
Juckreiz und Rötungen
Brrr ... Spätestens wenn morgens auf dem Weg ins Büro die Fingerspitzen taub werden, sich die Füße wie Frostbeulen anfühlen und die Kälte im Gesicht bitzelt, merken wir unmissverständlich: Der Winter ist da. Während sich die eisigen Temperaturen zuerst einmal nur ungemütlich anfühlen, haben sie direkte Auswirkungen auf unsere Haut. Je kälter es wird, desto weniger Talg produzieren unsere Talgdrüsen. Ab ca. 8 Grad Celsius stellen sie die Talgproduktion nahezu ein. Dadurch wird der hauteigene Fett lm dünner und der Schutz vor Verdunstung nimmt ab. Schneidender Wind draußen, warme, trockene Heizungsluft drinnen – für unseren Teint keine unerhebliche Herausforderung. Überforderte Haut reagiert mitunter sogar gereizt oder gar mit Jucken, Brennen oder Ekzemen. Laut einer britischen Studie aus dem Jahr 2017 klagen im Winter ca. 40 Prozent der europäischen Frauen über trockene Haut und ca. 20 Prozent sogar über Juckreiz und Rötungen. Aber keine Panik, wir müssen die sinkenden Temperaturen nicht tatenlos hinnehmen, denn normalerweise reicht es schon, die Pflege entsprechend umzustellen. Wir haben die besten Tipps zur kalten Saison und die neuen Produkte, die der Haut jetzt geben, was sie wirklich braucht.
Feuchtigkeitspflege ist nicht genug
Na klar, die Tagespflege darf natürlich auch in der dunklen Jahreszeit nicht fehlen. Bei ihr kommt es nun aber besonders auf die Zusammensetzung der Produkte an.Reine Feuchtigkeitspflege ist zwar im Sommer fein, aber im Winter nicht genug. Zudem kann die Feuchtigkeit bei extremen Temperaturen (z.B. auf der Skipiste) sogar auf der Haut gefrieren und sie so mitunter schädigen. Dann schützen Formulierungen mit einem hohen Lipidanteil. Um den Wechsel von drinnen und draußen hinzubekommen und die Haut mit den nötigen Fetten zu versorgen, machen daher gehaltvolle Tagescremes mit Sheabutter oder Kaviarextrakt Sinn. Freie Radikale setzen unserem Teint nun noch einmal mehr zu. Antioxidantien, z. B. aus Pilzextrakten oder Hautbarriere zu stärken. Und übrigens: Neigst du zu sensibler Haut, helfen reizlindernde Substanzen wie Panthenol oder Maiskeimöl. Sie beruhigen und spenden obendrein Feuchtigkeit.
Öle als Wirkstoffträger
Im Winter werden wir tatsächlich dünnhäutiger. Denn die verdickte Hornschicht - im Sommer ein natürlicher UV-Schutz - wird jetzt abgebaut. Dadurch wird die Haut sensibler gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen und Reizstoffen. Dagegen helfen reichhaltige Öle! Vor allem pflanzliche werden von der Haut besonders gut aufgenommen, da ihre Struktur der unserer Hautfette gleicht. Zudem sind sie wunderbare Wirkstoffsträger für Vitamine und Antioxidantien. So bietet beispielsweise Jojobaöl Vitamin A und E. Ein echter Allrounder ist das Öl der Hagebutte. Es beugt der Hautalterung vor, fördert die Hautelastizität und lindert Reizungen. Speziell in der Gesichtspflege werden Trockenöle eingesetzt, die auch sehr reichhaltig sind, aber keinen Film auf der Haut hinterlassen. Dennoch ist die Kombination mit der täglichen Routine sinnvoll, um eine gründliche Versorgung zu gewährleisten. Tipp: Einfach ein paar Tropfen zur Tagescreme geben.
Seren boosten die Zellen
Weniger ist in diesem Fall mehr! Auch wenn Seren immer nur tröpfchenweise genutzt werden, sind sie trotzdem wahre Kraftbolzen. Denn sie enthalten teilweise zehnmal so viel Wirkstoffe wie herkömmliche Cremes. Zudem haben sie besonders kleine Moleküle und sind fettfreundlich. Auf diese Weise können sie die Lipidschicht unserer Haut durchdringen und besser in die tiefe penetrieren. Die Wirkstoffkonzentrate sind für die dauerhafte Anwendung gedacht und ein eigener Pflegeschritt. Sie werden vor der Tagespflege auf die gereinigte Haut aufgetragen. Sie polstern beispielsweise mit Hyaluronsäure kleine Fältchen auf und schleusen mit Ceramiden gezielt Anti-Aging-Wirkstoffe ein. Pflanzenbasierende Aktivwirkstoffe wie z. B. Samenextrakte bieten Schutz gegen freie Radikale und lindern Fältchen. Seren sind zwar kleine Hightechwunder, sie ersetzen aber keine allumfassende Pflege. Tagescremes on top sorgen für eine Versorgung mit Lipiden.
Mit Ampullen gezielt verwöhnen
Ein wenig Retro-Charme für den Badezimmerschrank. In den Achtzigern schon einmal ein Hit und nun sind sie zurück. Ihr Einsatzzeitpunkt? Immer dann, wenn wir sie brauchen. Mit konzentrierten Wirkstoffen sind Ampullen mit einem Serum zu vergleichen. Der größte Unterschied ist jedoch, dass sie häufig in Form einer mehrtägigen Kur oder als schneller Frischekick für zwischendurch angewendet werden. Es gibt sie in gelartiger Form, was die Absorption durch die Haut vereinfacht. Ölartig können sie gut mit einer herkömmlichen Feuchtigkeitspflege kombiniert werden. Das gezielte Wirkungsspektrum ist ein weiteres Merkmal. Das bildet sich auch in der Konzentration auf ein oder zwei Wirkstoffe ab. Von der belebenden Kur mit Vitamin C über reichhaltige Feuchtigkeitsspender bis hin zu kleinen Kollagenbomben – Ampullen stillen fast jedes Bedürfnis der Haut. Übrigens: Sie sind nicht nur etwas für das Gesicht, auch auf dem Dekolleté können sie ihren wohltuenden Zweck entfalten.
Masken für eine kurze Auszeit
Bühne frei für den Turbo gegen trockene Haut, müden Teint oder Fältchen. Egal ob als klassische Maske zum Aufpinseln oder als angesagte Sheet Mask aus Zellstoff, allen gemein sind hoch dosierte Inhaltsstoffe und der Soforteffekt. Wie gemacht dafür, wenn die Haut so richtig bedürftig ist, denn ihre nährende Arbeit wird durch die Art der Anwendung noch verstärkt: Denn unter der Maske staut sich die Wärme, wodurch sich die Poren öffnen und Wirkstoffe wie z. B. hautstraffende Eichentannine oder Mandelöl für einen Boost an Feuchtigkeit noch besser eindringen. Ferner nicht zu unterschätzen ist neben dem äußerlichen Nutzen auch der Benefit für unsere Seele. Denn bei dem Beauty-Ritual lässt es sich herrlich entspannen. Wir schalten so in den Verwöhnmodus, fühlen uns besser und sehen dadurch auch besser aus. Für die Anwendung der Helferlein muss die eigene Pflegeroutine nicht geändert werden. On top genutzt, werden akute Defizite ausgeglichen. Im Winter bietet es sich an, gezielt einmal pro Woche eine Maske mit dem Wirkkomplex aufzulegen, den unsere Haut gerade benötigt. Die Crememasken können auch gut über Nacht angewendet werden, um so das Resultat noch zu erhöhen.