt nihct viele Schuhe, die sich gleichermaßen zum Smoking wie zur Badehose tragen lassen. Vielleicht gibt es sogar nur diese: die Espadrilles. Einfache, leichte Stoffschuhe ohne Schnürung, unisex und universal einsetzbar. Solange es trocken ist. Schon im 14. Jahrhundert wurde die Urform dieses Schuhs im Süden Spaniens gefertigt. In den 1950er und 60er Jahren durch Leindwandgrößen wie Sophia Loren und Grace Kelly wieder in Mode gebracht, gelten die Espadrilles auch heute noch als Zeichen modischen Understatements in Reinform.

Breitling Navitimer
Als Nachfolger es Chronomat wurde 1952 die Breitling Navitimer eingeführt. Ihre luftfahrttauglichen Funktionen brachten der Navitimer 1954 vom Interessenverband für Piloten und Flugzeugeigentümern (AOPA) eine offizielle Empfehlung als Pilotenuhr ein. Dank einer logarithmischen, beidseitig drehbaren Rechenschieber-Skala in der "Lünette" (frz. kleiner Mond, Teil des Uhrgehäuses) ließen sich Durchschnittsgeschwindigkeit, Treinstoffverbrauch sowie Steig- und Sinkflugraten leicht berechnen. Das Urmodell des Navitimers wurde bis heute immer weiter entwickelt und mit zahlreichen neuen Funktionen versehen.

Sony Walkman
Die "körpergebundene Kleinanlage für hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen" des Deutschen Andreas Pavel erfüllte Mitte der siebzigerJahre zwar seinen Zweck, doch erst der von Sony-Firmengründer Akio Morita erdachte Walkman wurde zum Welterfolg. Dabei sollte dieser zuerst Sony Stowaway heißen und selbst das finale Modell nannte sich noch etwas sperrig Walkman TPS-L2. Das von Hiroshige Fukuhara entworfene Logo setzte sich aber durch und blieb bei allen Folgegeräten ein treuer Begleiter.

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