
Mindestens alle zwölf Wochen eine neue Zahnbürste!
Daran sollten wir uns wirklich schnell gewöhnen! Und wenn man mal ganz ehrlich ist, sind Aufwand und Preis beim Einkauf ja nun echt nicht hoch. Dafür aber der positive Effekt, wenn wir uns an diese Regel halten. Denn wer öfter wechselt (und die meisten Deutschen tun dies im Schnitt nur alle fünf bis sechs Monate!), geht ein viel geringeres Risiko einer Zahnfleischentzündung ein, die meist durch abgenutzte Borsten entsteht.
Wasch Deine Haare nicht jeden Tag!
Diese Ansage können Sie vergessen! „Früher war es so, dass Shampoos Haar und Kopfhaut zu effektiv gereinigt haben. Dadurch wurden die Sebumdrüsen angeregt, was zu schnellem Nachfetten führen konnte“, erklärt Haarexpertin Bettina Schupp von Guhl. Heute ist Haarpflege mit rückfettenden Inhaltsstoffen ausgestattet, sodass die Sebumdrüsen in ihrem normalen Rhythmus bleiben. Auch, dass man das Shampoo regelmäßig wechseln sollte, ist längst überholt. Head & Shoulders-Hairstylist Peter Lux sagt: „Im Gegenteil, ein ständiger Wechsel der Produkte kann die Kopfhaut zusätzlich irritieren.“
Ja, wir wissen, das ist echt hart! Aber bitte nie aufgeben und immer wieder versuchen. Neben vielen unserer Organe tun die Glimmstängel auch dem Hautbild nicht gut. Dr. Patricia Ogilvie erklärt: „Die feine Oberfläche der Haut wird durch das Rauchen und so entstehende freie Radikale angegriffen, was zu verfrühter Faltenbildung oder Akne führen kann. Im Körper ziehen sich die Blutgefäße zusammen, die Durchblutung wird vermindert und die Haut mit weniger Sauerstoff versorgt. Das macht sie fahl. Da auch Kollagene in der Haut abgebaut werden, verliert sie an Elastizität und Spannkraft.“ Passivrauchen ist für die Mikrozirkulation zwar nicht ganz so schädlich wie das aktive Rauchen, gut für die Gesundheit und Haut ist es aber natürlich auch in diesem Fall nicht.
Du brauchst ein Gesichtswasser!
Wenn man es ganz genau nimmt, stimmt’s. „Ein Gesichtswasser sollte nach der Reinigung aufgetragen werden, um die Reste der Reinigungsprodukte zu entfernen“, so Dr. Patricia Ogilvie, wissenschaftliche und dermatologische Beraterin für Boots Laboratories. Es klärt die Haut, verfeinert die Poren und macht die Haut widerstandsfähiger.
Alkohol ist tabu!
Alles eine Frage der Dosierung! Klar, erhöhter und dauerhafter Alkoholkonsum lässt die Haut altern, weil er den Zellen Wasser und Vitamine entzieht, so Dr. Patricia Ogilvie. Ein Glas Rotwein zum Abendessen ist aber sogar sehr gesund: Die darin enthaltenen Phenole können vor Gefäßveränderungen schützen und so das Herz- Kreislauf-System stärken.
Nach 18 Uhr bleibt der Kühlschrank zu!
Nö, den machen wir auf, wann immer wir wollen! Diese Erlaubnis haben wir uns bei Diplom-Ökotrophologin Heike Lemberger (www.active-and-food.de) eingeholt. „Eine Kalorie zählt abends nicht mehr als mittags! Die Uhrzeit spielt keine Rolle! Nur ist es so, dass man abends gesellschaftsbedingt am meisten isst.“ Darum unbedingt darauf achten, dass man sich nicht total ausgehungert an den Tisch setzt und viel zu viel und womöglich auch noch das Falsche isst.
Iss nicht zu viel!
Zunächst einmal: Salz ist in gesunden Maßen lebenswichtig für den Körper, weil es für eine ausgewogene Flüssigkeits- und Nährstoffbalance in und um die Zellen sorgt. Richtwert: ca. 6 Gramm pro Tag! Zu hoher Salzkonsum kann z.B. zu Schwellungen an den Unterlidern führen.
Schmink' dich ab!
Da gibt es keine zwei Meinungen! Das Make-up muss runter, ganz egal, ob Sie schon vor dem Fernseher eingeschlafen oder erst morgens um fünf nach Hause gekommen sind. Dr. Patricia Ogilvie erläutert: „Nicht nur das Make-up wird beim Abschminken entfernt, auch Schmutz und Talg. Wird die Haut nicht ordentlich gereinigt, entstehen Pickel und Unreinheiten.“ Danach die Nachtcreme nicht vergessen und dann ab in die Heia!
Augencreme nur einklopfen!
Bloß nicht reiben! Die Haut um die Augen ist sehr dünn und ähnelt Pergamentpapier. Sie ist durch Blinzeln und Klimpern mechanisch ständig belastet. Zusätzliche Reibung ist darum rund um die Augen verboten, so Dr. Patricia Ogilvie. Der Klopf-Beat regt außerdem die Durchblutung an – das macht den Blick schön wach!
Geh' vor 24 Uhr ins Bett!
Und zwar sofort! Körper und Haut können sich im Schlaf sehr viel besser regenerieren als im Wachzustand, erklärt Dr. Patricia Ogilvie. Gerade in der Stunde vor Mitternacht ist die Zellteilung auf Turbo eingestellt. Wichtig ist auch, dass man regelmäßige Schlafenszeiten hat – heißt, möglichst zur selben Zeit rein in die Koje und wieder raus. Eine Überdosis Schlaf, nach der man sich wie gerädert fühlt, gibt es laut der Expertin nicht. „Allerdings kann sich nach zu langem Liegen und entsprechender Schwellungsneigung ein Ödem an den Augen bilden – dann sehen Sie beim Aufwachen ein bisschen verquollen aus.“ Zigaretten, Kaffee, Tee und Sport direkt vor dem Zubettgehen vermeiden, dann schläft es sich ruhiger.
Finger weg von Pickeln!
Leichter gesagt als getan, wenn da so ein roter Oschi mitten im Gesicht blinkt. Dermatologen verstehen hier aber keinen Spaß und sagen: Finger weg aus dem Gesicht! Wer drückt und quetscht, macht es meist viel schlimmer und provoziert Entzündungen und Narbenbildung. Wer keine Zeit hat, zur Kosmetikerin zu gehen, und es nicht lassen kann, muss sich bei der Operation Pickel selbst wie ein Profi verhalten. Dr. Patricia Ogilvie rät: „Vor dem Ausdrücken muss das Gesicht gereinigt und müssen die Hände desinfiziert werden. Den Pickel mit einem Kosmetiktuch ausdrücken. Dann die Haut schön mit Gesichtswasser abtupfen.“
Sitz' gerade!
Hat Oma uns früher schon immer gesagt - und sie hatte Recht! Wer wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf seinem Bürostuhl hängt, bekommt die Quittung in Form von schmerzhaften Verspannungen. Wichtig: Bauch- und Rückenmuskulatur regelmäßig trainieren und stärken.
100 Bürstenstriche pro Tag!
NO, NO, NO! Entspannen Sie sich! „Das Haar sollte mechanisch bestenfalls möglichst in Ruhe gelassen werden“, sagt Peter Lux. Die ständige Reibung mit der Bürste kann dazu führen, dass das Haar splisst und stumpf aussieht. Außerdem wirkt es schneller fettig, weil jeder Bürstenstrich den von der Kopfhaut produzierten Talg im Haar verteilt.
Für jede Körperzone eine spezielle Creme!
Sie sind ein Sparfuchs und nehmen die Bodylotion fürs Gesicht? Auf den ersten Blick ganz schön clever, auf den zweiten aber nicht zu empfehlen. Dr. Patricia Ogilvie weiß um die verschiedenen Bedürfnisse unterschiedlicher Hautareale. Die Cremes sind so unterschiedlich konzentriert, dass sie fürs Gesicht viel zu aggressiv sind.
Schneide Dir niemals die Nagelhaut!
Zack, zack, Schere weg! Denn je öfter geschnibbelt wird, desto dicker wird die Nagelhaut, so Dr. Patricia Ogilvie. Beim Einsatz der Schere kann es außerdem schnell zu kleinen Wunden kommen, die sich leicht entzünden. Schlimmstenfalls kann sich das zu einer fiesen Nagelbettentzündung mausern. Auch der Nagel kann in seinem gleichmäßigen Wachstum gestört werden. Besser: Die störende Nagelhaut mit einem Rosenholzstäbchen vorsichtig zurückschieben. Danach die Hände eincremen!