
Sobald wir aufwachen, arbeiten unsere Augen. Sie übermitteln dem Gehirn permanent neue Sinneseindrücke. Hinzu kommt, dass sie jede unserer Gemütsbewegungen spiegeln. Wir blinzeln, kneifen sie zusammen ... All das hinterlässt Spuren. Für eine Studie befragt, was sie an ihrem Gesicht verbessern würden, nannte knapp die Hälfte aller Teilnehmerinnen „die Fältchen und Linien unter den Augen“. Das ständige Starren auf Monitore und Displays sorgt zusätzlich für verspannte Muskulatur. Dagegen hilft eine kurze und simple Auszeit für die Augen: einige Minuten einen warmen Waschlappen auflegen und abschalten. Anschließend aufgetragene Pflegewirkstoffe werden besonders gut aufgenommen. Cremes mit Hyaluron etwa polstern Fältchen auf. Ideal gegen Schwellungen oder Augenringe sind kühlende Produkte, die mit einem Metall-Applikator aufgetragen werden.
Profi-Tipp: Wenn’s den Augen zu viel wird, die warm geriebenen Handflächen ca. 15 Sekunden lang auf die geschlossenen Augen legen.

Ohne Gerüche wäre die Welt orientierungslos: Blumen würden nicht mehr bestäubt, Menschen und Tiere ohne ihre duftenden Lockstoffe (Pheromone) nicht mehr zu ihren Artgenossen hingezogen werden – mit der tragischen Konsequenz, einfach auszusterben. Düfte und Gerüche sind also etwas Existenzielles. Sie leiten, warnen, begleiten oder erinnern uns und beeinflussen in Sekundenbruchteilen unsere Gefühlswelt. Zu den Gerüchen, die im Gehirn das Belohnungszentrum aktivieren, gehören immer besondere Aromen aus unserer Kindheit: Vanillepudding, frisch gebrühter Kaffee, ein vertrautes Parfum, das Meer – aber auch bestimmte Holznoten wie sie z. B. in den Wurzeln des tropischen Süßgrases Vetiver enthalten sind. Sein besonderer Effekt auf uns: es entschleunigt! Rund die Hälfte des weltweiten Vetiver-Ertrages kommt aus Haiti, wo das Wurzelöl mit dem trockenen, rauchigen Duft auch „Essenz der Langsamkeit“ genannt wird. Und tatsächlich: Erschnuppern wir dieses Aroma in Düften, spüren wir „nur“ Wohlbefinden. Die Gefäße weiten sich, die Atmung flacht ab, der Herzschlag wird langsamer. Einen ähnlichen Effekt hat übrigens auch das Öl der Zirbelkiefer (z. B. von Primavera), was beim Einschlafen hilft.
Profi-Tipp: Bei Erschöpfung ein Lichtlein mit den ätherischen Ölen weißer Blüten und dem Öl der Bitterorange anzünden. Weiße Blüten haben einen opiatähnlichen Effekt, Bitterorange kann inhaliert sogar schmerzlindernd wirken.

Berührungen sind überlebensnotwendig. Unmittelbar nach der Geburt regen sie die Atmung und das Immunsystem des Babys an. Streicheleinheiten und Massagen geben Geborgenheit. Sie haben gerade niemanden, der Sie massieren kann? Dann probieren Sie es mit einer Abhyanga-Selbstmassage. Das ayurvedische Ritual erfordert nur wenige Minuten, etwas Körperöl, eine Tasse heißes Wasser und ein Handtuch. Es soll Stress lindern und die Abwehr stärken. Die Haut profitiert auch. Morgens wirkt die Massage ausgleichend, abends als sanfte Einschlafhilfe. So geht’s: Öl fünf Minuten im heißen Wasser erwärmen (max. 40 °C), Handtuch unter die Füße legen, Körper komplett einölen. Dann vom Scheitel bis zur Sohle alles ausstreichen. Partien wie Ellbogen und Knie mit kreisförmigen Bewegungen massieren. Auch an Ohren und Fußsohlen denken! Etwa 15 Minuten einwirken lassen, warm duschen oder baden. Tipp: Benutzen Sie ein Öl, das zu Ihrem Dosha-Typen passt. Zu nervösen Vata-Typen passt Mandel- oder Lavendelöl (z. B. von Dr. Hauschka), zu Pitta-Typen Kokosöl, zu Kapha-Typen Argan- oder Sesamöl. Bestimmen Sie Ihren Typ über: ayurveda-portal.de/ayurvedische- konstitutionstabelle-konstitutionscheck.
Profi-Tipp: Topgepflegte Fingerkuppen nehmen Furchen von 0,01 mm (!) wahr. Also nach jedem Händewaschen immer schön eincremen!

Verkehr, Baustellen, Kommunikation, Multimedia und Menschen – immer sind wird von Geräuschen umzingelt. Oft ist es Lärm, nicht selten ohrenbetäubend. Im Schnitt rangiert der Alltagspegel zwischen 50 und 70 Dezibel. Eigentlich permanent zu hoch, denn schon ab 60 Dezibel leidet nicht nur das Ohr, sondern unser Organismus. Die Folgen reichen von Schlafstörungen bis zu Hörschäden. Was da hilft? Ausgerechnet Töne! Denn sie können den Puls herunterfahren, da sich die Schwingungen unseres Körpers auf die der Musik einstellen. Ideal sind Stücke wie etwa Jack Johnsons „Wasting Time“ mit 60 Schlägen pro Minute (bpm), was einem tiefen Ruhepuls entspricht. In weiteren Studien senkte insbesondere Musik von Mozart und Strauß Herzfrequenz, Stresspegel und Blutdruck. Auch Spas nutzen Klänge zur Entspannung, z. B. mit Klangbädern, bei denen man in warmem Solewasser liegend mit beruhigenden Tönen berieselt wird. Andere bieten ganze Konzerte im Pool an. Warmes Salzwasser und entspannte Klänge tun auch zu Hause gut: ein Bad mit Meersalz, Kerzenschein und leiser Musik. Nach 20 Minuten sind Sie tiefenentspannt.
Profi-Tipp: Beim Baden die Klangschale im Wasser schwimmen lassen, beim Anschlagen vibriert das Wasser und man wird im Klang gebadet.

Durch starkes Salzen, Schärfen, Würzmischungen und künstliche Aromen haben wir leider verlernt, herauszuschmecken, was uns guttut. Das Resultat: Die Ernährung mit zu viel Zucker, Weißmehl und Fleisch kann den Körper übersäuern. Neben viel Grün-Gemüse helfen auch speziell konzipierte Nahrungsergänzungsmittel, den Säure-Base-Haushalt wieder auszugleichen. Das ist wichtig für die Gesundheit: Mikro-Entzündungen, die meistens im Dünndarm beginnen, der durch falsche Lebensmittel und Stress sogar porös werden kann, sind Ursache vieler Krankheiten. Der aktuelle Forschungsstand: Je mehr Entzündungen im Körper wüten, desto ineffizienter können Kalorien verbrannt werden. Man isst mehr und fühlt sich schlechter. Wie gut, dass inzwischen in jedem besser sortierten Frischemarkt die Natur-Apotheke auf unseren Einkauf wartet. Denn entgiftende und entzündungshemmende Gemüse, Wurzeln und Gewürze wie Artischocken, Radicchio, Grünkohl, schwarze Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Kurkuma und Schwarzkümmel wirken nachhaltig. Viele davon finden sich zudem in Kosmetika (z. B. von Elemis und The Body Shop) und stärken von außen.
Profi-Tipp: Für eine probiotische Maske 2 EL Joghurt mit 1 TL Bio-Honig vermengt auf das Gesicht auftragen und zehn Minuten einwirken lassen.

Tja, es gibt doch noch mehr als nur fünf Sinne. Wie viele genau, diskutieren Biologen noch. Und auf der Sinnesskala sind manche inzwischen beim 13. Sinn angelangt. Sind diese Experten von Sinnen? Auf den Spuren des sprichwörtlichen 6. Sinns – der Intuition – wiesen US-Forscher (Universität St. Louis) in der vorderen Hirnregion ein „Frühwarnsystem“ nach, das Umgebungssignale analysiert und bei Gefahr alarmiert. Weniger übersinnlich ist hingegen der Gleichgewichtssinn, der nach der Entdeckung des zugehörigen Organs im Innenohr von einer Fraktion „6. Sinn“ genannt wird. Andere sprechen vom „Körpersinn“. Am Zentrum für Kognitive Neurowissenschaften der Uni Bielefeld wird „multisensorische Wahrnehmung und Handlung“ erforscht. Dort geht man davon aus, dass „jegliche menschliche Handlung das reibungslose Zusammenspiel aller Sinne erfordert“. Aber es gibt noch mehr: der Temperatursinn schützt schlicht vor Verbrennungen oder dem Erfrieren. Was den sicher nicht kaltlässt: Wechselduschen. Heißes Wasser weitet die Gefäße, kaltes zieht sie zusammen, so dass die gesteigerte Durchblutung die Organe mit mehr Sauerstoff versorgt, das Immunsystem stärkt und Infekten vorbeugt. Also ab unter die Dusche! Das ist sehr sinnvoll!
Profi-Tipp: Gut für den Kreislauf: 2–3-mal pro Woche den Körper trocken abbürsten. Duschen und danach reichhaltige Lotion einmassieren. So kann die Haut Wirkstoffe besser aufnehmen.