Mit Hightech-Methoden Cellulite bekämpfen

Mit Hightech-Methoden Cellulite bekämpfen

Mit Hightech-Methoden Cellulite bekämpfen – it works! Man muss sich allerdings auf einiges einlassen!

frau kneift sich ins bein© iStock/Thinkstock/marpans
frau kneift sich ins bein

1. Statt Eisbecken: Hightech-Kneten

Hat Ihre Mutti auch immer gesagt: „Kind, nichts macht die Haut schöner als kalte Güsse“? Halten Sie sich fest: Mutti hatte im Grunde recht. Kaltes Wasser jagt Blut in die Gefäße, was den Stoffwechsel motiviert, der daraufhin die Fettzellen attackiert und so weiter… Es geht aber auch ohne Zähneklappern: 1986 entwickelte der Franzose Louis-Paul Guitay Endermologie – ein Verfahren, bei dem Haut mit Unterdruck zwischen zwei Rollen gezogen und durchgeknetet wird. Durch den Unterdruck und die Massage kommt das Blut selbst im verschlafensten Kapillargefäß in Wallung, außerdem wird das Lymphsystem stimuliert. Darüber hinaus löst der mechanische Impuls eine Reaktion im Bindegewebe aus, dessen Zellen danach ein bisschen fleißiger arbeiten. Weiterer Effekt: Die Bindegewebssepten, zarte Bänder, die ähnlich wie Stützpfeiler die Haut mit Muskeln und Knochen verbinden, werden elastischer. Sind sie verhärtet oder ausgeleiert, verstärkt sich der Cellulite-Effekt. Mindestens zehn, eher 15 Mal muss man sich durchwalken lassen, bevor sich eine sichtbare Änderung einstellt. Die französische Antwort auf die kalte Dusche ist nicht neu, aber wirksam. Heißt: Endermologie oder Lipomassage. Kostet: Einzeltreatment um 70 Euro, Zehnerpakete ab 600 Euro. Mehr Infos unter: dermedis.de.

2. My Home ist my Spa

Arbeit, Sport, Familie, Freunde – wie soll man da bitte schön ein-, zweimal die Woche Zeit für ein Treatment in einem Kosmetikstudio freischaufeln? Darauf weiß auch PETRA-Textchefin Wiebke Brauer keine Antwort. Sie hat deshalb ein Schweizer Fünf-Stufen-Programm getestet, das man zu Hause umsetzen kann. Stufe 1: erster Weckruf für die Durchblutung! Mit einem genoppten Roller morgens unter der Dusche Po und Beine traktieren. Stufe 2: Die „Body Shaping Mask“ auf alle verdächtigen Zonen auftragen. Stufe 3: Mit noch feuchter Haut in die knackenge „Slimming Pants“ hineinarbeiten, sie mindestens eine Stunde lang tragen (nicht Wiebkes Lieblingsdisziplin, „diesen Part hätte man sich gerne gespart“). Die Hose soll durch ihre Wärme die Aufnahme der Maskenwirkstoffe fördern. Je länger man sie trägt, desto besser (sorry, Wiebke). Stufe 4: Gleich nach dem Ausziehen der Hose das „Firming Power Gel“ auf die meist gerötete, warme Haut auftragen. Es kühlt und enthält straffende Wirkstoffe. Stufe 5: Von innen nachhelfen, abends einen Basendrink nehmen, tagsüber einen („köstlichen!“) Detox-Tee trinken. Eine halbe Stunde täglich muss zwar auch hier in das Shorts-Projekt investiert werden, aber die lässt sich natürlich sehr individuell strukturieren. Das Programm ist dennoch nichts für Faulpelze, sagt Wiebke. „Selten hat man sich so hingebungsvoll mit seiner Kehrseite beschäftigt.“ Ihr Fazit: großer Aufwand, große Wirkung. Heißt: „Alphasense“. Kostet: fünfteiliges Set, 310 Euro. Mehr Infos unter: alphasense.de.

3. Gib den Dellen Saures

Hola! Aus Spanien kommt ein Dreierpaket mit Peelings, Massage und Körpermaske, das in zehn Sitzungen den Dellen und kleinen Fettpölsterchen an den Kragen gehen will. Die spanische Tour ist kein nettes Wohlfühl-Treatment, das hat Beauty-Ressortleiterin Rüyam Altan bei der Hamburger Kosmetikerin Kathrin Schneider im Institut Martina Schwieger am eigenen Leib erfahren. Bei der ersten und sechsten Sitzung gab es ein Glykolsäure-Peeling (zwei Prozent), das so pritzelt, dass ihr Frau Schneider mit einem Fächer kühle Luft als Linderung auf die Beine wedeln musste. Keine Angst, an den übrigen Tagen startet man mit einem klassischen Scrub. Darauf folgt eine stoffwechselanregende Massage mit einem Serum, das auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt wird (je nach Körpertyp dränierend, fettabbauend oder straffend). Dann geht es zum heißen Teil der Behandlung über: Mit einem Pinsel werden die Beine und der Po mit einer wärmenden Maske (ebenfalls auf den Körpertyp abgestimmt) bestrichen und unter kuschelige Handtücher gepackt. Nach der Einwirkzeit wird die Maske abgeduscht. Parallel zur Kur sollen Nahrungsergänzungsmittel eingenommen und die Kehrseite mit der „Slimming Shock“-Creme massiert werden – zweimal täglich. Der Lohn der Mühe: Die Haut ist schon nach der fünften Sitzung wesentlich glatter und zarter, der Hautton wirkt ebenmäßiger. Nach Ende der Behandlung sind nicht nur Beine und Po fester, auch an Umfang ist einiges dahingeschmolzen. Und das ganz ohne Hungern. Kleiner Nachteil: Das Treatment der Zukunft gibt es momentan noch nicht überall. Heißt: Cellulishock. Kostet: Einzeltreatment um 125 Euro, Zehnerpaket um 890 Euro. Mehr Infos unter: martinaschwieger.de.

4. Deep Impact

Sticheleien wegen Cellulite kennt man ja, wie wär’s also mal mit Sticheleien gegen Cellulite? Bei der ästhetischen Mesotherapie wird die Hautbarriere durch Mikroinjektionen überwunden, die Vitamin-, Antioxidantien- und Pflanzenwirkstoff-Cocktails direkt an den lebenden Zellen von Problemzonen abliefern. Klingt fies, ist aber eine Behandlung mit einem stattlichen Nutzen-Risiko-Verhältnis, sofern Behandler und injizierte Stoffe 1a sind. Rund vier Wochen nach der ersten Injektion sieht man Ergebnisse, vorausgesetzt, die Berg-und-Tal-Fahrt der Haut ist nicht weit fortgeschritten und man nimmt die Therapie nicht als Freibrief für mehr Schoki und weniger Sport. Bei leichter Cellulite wird zunächst alle zwei Wochen ge pikst. Wenn alles glattgeht, reichen jährliche Nachbehandlungen, um das Ergebnis zu erhalten. Schmerzhaft ist der Prozess nicht, die Kanülen der „Mesopistole“ sind so fein, dass man wirklich nur ein Piksen wahrnimmt. Der Clou an den Sticheleien ist die Option, in die Injektionen Zusatzstoffe zu integrieren – zum Beispiel Schmerzmittel bei der Behandlung sensibler Areale, oder für trainingsresistente Polster an Beinen und Po fettlösende Stoffe, bekannt als „Fett-Weg-Spritze“. Wem das alles zu chemisch klingt, der könnte sich auch mit reiner Luft helfen lassen, genauer gesagt mit CO2. Heißt Carboxy- oder Quellgastherapie, wird bei der Wund- und Schmerztherapie seit den 1950er-Jahren wegen seiner durchblutungsfördernden Wirkung eingesetzt, die ihm neuerdings auch Anti-Cellulite-Auftritte beschert. Und wer jetzt denkt: „Ich will alles!“, ist fein raus. Man kann die Luftnummer auch in Kombination mit Meso-Therapie wählen. Heißt: Mesotherapie, Carboxytherapie. Kostet: bei leichter Cellulite je nach Areal jeweils 50-150 Euro. Mehr Infos unter: mesotherapie.org.

5. Good Vibrations

Für Freunde ganzheitlicher Lösungen eignet sich die Radiofrequenztherapie, bei der elektromagnetische Wellen die Zellen sanft in Schwingung versetzen. Klingt esoterisch, ist aber seit Jahrzehnten gegen Krankheiten wie Arthrose bewährt. Gegen Cellulite wirken die Wellen langfristig und indirekt, indem sie einerseits den gesamten Stoffwechsel pushen, andererseits besonders träge Fettzellen aus ihrem Dämmerschlaf wecken und die in ihnen gespeicherten Fettsäuren mobilisieren. Damit die endgültig das Weite suchen, muss man allerdings täglich etwas tun: „Für gute Erfolge“, erklärt Maren Buchwald Pelzer, die in ihrem Hamburger BodyConcept- Studio das Treatment anbietet, „braucht man Geduld, muss viel trinken, ausgewogen essen und sich viel bewegen.“ Nach etwa 20 wöchentlich stattfindenden Sitzungen stellen sich Erfolge am ganzen Körper ein – rosige, straffere Haut, weniger Fett und Cellulite. Nach einer klinischen Studie schwinden im Schnitt sieben Kilo, vorausgesetzt, man hält sich an die Regeln. Dass die Wellen keine heiße Luft sind, erlebte die Autorin dieses Artikels. Man chillt eine halbe Stunde mit normaler Kleidung auf einer Liege, auf Beinen und Bauch die Applikatoren, was einen ausschauen lässt wie einen Eishockey-Torwart. Danach gibt’s eine Lymphdrainage und die Ermahnung, viel zu trinken und sich ordentlich zu bewegen. Was sich quasi von allein einstellt, da ungeahnte Flüssigkeitsmengen den Körper verlassen wollen – man rennt alle 15 Minuten aufs Klo. Nach einem Monat schlabbert die Lieblingsjeans erfreulich. Die Dellen sind noch da, aber flacher als zu Beginn des Tests. Heißt: BEWEI (kurz für Beauty Wellness Innovation). Kostet: Einzeltreatments um 75 Euro, im Paket ab 60 Euro. Mehr Infos unter: bewei.com.

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