
Irgendwann stellt sich vielleicht jede von uns diese Fragen: Ist es jetzt so weit? Muss ich ein Job-Coaching machen und viel Geld ausgeben? Fragt man Susanne Westphal, 43, Kommunikationstrainerin aus Hamburg (suewest.de), bekommt man folgende Antwort: „Oft braucht es keinen Profi, sondern nur einen wachen Blick, um einander auf die Sprünge zu helfen.“ Susanne Westphal muss es wissen, immer wieder bringt sie Frauen zum Job-Brainstorming zusammen, oft an ungewöhnlichen Orten wie in einem Day Spa. Hier verrät die Kommunikationstrainerin fünf Gedankenspiele für einen richtig konstruktiven Freundinnenabend.

WAS MACHT DICH AN?
Zeichnen Sie Ihr Leben als Zeitstrahl, und tragen Sie in Fünfjahres-Abständen ein: Was hat Sie mit zehn, 15, 25 besonders glücklich gemacht? Was bedrückt? Dann suchen Sie gemeinsam den roten Faden. Haben die Highlights z.B. immer mit Menschen und Geborgenheit zu tun? Oder laufen Sie auf der Bühne zu Hochform auf – vom Schultheater bis zur Meeting-Leitung? Hat Ihr Job den Kick, den Sie brauchen?
WAS GLAUBST DU EIGENTLICH?
„Ein Job muss sicher sein“ oder „Arbeiten macht nur Spaß, wenn ich mein eigener Chef bin“ – unterschiedliche Glaubenssätze prägen uns. Zeichnen Sie Ihren Stammbaum auf und reden Sie darüber: Waren Eltern und Großeltern angestellt, selbstständig, Beamte? Welche Haltung zur Arbeit haben sie Ihnen vermittelt? Von welchen Glaubenssätzen sind Sie überzeugt – und welche gehören in die Tonne?
WIE GEHT DIE GESCHICHTE AUS?
Als gute Freundinnen wissen Sie fast alles übereinander? Egal. Erzählen Sie einander Ihr Leben so, als wär’s ein Stück Hollywood. Ein Blockbuster mit dem Titel „Wie ich meinen Traumjob fand“, von der Vergangenheit bis in die bestmögliche Zukunft. Die Zuhörerin achtet jeweils nicht nur auf den Inhalt, sondern vor allem auf die Sprache: Wo benutzt die Erzählerin Bremse-Wörter („eigentlich sollte ich“, „vielleicht“), wo steckt Energie drin („Ich will“, „unbedingt“)? Passen bewusste Ziele und unbewusste Wünsche zusammen?

WER BIST DU?
Zack, zack, zack: Welche drei positiven, welche drei negativen Begriffe fallen Ihnen als Erstes ein, wenn Sie sich gegenseitig beschreiben sollen? Schärft Selbst- und Fremdwahrnehmung, lässt Raum für faire, nicht verletzende Kritik. Auf welcher Seite stehst du? Gut als Entscheidungshilfe, z. B. Jobangebot in einer anderen Stadt: Schauen Sie sich auf dem Sportkanal ein Mannschaftsspiel an. Am besten eine Sportart, die Ihnen piepegal ist und in der nicht Ihr Heimatort mitspielt. Dabei ordnen Sie die Alternativen den Mannschaften zu. Fiebern Sie mit den Rostocker Piranhas oder den Erfurter Black Dragons mit? Auf dieser Seite schlägt Ihr Herz.
WOHIN MIT DEM GANZEN GELD?
Was würden Sie tun, wenn Sie unverhofft fünf Millionen Euro geschenkt bekämen? Haus, Auto, Weltreise – klar. Aber was dann? Nie wieder arbeiten? Ein eigenes Unternehmen gründen? Oder eine Stiftung? Singen lernen? Verrät viel über verborgene Antriebe.
BUCH-TIPP
Noch mehr Anregungen für Freundinnengespräche mit Mehrwert (wer nicht kochen kann, darf die Freundin auch zum Essen einladen): „Tausche Abendessen gegen Coaching“ von Katja Kruckeberg. Kösel, 17,99 Euro