Duftlabel J.F. Schwarzlose Berlin

Duftlabel J.F. Schwarzlose Berlin

Sieben Fakten über das traditionsreiche Parfumlabel J.F. Schwarzlose Berlin - vom ersten Duft im 19. Jarhundert bis hin zum großen Comeback 2012.

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Gendarmenmarkt:
... hinter der Marke eine lange GESCHICHTE steckt?

1856 gründete der einstige Klavierbauer Joachim Friedrich Schwarzlose für seine vier Kinder eine Drogerie am Berliner Gendarmenmarkt. Tochter Hedwig führte das Unternehmen weiter, begann mit der ersten Parfumproduktion und erlangte schon bald Weltruhm. Bis 1976 befand sich das Dufthaus fest in Familienhand, dann wurde es aufgegeben

.... clevere TECHNIK schon früh begeisterte?

Anfang des 20. Jahrhunderts eroberte J.F. Schwarzlose mit einer genialen Idee den weltweiten Kosmetikmarkt: Parfumautomaten. Für eine Münze wurde ein kostbarer Duftspritzer auf’s eigene Stofftaschentuch aufgesprüht. Noch heute kann man die Duftmaschinen im Deutschen Automatenmuseum in Espelkamp (sammlung-gauselmann.de) bewundern.

... die oberen Zehntausend verrückt nach den Duftkreationen waren?

Wer hätte gedacht, dass eine ehemalige Drogerie einmal zum Hoflieferanten der Kaiser und Könige würde? Um 1900 rissen sich die Royals um die edlen Fläschchen. Die erste Königin Rumäniens, eine deutsche Prinzessin, beauftragte Schwarzlose damit, einen Duft für die Einweihung ihres neuen Schlosses zu kreieren. Und der letzte Kaiser von China war anscheinend großer Fan des Dufts „Weiße Rose“.

... zwei ORIGINALE wieder mit dabei sind?

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Parfum:

Der Name des vor ca. 100 Jahren entwickelten Parfums „1A-33“ bezieht sich – ganz im Sinne der Berliner Herkunft – auf das ehemalige Autokennzeichen der Stadt. Heute ist es einer der zwei Comeback-Stars der aktuellen Duftlinie, genau wie „Treffpunkt 8 Uhr“. Nicht nur die Namen sind authentisch: Durch raffinierte Verfahren gelang es Parfumeurin Véronique Nyberg, beide Düfte den Originalen, die sie auf Flohmärkten oder Onlineauktionen erstand, sehr exakt nachzuempfinden.

... Schwarzlose schon immer Trendsetter war?

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es üblich, aus einer puren Ingredienz, z. B. aus der Rose oder aus dem Maiglöckchen, ein Duftwasser herzustellen. Ein Rosenduft roch also nach echter Rose. Zur Jahrhundertwende wurde dann das Abmischen verschiedener Essenzen modern. Deutschland und vor allem J.F. Schwarzlose waren Vorreiter in Sachen Duftmix. Dadurch wuchs auch das Sortiment: um Raumdüfte, Haaröle, Kopfwässer und Eaux de Toilette.

... gute WERBUNG schon damals das Nonplusultra war?

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Promotion:

Limitierte Saison-Editionen, verzierte und mit Samt ausgeschlagene Geschenk-Koffer und kostenlose Probemuster – die Familie Schwarzlose wusste, wie das kaufkräftige Volk tickte, und steckte viel Geld in die Werbung. Für ihre aufwendigen Plakate und Anzeigen beauftragte sie 1925 den jungen, erfolgreichen Plakatkünstler Kurt Hilscher.

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Porträt:
... ein KREATIVER KOPF aus Hamburg dem Berliner Dufthaus zur Wiedergeburt verhalf?

Vier Fragen an Lutz Herrmann, Hamburger Designer für Parfumflakons (Boss, Jil Sander, Gucci, etc.) und Wiederentdecker der Traditionsmarke J.F. Schwarzlose

  1. Wie sind Sie darauf gekommen, J.F. Schwarzlose eine Renaissance zu verschaffen? Ich habe mich damit beschäftigt, was in Deutschland je an Düften existiert hat. Ich konnte nie glauben, dass hier nach „4711“ gar nichts mehr entstanden ist und Dufttradition nur aus Frankreich oder Italien kommt. Das Internet und Besuche in Archiven haben uns glücklicherweise immer wieder auf neue Spuren gebracht.
  2. Was macht das Label so besonders? Wir haben die Tradition wieder aufleben lassen, gute Qualität in jeder Hinsicht und bis ins kleinste Detail zu produzieren. Alles ist „made in Germany“! Außerdem gilt bei uns: Weniger Design ist mehr. Die Flaschen drehen keine Pirouetten und haben auch keine Glitzersteinchen nötig.
  3. Wer trägt Ihre Düfte? Wir sagen, es gibt kein „pour femme“ oder „pour homme“. Aber auch kein „unisex“ – so ein Unwort! Wir machen Düfte für Menschen, denen es gefällt, ihre Persönlichkeit zu unterstreichen, die keinen Mainstream suchen. Es gibt Tage, da gehe ich durch eine Metropole wie Berlin, Paris, Mailand oder New York, und jede dieser Großstädte verströmt den „gleichen“ Duft ihrer Bewohner ... das ist wirklich nicht spannend. Daraus hat sich wohl der Gegentrend der besonderen und innovativen Produkte entwickelt.
  4. Was ist für die Zukunft der Marke geplant? Wir wollen das Sortiment erweitern, aber ohne Eile. Lassen Sie sich überraschen. So viel sei verraten: Wir möchten alle Sinne ansprechen und dabei immer Luxus bieten.
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