
Ayurveda ist eine aus Indien stammende Heilkunde, die versucht, unseren Geist, Körper und unsere Seele zu vereinen. Die Heilkunde besagt, dass die Gesundheit eines Menschen von der Balance des eigenen Körpers abhängig ist. Unterschieden wird zwischen den fünf Grundelementen Feuer, Erde, Wasser, Luft und Äther. Aus ihnen gehen die drei physiologischen Temperamente - auch Doshas genannt - hervor: Vata ist für jegliche Art der Bewegung verantwortlich, Pitta hingegen für den Stoffwechsel und Kapha für den Zusammenhalt und die Struktur des Körpers.
Die drei Doshas regulieren die körperliche und geistige Funktion eines Menschen und nur, wenn sie im Ausgleich sind, ist im Sinne von Ayurveda, auch ein Wohlbefinden gesichert. Durch etwa falsche Ernährung kann dieser Ausgleich gestört werden. Deswegen besteht ein Kernpunkt der ayurvedischen Lehre daraus, sich richtig zu ernähren. Dazu gehören natürlich auch ausgewogene Rezepte.

Die Grundregeln von Ayurveda
Um dem Körper alles zuzuführen, was er benötigt, sollten Sie sich nicht nur mit der Qualität der Nahrung auseinandersetzen, sondern auch mit der Funktionsweise Ihres Verdauungssystems. hier haben wir Ihnen die wichtigsten Regeln der ayurvedischen Küche zusammengestellt.
Achten Sie auf Ihr Hungergefühl
Am wichtigsten ist es, dass Sie nur essen, wenn Sie auch wirklich Hunger verspüren. Eine Schüssel Süßigkeiten im Büro oder eine Tüte Chips am Abend auf der Couch sind oftmals schneller leer, als wir schauen können. Dabei verspüren wir in den meisten Fällen noch nicht einmal ein Hungergefühl, wenn wir die Leckereien in uns hineinfuttern. Ayurveda sieht daher vor, erst zu essen, wenn Ihre vorhergehende Mahlzeit vollständig verdaut ist, mindestens also drei bis sechs Stunden nach einer Hauptmahlzeit. Süßigkeiten werden in der ayurvedischen Küche gerne vor den Hauptmahlzeiten gereicht, da sie schwer zu verdauen sind.
Keine Ablenkung
Auch sollten Sie darauf achten, dass Sie in Ruhe und ohne etwaige Störfaktoren essen. Fernseher, Zeitungen, Handy oder Laptop am besten ausschalten oder wegstellen. So können Sie sich voll und ganz auf Ihr Essen konzentrieren und merken schneller, wenn Sie gesättigt sind. Zudem sollte auch Ihre eigene Gemütslage ruhig und ausgeglichen sein. Hier gilt der buddhistische Satz: „Wenn du isst, dann esse“.

In der Ruhe liegt die Kraft
Apropos satt: Eine weitere wichtige Ayurveda-Grundregel besagt, dass man sich nicht überessen soll. Da das Sättigungsgefühl meist erst eine 15 Minuten später einsetzt, sollten Sie versuchen, langsam zu essen. Häufiges Kauen, etwa 25 Mal, kann dabei helfen. Wenn Sie sich jetzt fragen, wie groß Ihre Portion auf Ihrem Teller sein darf, stellen Sie sich etwa zwei Hände vor. Gönnen Sie Ihrem Körper nach jeder Mahlzeit fünf bis zehn Minuten ruhiges Sitzen.
Versuchen Sie, Ihr Essen frisch zuzubereiten
Die ayurvedische Küche besteht größtenteils aus frisch zubereiteten Zutaten. Rohkost wird in der ayurvedischen Küche fast ausschließlich gekocht oder als kleine Beilage serviert. Warum? Weil der Körper gekochte Nahrung leichter aufnehmen kann. Versuchen Sie bei jeder Mahlzeit alle sechs ayurvedischen Geschmacksrichtungen, die auch Rasas genannt werden, zu sich zu nehmen. Diese sind süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb.

In der ayurvedischen Küche spielen Gewürze eine große Rolle. Denn Gewürze sind für Inder göttliche Nahrung. Aus Sicht der traditionellen indischen Medizin wirkt jede Heilpflanze nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Seele des Menschen ein. Als die zehn Königsgewürze der ayurvedischen Küche werden Kurkuma, Kardamom, Nelken, Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel, Muskat, Safran, Pfeffer und Zimt bezeichnet. Versuchen Sie daher so oft wie möglich, mit diesen Zutaten zu kochen.
Wundermittel Ghee
„Ghee ist gut für die Augen, regt die Verdauung an, fördert Schönheit und Ausstrahlung, verbessert Gedächtnis und Körpergewebe, schenkt ein langes Leben und schützt den Körper vor einer Vielzahl von Krankheiten.“ Dieses Zitat stammt aus dem Bhava Prakash, einem klassischen Ayurveda-Lehrbuch. Es versucht die große Bedeutung von Ghee, also das reine Fett der Butter, in Worte zu fassen. Ghee wird hauptsächlich aus der zu Butter verarbeiteten Milch der Kuh, aber auch von Ziege, Schaf, Kamel oder sogar Elefanten hergestellt. Ihm wird eine positive Wirkung auf die Leistung des Gehirns nachgesagt. Außerdem stimuliert Ghee in kleinen Mengen (ein Teelöffel zu jeder Mahlzeit) die Verdauung.